Auf der einen Seite muss Informationstechnologie Geschäftsprozesse effizient gestalten, auf der anderen Seite aber auch den spezifischen Anforderungen der Prozessnutzer gerecht werden. Dafür ist nach Ansicht von IT-Verantwortlichen die Einbindung der jeweiligen Kompetenzträger in den Fachbereichen ein entscheidender Erfolgsfaktor. Um der Forderung nach Effizienzsteigerungen gerecht zu werden, sollen in Zukunft Kennzahlensysteme zur Prozesssteuerung und -überwachung eine größere Rolle spielen als bisher. Dies gelte insbesondere vor dem Hintergrund der Globalisierung der Unternehmen und der damit verbundenen weltweit genutzten Prozessarchitektur.
Die neue Rolle der Informationstechnologie in Zeiten des Wandels: Sie wird in zunehmendem Masse zum Innovationstreiber. Voraussetzung dafür ist ein Umdenken, denn die IT wird stärker als in der Vergangenheit proaktiv die Potenziale neuer Technologien, beispielsweise Web 2.0, aufzeigen müssen.
Oberstes Gebot bei der Ausgestaltung der Rolle des CIO in diesem Kontext: die Orientierung am Kunden, unter anderem durch die aktive Suche des Kundendialogs. Dabei muss sich der CIO darauf einstellen, dass sich seine Position in Richtung eines "Chief Integration Officer“ verschiebe. Hierbei käme ihm seine hohe Veränderungsbereitschaft zu Gute, die er - durchaus auch im Gegensatz zu Verantwortlichen traditioneller Unternehmensfunktionen - bereits in der Vergangenheit an den Tag legen musste. Deshalb ist der CIO gut beraten, wenn er bei Veränderungsprozessen als "Change Manager“ und als "Coach“ agiert.
Operationalisieren lassen sich diese Ansätze mit Maßnahmen wie dem verstärkten Aufbau von Prozesskompetenz im IT-Bereich, der Etablierung von Anreizsystemen und Standards, der Ableitung einer "Balanced Sourcing“-Strategie und dem Einrichten eines "Inhouse Consulting“. Eine übergeordnete Handlungsempfehlung lautet: "Weniger ist of mehr“.
Das heißt: Der IT-Verantwortliche soll sich in punkto Prozessorientierung in Zukunft auf wenige strategische Initiativen konzentrieren und nicht zu viele Maßnahmen parallel betreiben. In punkto Service-orientierte Architekturen (SOA) steht auf der To-Do-Liste der IT-Abteilung: Sie muss die Organisation mittel- bis langfristig auf SOA vorbereiten.