Vorsicht, Falle

Was beim Umstieg auf ein iPhone 13 zu beachten ist

05.10.2021 von Peter Müller
Das iPhone 13 ist da! Zumindest, wenn Sie es rechtzeitig bestellt haben und im Apple Store abholen können. Beim Einrichten ist in diesem Jahr weit mehr zu beachten als früher.
Das neue iPhone 13.
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Ist es ein iPhone 13 Mini in Polarstern geworden oder ein iPhone 13 Pro Max in Sierra Blue? Oder steht die Lieferung noch aus? Wenn es sich nicht um Ihr erstes iPhone handelt, haben Sie für den Umstieg auf das neue Gerät einige Optionen. Dabei ist aber einiges zu beachten – die meisten hier angeführten Fälle gelten auch, wenn Sie sich für ein neues iPhone 12 oder ein SE entschieden haben und Ihre älteren Daten umziehen wollen oder nicht.

Die beiden wichtigsten Tipps geben wir aber vorweg: Erstellen Sie auf jeden Fall ein Backup Ihres alten iPhones, entweder in die Cloud oder über iTunes respektive dem Finder auf dem Mac oder PC, außer Sie entscheiden sich bewusst für einen völligen Neuanfang, dann ist das nicht nötig. Das alte iPhone sollten Sie in jedem Fall aber erst zurücksetzen, wenn das Neue komplett läuft und Sie alle Fallen umgangen haben. Legen Sie es gerne für eine Woche oder zwei zur Seite.

Erste Option: Schnellstart

Den Schnellstart bietet Apple seit einigen Jahren als die flotteste Option für den Fall an, den wir oben beschrieben haben: Sie wollen Ihr altes iPhone auf ein Neues übertragen, also alle Daten und Einstellungen übernehmen. Die Details haben wir in unserem Ratgeber " Neues iPhone einrichten - so geht's" beschrieben. An sich erledigen die iPhones das von allein, sobald Sie beim Neuen Sprache und Region sowie das WLAN ausgewählt haben. Sie müssen nur auf beiden Geräten Ihren Passcode eingeben und warten. Aber: Das kann dauern und uns sind Fälle bekannt, in denen sich die Einrichtung aufhing und nicht zum Ende kam.

Zweite Option: Aus Backup wiederherstellen

Im Prinzip die zweitschnellste, aber an sich die zuverlässigste Option. Wählen Sie beim Einrichten die Option, Ihr neues iPhone entweder aus einem Backup aus der iCloud oder eines auf dem Rechner wiederherzustellen. Auch das kann dauern, funktioniert in der Regel aber relativ gut.

Dritte Option: Neues iPhone

Das ist für mehrere Anwendungsfälle die Option der Wahl. Denn wenn Option eins scheitert und Option zwei auch schier ewig dauert, kann es an den Daten liegen, die Sie wiederherstellen wollen. Mit den Jahren sammelt sich auf Ihren Geräten immer mehr Datenmüll an, nicht mehr funktionierende Apps oder gar solche, die aus dem App Store geflogen sind, Caches, Einstellungen, korrupte Daten, die Ihnen womöglich schon in letzter Zeit das Leben schwer gemacht haben. Oder haben Sie immer nur ein übersichtliches Volumen an "Sonstigen Daten", die sich nicht immer mehr ansammeln und den Speicher zumüllen? Manchmal muss man im Leben einen klaren Schnitt machen, im digitalen passiert das weit öfter als im realen.

Welche Apps und Daten Sie wieder bekommen, welche nicht

Erste Sorge beim klaren Schnitt: Wie bekomme ich alle meine Daten wieder? Antwort: Diejenigen, die Sie wirklich brauchen, holen Sie sich nach dem Einrichten des neuen Telefons aus der Cloud. Und eben nur, die Sie brauchen, bei den ersten beiden Optionen nimmt vor allem das Laden von Apps und ihren Einstellungen aus der Cloud die meiste Zeit in Anspruch.

"Neues iPhone" bedeutet, dass neben dem aktuellen Betriebssystem (jetzt iOS 15) auch Apples eigene Apps wie "Kontakte", "Mail", "Kalender", "Fotos", "Musik" installiert werden. Und die damit verknüpften Daten wie Ihr Adressbuch, Ihre Mails und Termine, Ihre iCloud-Fotomediathek und Ihre Musikbibliothek liegen in der Cloud gespeichert. Dort nehmen sie in der Regel wenig Platz weg, sodass Sie das meiste selbst mit dem kostenlosen 5-GB-Account dort lagern können. Für die Musik ist beispielsweise nur die Berechtigung gespeichert, dass Sie diese Titel und Alben abspielen können, entweder, weil Sie die Songs seinerzeit im iTunes Store gekauft haben oder Sie Abonnent von Apple Music sind. Wollen Sie Musik offline genießen, müssen Sie die entsprechenden Alben wieder auf das Gerät laden, aber das geht nach und nach.

Bei Fotos und Videos ist es natürlich komplizierter. Wenn Sie nicht 200 GB oder gar 2 TB Cloud-Speicher bei Apple gemietet haben, und Sie Ihre Bilder auch auf dem neuen Gerät haben wollen, bleibt eben wenig anderes übrig, als das neue iPhone aus dem Backup wiederherzustellen, aus der iCloud oder vom Rechner. Nutzen Sie die iCloud-Fotomediathek, bekommen Sie auf dem neuen iPhone zunächst die Bilder in geringeren Auflösungen angezeigt. Spart Speicher und auch Zeit.

Was mit Apps ist, die nicht von Apple sind

Nun können Sie nach und nach die Apps laden, die Sie wirklich benötigen. Aber wenn es sich nicht gerade um Apple-Arcade-Titel sind oder andere Spiele, die das Game Center nutzen, sind Ihre Spielstände natürlich weg. Auch andere Einstellungen müssen Sie App für App neu treffen, sich etwa bei dahinter liegenden Services wieder anmelden. Aber, keine Sorge, der iCloud-Schlüsselbund hat sich die Logindaten gemerkt und steht auch auf dem neuen Gerät zur Verfügung.

Whatsapp und andere Messenger oder Social-Media-Apps schreiben keine Daten in das Gamecenter. Sie kommen aber auch auf dem neu aufgesetzten Gerät wieder an all Ihre Whatsapp-Chats, wenn Sie zuvor davon ein Backup in der Cloud oder auf dem Rechner angelegt haben. Oder Sie erledigen das jetzt, das alte iPhone haben Sie ja noch nicht zurückgesetzt.

Sicherheit und Gesundheit

Dass es eine gute Idee war, das alte iPhone noch nicht zu löschen, merken Sie spätestens, wenn Sie das nächste Mal auf Ihr Konto mit der App Ihrer Bank zugreifen und womöglich eine Transaktion durchführen wollen. Denn die App und noch mehr den TAN-Generator müssen Sie erst mit dem neuen Telefon verknüpfen. Und das geht eben am bequemsten, wenn Sie das auf dem alten, verifizierten iPhone anstoßen, im Zweifelsfall informierte die Website Ihrer Bank, wie Sie das in der entsprechenden App erledigen.

Ihre Bankkarten, die Sie für Apple Pay auf dem neuen iPhone nutzen wollen, müssen Sie dort auch wieder verifizieren. Das funktioniert am besten, wenn Sie zuvor Banking-Apps und TAN-Generatoren neu verknüpft haben.

Einen Satz Daten bekommen Sie aber in keinem Fall auf das neue iPhone: die Kontaktverfolgung der Corona-Warn-App. Denn die API ist so konstruiert, dass alle Kontaktdaten nur auf den jeweiligen Smartphones bleiben. Sprich: Die 14 Tage beginnen auf dem neuen iPhone von vorne. Etwaige Warnungen von positiv gemeldeten Kontakten aus den beiden Wochen vor dem Umstieg bekommen Sie auf Ihr altes Telefon. Kann man also von Zeit zu Zeit nachsehen, ob noch alles im grünen Bereich ist. Die Impfzertifikate müssen Sie selbstverständlich nochmals neu einpflegen.

Bisher bekannte Fehler

Über skurrile Fehler mit dem neuen iPhone 13 und dem iPad Mini 6 berichten zwei Apple-Support-Dokumente. Richtet man das neue Gerät ein und stellt es aus einem Backup wieder her, folgen daraus Probleme mit Apple Music und den Widgets. In Apple Music kann es passieren, dass man keinen Zugriff mehr auf seinen Musikkatalog, die Synchronisierung und andere Einstellungen hat. Ein Softwareupdate könnte laut Apple das beheben. Für Fehler mit Widgets gibt es hingegen keine Kur, man muss sie wieder neu konfigurieren, wenn sie auf dem neuen Gerät nicht korrekt aus dem Backup ankommen. Den Ärger haben Sie also nicht, wenn Sie Ihr iPhone als ein neues einrichten.

Fix und fertig

Apple hat für den Fehler um Apple Music und Widgets auf dem iPhone 13 sofort einen Fix bereitgestellt, in Form eines Udpates für iOS 15. Dieses trägt weiter die Versionsnummer 15.0 und ist kleiner als 500 MB, lässt sich also schnell installieren. Ein anderer Fehler des iPhone 13 betrifft das Entsperren per Apple Watch, das bei einigen Käufern nicht mehr funktioniert. Dafür hat Apple ebenso einen Fix versprochen, dieser liegt aber noch nicht vor. (Macwelt)