Texte schreiben, Bilder malen, Software coden - mit ihren Fähigkeiten haben Konversations-Bots wie OpenAIs ChatGPT 2023 viele Menschen ein ums andere Mal fasziniert. War künstliche Intelligenz zuvor hauptsächlich eine Domäne für Nerds und Data Scientists, stand die Technik plötzlich einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung und damit weltweit im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Mit etwas Übung am Prompt, also der Eingabe von Fragen und Anweisungen in natürlicher Sprache, ließen sich binnen kurzer Zeit erstaunliche Ergebnisse erzielen.
Die neuen Tools rund um generative KI haben eine Welle der Begeisterung in der gesamten Branche ausgelöst, beobachteten Analysten. Dabei hat der Boom viele Facetten. Zuvor unbekannte KI-Startups wie OpenAI, Anthropic oder Aleph Alpha entwickelten sich quasi über Nacht zu den neuen Stars am IT-Himmel. Etablierte IT-Player wie AWS, Microsoft, Salesforce und SAP nahmen viel Geld in die Hand, um sich bei den KI-Spezialisten einzukaufen, und verkündeten, ihre Software-Stacks umzubauen.
GenAI stellt Softwarebranche auf den Kopf
GenAI werde die gesamte Softwarebranche von Grund auf umkrempeln, sagt Microsoft-CEO Satya Nadella. Der Softwarekonzern hat etwa 13 Milliarden Dollar in OpenAI investiert und arbeitet bereits seit Monaten daran, die KI-Technik als Copilot tief in seinen Anwendungen und seiner Cloud-Infrastruktur zu verankern. Der Wandel, den wir gerade mit KI erleben, werde der tiefgreifendste in unserem Leben sein, weitaus größer als die Umstellung auf das Mobiltelefon oder das Internet zuvor, bekräftigte auch Alphabet-Chef Sundar Pichai, dessen Tochter Google im Dezember 2023 mit Gemini ein multimodales KI-Modell vorgestellt hatte, das in sämtliche Google-Produkte und -Plattformen integriert werden soll.
Die Analysten sind sich einig, dass sich die KI-Technik auch im Jahr 2024 rasant weiterentwickeln wird. Von einem Abflauen des Hypes kann derzeit keine Rede sein. Im Gegenteil: Derzeit wird schon darüber spekuliert, wann die erste Artificial General Intelligence (AGI) herauskommen wird, die es mit menschlichen Denk- und Kombinationsfähigkeiten aufnehmen könne.
Doch bis es so weit ist, wird es für die Anwenderunternehmen erst einmal darum gehen zu überlegen, wie sie die bereits bestehenden Tools und Services bestmöglich in ihre IT-Landschaften einbauen. Dabei gibt es viele Facetten zu beachten. Es ist eine Sache, sich vom Bot bei der Präsentation für das nächste Abteilungs-Meeting helfen zu lassen, oder ein KI-Modell auf die eigenen geschäftskritischen Daten loszulassen, um Unterstützung bei weitreichenden Business-Entscheidungen zu suchen.
Auch Changemanagement und Regeln sind gefragt
Neben den technischen Aspekten geht es um eine Reihe weiterer Fragen, die den KI-Einsatz im eigenen Unternehmen betreffen. Das Potenzial, bestimmte Aufgaben in den Prozessketten zu automatisieren oder gar komplett zu übernehmen, kann für Unsicherheit und Unruhe in Reihen der Belegschaft sorgen. Hier ist ein empathisches Händchen gefragt und ein solides, gut geplantes Change Management, um seine Mannschaft mitzunehmen auf die KI-Reise. Denn nur so erreicht man sein Ziel: Das eigene Geschäft besser und zukunftssicherer aufzustellen.
Last, but not least schwingen rund um die neuen KI-Tools eine ganze Menge rechtlicher Fragen mit. Gerade die Anbieter der LLMs sehen sich bereits mit etlichen Klagen konfrontiert, sie hätten ihre Modelle mit urheberechtlich geschütztem Material trainiert. Inwieweit dann die von der KI generierten Texte, Bilder oder Softwarecode gegen Copyright-Gesetze verstoßen, dürfte die Gerichte noch eine ganze Weile beschäftigen. Eine Lösung könnte an dieser Stelle die von vielen Regierungen bereits angestoßene Regulierung von KI-Technik bringen. So verlangt beispielsweise der erst im Dezember 2023 von der EU verabschiedete AI Act mehr Transparenz von den KI-Anbietern, was Trainingsdaten und Funktionsweise ihrer Algorithmen betrifft.
AI-Cases auf der Bühne der Hamburger IT-Strategietage
Auch auf den Hamburger IT-Strategietagen wird das Thema KI aus unterschiedlichen Perspektiven beleuchtet: Neben imponierenden AI-Cases werden wir die politischen Rahmenbedingungen sowie die Auswirkungen auf die Arbeitswelt im Allgemeinen und den konkreten Betriebsfrieden unter die Lupe nehmen.
Zu den Hamburger IT-Strategietagen 2024, der größten IT-Fachkonferenz Deutschlands, werden vom 21. bis 23. Februar mehr als 800 Teilnehmer vor Ort erwartet. Wer es nicht nach Hamburg schafft, kann die wichtigsten Inhalte digital mitverfolgen. In den Vorträgen, Panels, Foren und Roundtables stehen auch 2024 die wichtigsten Themen der CIOs auf dem Programm: Artificial Intelligence, Security, New normal Work, Women in Tech, Sustainability versus Greenwashing, Cloud versus On Premises, Digital Mindset, Talent-Scouting sowie Technical und Operational Excellence.
Zudem gibt es wie gewohnt viel Raum für individuelles Networking. So startet etwa am ersten Abend wieder die Kneipentour im Hamburger Schanzenviertel, am Donnerstagabend folgt die große Strategietage-Party.
Mehr Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung finden Sie auf: it-strategietage.de