Moderne IT-Leiter haben’s schwer: Sie sind verantwortlich für eine ganze Latte von Aufgaben, um in einer zunehmend komplexen und von Technik abhängigen Welt Infrastrukturen performant zu machen und Daten vor Missbrauch und Diebstahl zu schützen. Sie tun das unter permanentem Kostendruck, müssen sich aber gleichzeitig dafür rechtfertigen, warum sie dem Unternehmen überhaupt ein fettes Loch in der Kasse bescheren und was sie umgekehrt dafür einbringen.
Das alles ist mehr als nur ein Grund, um CIOs nachts den Schlaf zu rauben. Tatsächlich tut es das auch, wie die Analysten von Robert Half Technology in einer Umfrage unter 1.400 US-amerikanischen CIOs und Technologieverantwortlichen festgestellt haben. Im Rahmen des CIO Insomnia Project haben die Manager über ihre Ängste und Nöte Auskunft erteilt.
Jeder vierte Befragte gab dabei zu Protokoll, seine größte Sorge gelte der Frage, wie er fremde Finger von sensiblen Daten in ihrem Unternehmen fernhalte. Es ist die Top-Antwort auf die Frage, was CIOs am Einschlafen hindert.
Sollte es jemanden geben, dem dieser Sorgen zum Trotz dennoch die Augen zufallen, hält ihn der Kommentar von Robert Half Technology wach: "Diese Befürchtungen sind nicht unbegründet."
Befragt nach der erwarteten Anzahl von Sicherheitsvorfällen gaben zwei Drittel der Befragten eine Zahl von drei oder mehr an. "In einer Welt, wo schon ein einziger Vorfall verheerende Folgen für das Unternehmen haben könnte, ist das eine alarmierend hohe Zahl", schreibt Robert Half. Das wird durch die Angaben von immerhin zehn Prozent der CIOs nicht besser, die 26 oder mehr solcher Vorfälle pro Jahr befürchten.
CIOs fürchten um ihre IT-Budgets
Weitere zehn Prozent liegen nachts schweißnass wach, weil sie um ausreichende Budgets für ihre IT-Projekte fürchten. Neun Prozent haben Sorge, mit dem Tempo technologischer Innovationen nicht mithalten zu können.
Etwas mehr, 13 Prozent, träumen in ihren Wachträumen von Upgrades und Updates bei Hardware und Betriebssystemen. Sie könnten sicher ruhiger schlafen, wenn sie die Projekte, die während der weltweiten Wirtschaftskrise auf Eis gelegt wurden, wieder aufnehmen könnten, schreibt Robert Half. Mehr als ein Drittel (37 Prozent) wartet demnach darauf, nach der Krise Hard- und Software-Upgrades angehen zu können. Zu den liegengebliebenen Projekten gehören demnach vor allem Virtualisierungsvorhaben, Website-Redesigns, das Aufsetzen interner Collaboration-Lösungen und Cloud Computing.
Schließlich ist der Erfolgsdruck für CIOs hoch: Man erwartet von ihnen zu jeder Zeit, also auch in wirtschaftlich schwieriger, dass sie jede Gelegenheit beim Schopfe packen, das Business nach vorne zu treiben. Fast zwei Drittel aber, 63 Prozent, geben an, dass personelle Unterbesetzungen in den IT-Abteilungen ihre Innovationskraft deutlich behindern. Viele Business-Entscheider, schreibt Robert Half Technology, wissen durchaus, dass Technik eine zentrale Rolle bei Entwicklung und Wachstum ihres Unternehmens spielt.
Die Zeit der Blankoschecks ist vorbei
Einen Blankoscheck für Investitionen in die IT bekommen die CIOs deshalb aber noch lange nicht. Im Gegenteil: Zehn Prozent der befragten CIOs geben an, dass sie wegen Sorgen um das IT-Budget nachts nicht in den Schlaf finden. Immerhin 72 Prozent haben aber in den nächtlichen Wachphasen Anwandlungen zum Optimismus, dass sich das noch in diesem Jahr ändern wird. Jeder vierte macht sich darüber allerdings "wenig bis keine" Hoffnung.
In einer ansprechend gemachten Videostrecke lässt Robert Half Technology Unternehmens- und IT-Verantwortliche mit Ratschlägen zu Wort kommen, wie CIOs besser in den Schlaf kommen. Neben konkreten Tipps wie "Sorgen Sie bei Projekten für einen ROI innerhalb eines Jahres" oder: "Reduzieren Sie die Komplexität der IT" kommt ein Hinweis immer wieder: CIOs könnten sich das Leben leichter machen, wenn sie sich von der Technik verabschieden und mit dem Business über den Nutzen der IT verhandeln. Die IT, das ist seit langem bekannt, muss das Business verstehen und auf seine Bedürfnisse eingehen.
Auch viele CEOs können nicht ruhig schlafen
Denn es ist ja so, meint zum Beispiel Lisa Calkins, CEO von Amadeus Consulting, im Videointerview: Nicht nur die CIOs verbringen derzeit schlaflose Nächte ob der schwierigen wirtschaftlichen Verhältnisse und der daraus resultierenden Herausforderungen. Der ultimative Rat lautet also: Rufen Sie doch nachts einfach Ihren CEO an, um mit ihm über besseres Business Alignment der IT zu diskutieren. Er wird sich freuen, wenn er in schlaflosen Stunden jemanden zum Reden findet.