Google veröffentlicht regelmäßig Updates für sein mobiles Betriebssystem Android. Diese sind alphabetisch sortiert und tragen die Namen von Süßspeisen. Bisher wurden die Versionen Cupcake (nach den kleinen Kuchen in der tassengestaltigen Form), Donut (die runden Hefeteigkrapfen mit Loch in der Mitte), Eclair (längliche, mit Creme gefüllte Gebäckstangen) veröffentlicht, die aktuellste Variante der Firmware trägt die Versionsnummer 2.2 und nennt sich FroYo (Kurzform von Frozen Yogurt, der in Amerika so beliebten Süßspeise aus gefrorenem Joghurt). Die nächste Version wird demnach Gingerbread (Lebkuchen) heißen, die darauf folgende trägt den Namen Honeycomb (Honigwabe).
Android Gingerbread soll zwar Gerüchten zufolge kurz vor der Veröffentlichung stehen, allerdings hält sich Google, was Informationen angeht, noch enorm zurück. Wie auch beim iPhone 5 gibt es aber ein paar Informationen, die in der Zusammenschau ein grobes Bild der nächsten Android-Version ergeben. Wir haben die Daten zusammengetragen und nennen wie beim iPhone die Wahrscheinlichkeit der Gerüchte.
Schnelleres System: Laut einem Interview mit dem amerikanischen PC Mag verspricht der Google Entwickler Andy Rubin ein schnelleres und stabileres System. Auch der Browser soll demnach verbessert werden.
Wahrscheinlichkeit: Hoch. Google hat bislang in jeder Version von Android an der Stabilität und Geschwindigkeit gearbeitet.
Google Music: Die eigene Musik in der Cloud
Apple hat iTunes, Microsoft hat Zune - Google setzte bislang auf Amazon, um Nutzern einen Musik-Shop auf dem Smartphone zu bieten. Gerüchten zufolge arbeitet Google an einem eigenen Cloud-basierten Musikdienst, der auch einen Client auf dem Smartphone erhalten soll.
Wahrscheinlichkeit: Unwahrscheinlich. In Indien ist der Dienst zwar schon teilweise gestartet, allerdings dürfte in Deutschland vor allem die GEMA der schnellen Einführung eines solchen Angebotes im Weg stehen - Microsoft hat mit Zune ähnliche Probleme.
Unterstützung für Videocontainer mit WebM
WebM ist ein Containerformat für Videos, die sich so in HTML5-Seiten einbinden lassen, ähnlich wie beispielsweise Flash-Videos. Vorteil: Das Format unterstützt eine hohe Videoqualität und ist noch dazu ohne Lizenzgebühren nutzbar.
Wahrscheinlichkeit: Hoch. Google ist ein aktiver Unterstützer von WebM, und HTML5 ist als Standard für Webseiten ebenfalls bereits abgesegnet und wird umgesetzt.
VoIP und Video-Telefonate
Apple hat es mit dem iPhone 4 und Facetime vorgemacht: Es ist durchaus möglich, mobile Video-Telefonate einfach zu integrieren, so dass Nutzer es ohne Probleme nutzen können. Gingerbread soll möglicherweise einen Client für Voice-over-IP-Gespräche sowie Funktionen für Video-Chat-Features enthalten.
Wahrscheinlichkeit: Mittel. Google hat mit Google Voice zumindest in den USA bereits einen entsprechenden Dienst. Allerdings müssen hier sowohl die Gerätehersteller wie auch die Mobilfunkbetreiber mitspielen - letztere haben traditionell eine Abneigung gegen VoIP, verlieren sie doch so einen beträchtlichen Teil ihres Geschäftes.
Near Field Communication
NFC ist eine Technik, mit der elektronische Geräte über kurze Distanz kommunizieren können. So verwandelt sich das Handy beispielsweise in eine digitale Geldbörse, mit der sich unter anderem Eintrittskarten oder Tickets im Nahverkehr bezahlen lassen. In Deutschland gibt es zwar einige Tests, so wirklich durchgesetzt hat sich die Technik allerdings nicht.
Wahrscheinlichkeit: Mittel. Selbst wenn Google die grundlegenden Funktionen in Android direkt integriert, auch die Gerätehersteller müssen mitziehen und die entsprechenden technischen Funktionen in die Smartphones integrieren.
Größere Auflösung
Langsam kommen die ersten Tablets mit Android auf den Markt, die Geräte sollen mit Apples iPad mithalten können. Dazu passend soll die Auflösung erhöht werden, Gingerbread wird angeblich Inhalte mit bis zu 1366 x 768 Pixeln darstellen können. Das iPad bietet übrigens eine Auflösung 1024 x 768 Pixel.
Wahrscheinlichkeit: Hoch. Zahlreiche Hersteller wollen eigene Tablet-PCs herausbringen, eine hohe Auflösung ermöglicht dabei verschiedene Formfaktoren mit unterschiedlich großen Displays.