Dass sich viele CEOs zu Neujahr vornehmen, mehr Zeit mit der Familie zu verbringen, kann man beim US-Marktforscher ABI Research nicht mehr hören. Statt dessen haben sich die Analysten in die Lage verschiedener Firmenchefs versetzt und an ihrer Stelle gute Vorsätze gefasst. Dazu zählen Folgende:
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"Wenn ich Nokia wäre", sagt Stuart Carlaw, Vice President und Chief Research Officer, "würde ich mein Plattform-Portfolio ausbauen." Carlaw fordert "radikale neue Produkte" auf Basis fortgeschrittener Betriebssysteme wie etwa Android. Derzeit basierten alle Nokia-Modelle auf einem "müden alten Candybar Design", so der Analyst.
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Außer für Nokia hat Carlaw auch gute Ratschläge für alle anderen Service Provider parat. "Wenn ich ein Service Provider wäre", sagt er, "würde ich mir ernsthafte Gedanken über den Support meines Netzwerkes machen." Carlaw spricht sich klar gegen Offshoring-Standorte wie Indien aus: "Was passiert, wenn - was Gott verhüten möge - eine Katastrophe eintritt und die komplette Kommunikation zusammenbricht?"
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"Wenn ich RIM wäre", überlegt dagegen Jake Saunders, Vice President of Forecasting, "würde ich mein App World-Portfolio ausweiten." Es müssten ja nicht gleich hunderttausende Anwendungen sein, aber RIM solle es mehr Blackberry-Nutzern ermöglichen, Applikationen von App World zu installieren. Zudem solle RIM sicherstellen, dass alle Apps auf sämtlichen RIM-Handhelds laufen.
Wie HP Cisco schlagen könnte
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"Wenn ich HP wäre", setzt Stan Schatt, Vice President und Practice Director, den Reigen fort, "würde ich endlich aufhören, wegen Ciscos Tandberg-Akquise zu jammern und Brightcom kaufen." Diese unbekannte Firma sei ein Spezialist für die Integration von Sprache, Video und Daten in Telepräsenz- oder Videokonferenz-Umgebungen. Schatt glaubt, dass der Kauf - oder zumindest eine Partnerschaft - mit dem Anbieter HP einen Zwei-Jahres-Vorsprung gegenüber Cisco verschaffen würde.
Die Statements der Analysten sind in dem Papier "ABI Research Practice Directors’ ,New Year’s Resolutions’" dokumentiert.