Welche ITK-Trends werden 2011 bestimmen? Mit dieser Frage beschäftigen sich gegen Jahresende Heerscharen von IT-Analysten und IT-Marktforschern und schauen dafür in die Glaskugel. Doch meist sind die Voraussagen falsch, denn die Experten betreiben bloß Kaffeesatzleserei. Das führt mitunter zu lustigen Ergebnissen.
Das meinen zumindest die US-Marktforscher von Abi Research - und machen das genaue Gegenteil. In dem nicht ganz ernst gemeinten Pamphlet "What’s NOT Going to happen in 2011" sagen sie, was im nächsten Jahr NICHT passiert.
Mobile Marketing floppt
So etwa wird 2011 nicht zum Jahr für mobiles Marketing. Im Gegensatz zum Online-Marketing und zur traditionellen Werbung sind die Umsätze beim mobile Marketing nur ein winziges Stück aus dem gesamten Werbekuchen. Erst langfristig wird sich das Geschäft in diesem Bereich entwickeln.
Der Grund dafür ist relativ einfach. Zwar werden im nächsten Jahr die Verkaufszahlen für Smartphones und Tablets weiter steigen, sie ersetzen jedoch nicht den Internetzugang über stationäre PCs, sei es im Büro oder daheim. Insbesondere die komplexen Bedienoberflächen der Smartphones schrecken viele Durchschnittsanwender ab.
Spielekonsolen schlagen Cloud Gaming
2011 soll außerdem Cloud Gaming der guten alten Spielkonsole das Sterbeglöckchen läuten. Nichts da, entgegnen die Marktforscher von Abi Research. Um Videospiele aus der Wolke werde zu viel Wind gemacht und Server-basierte Gaming-Services, wie etwa Onlive, zum Hype hoch geschrieben. Und das, obwohl - gemessen am Umsatz - ihre tatsächliche Bedeutung für die Videospiele-Branche gering ist.
Android-Tablets verdrängen iPad
Bei Besserverdienern liegt in diesem Jahr häufig ein iPad von Apple unter dem Weihnachtsbaum. Andere Anbieter bieten dem Marktführer bei Media Tablets bislang kaum Paroli. Während diese im kommenden Jahr ihre ersten Versionen vorstellen, kommt schon die nächste iPad-Generation auf den Markt.
Zwar wird Apples Marktanteil dadurch sinken, doch es wird sich kein einzelnes Unternehmen als Herausforderer etablieren. Obwohl 75 Prozent aller kommerziell genutzten Tablets mit dem Android-Betriebssystem laufen, ist der Markt in diesem Bereich stark fragmentiert. Darin tummelt sich ein Mix aus OEM sowie No-Name-Herstellern. Das gilt auch für die Zusatzangebote an Content sowie für Apps.
Tablets beliebter als Netbooks
Netbooks werden 2011 noch beliebter sein als Tablets. Jedoch wird die Nachfrage nach Geräten mit integrierten Breitband-Modems nicht die für USB-Modems übersteigen. Zum einen eröffnen neue 3G-und 4G-Funknetzwerke den Anwendern die nötigen Bandbreiten für einen schnellen Internetzugang per USB-Modem. Zum anderen ist ein externes Modem deutlich kostengünstiger als ein in das Endgerät integriertes.
Als weitere Nicht-Trends identifizierten die Marktforscher: Das iPhone bedeutet nicht das Aus für den Blackberry im Unternehmen. Smartphones sind kein Ersatz für die herkömmlichen Navigationssysteme in Kraftfahrzeugen. Das Betriebssystem Android wird Apple nicht gefährden, Nokia wird nicht kollabieren. Google-TV wird beim Start keine Totgeburt sein, sondern Ende 2011 quicklebendig. Konsumenten werden kein Geld für Handys mit der Übertragungstechnik Near Field Communication (NFC) ausgeben.