N-Tec rapidOSM Object Storage

Was ein Objektspeicher für Mittelständler leistet

31.03.2015 von Karl Fröhlich
Gegenüber File- und Block-Speichern sind Object-Storage-Systeme vor allem in großen Archiv- und Cloud-Umgebungen deutlich flexibler und skalieren sehr bedarfsgerecht. N-Tec bringt mit der rapidOSM-Serie einen in Deutschland entwickelten und hergestellten Objektspeicher, der speziell auf KMUs zugeschnitten ist.

Objekt-basierte Speicher empfehlen sich für den Einsatz in großen Archiven und beispielsweise für Cloud-Umgebungen. Vor allem, wenn es gilt, große Mengen an strukturierten und unstrukturierten Daten zu speichern. Der Ismaninger Hersteller N-Tec bringt mit der Serie rapidOSM Object Storage eine Appliance-Lösung, die auch für kleine und mittelständische Unternehmen bezahlbar sein soll.

Technische Details des Objektspeichers

Object-Storage legt Dateien nicht wie herkömmlich in Dateisystemen ab, sondern als einzelne Objekte und versieht diese mit Metadaten. Darin enthalten sind unter anderem auch das Entstehungsdatum, der schreibende Anwender und Informationen wie beispielsweise die zur Unveränderbarkeit und Nicht-Löschbarkeit. Daher eignet sich die Methode gut zur Langzeitspeicherung von Daten.

Objektspeicher lassen sich an unterschiedlichen Stellen in der IT-Umgebung integrieren: auf Geräte-, System- Interface-Ebene. Gegenüber anderen Storage-Architekturen bieten Objektspeicher Optionen wie die Programmierung von Schnittstellen direkt von der Anwendung aus oder einen globalen Namespace, der verschiedene physische Geräte zusammenfasst. Außerdem ermöglicht Objekt-basierter Storage Daten-Management-Funktionen wie Replikation und Datenverteilung mit der Granularität auf Objekt-Level.

N-Tec rapidOSM Object Storage
Foto: N-Tec

Funktion und Ausstattung

Die Lösung rapidOSM Object Storage von N-Tec besteht aus einer Controller- und mindestens drei Cloud-Storage-Nodes. Das rapidOSM Controll arbeitet als Controller-Node beziehungsweise Gateway, das CIFS, NFS oder HTTP an das Netzwerk weiterreicht. Eine Node übernimmt die Rolle des Masters. Eine Erweiterung mit zusätzlichen Systemen ist jederzeit möglich.

Neben dem Daten-Management übernimmt die Controller-Einheit das Coding und die Verschlüsselung sowie Kompression, Monitoring und Reporting. Eine Cluster-Konfiguration ist optional. Alle Daten landen zunächst im SSD Flash Cache des rapidOSM Controll und werden dann auf die Nodes verteilt, was laut Hersteller eine höhere Geschwindigkeit gewährleistet. Zur Verbesserung der Datensicherheit kann der IT-Manager drei und mehr Kopien speichern.

Zu den Speicher-Arrays der Familie zählen die Cloud-Storage-Systeme "rapidOSM-S524", "rapidOSM-S848" und "rapidOSM-S560". Die Systeme verfügen über 24, 48 und 60 Festplatteneinschübe und stellen so pro Einheit 144 TByte, 288 TByte und 360 TByte an Speicherkapazität zur Verfügung. Mit 6-TByte-HDDs ist eine Skalierung bis in den PByte-Bereich möglich.

Der Objektspeicher ist redundant ausgelegt und beherrscht nahezu beliebig viele Datenkopien, dynamische Bit- und Hardware-Überwachung sowie eine automatische Hardware-Fehlererkennung und -korrektur.

Storage-Trends 2015 - Das sagen die Hersteller
Ralf Colbus, Leading Storage Professional, IBM Deutschland
"Flash ist weiter auf dem Vormarsch. Die klassische 15k-rpm-Disk könnte im Lauf des nächsten Jahres langsam aussterben. Ein weiterer Trend sind SDEs (Software Defined Environments), in denen ganze Rechenzentren anhand wiederverwendbarer Richtlinien gesteuert werden."
Stefan Roth, Manager Sales Competence Center, Fujitsu
"Ein weiterer Schwerpunkt wird die Ausrichtung der Storage-Systeme an den Geschäftsprioritäten sein. Auf diesem Gebiet gibt es noch viel Nachholbedarf."
Dr. Stefan Radtke, CTO Isilon Storage Division, EMC Deutschland
"Einerseits sind das die hybriden Storage-Lösungen. Hier gibt es gerade beim Bereich Management noch einiges zu optimieren, um die Grenzen zwischen lokalem und Cloud-Storage noch transparenter zu machen."
Vincenzo Matteo, Disk Product Management Director, Oracle
"Archivierung wird immer wichtiger. Zunächst wurde die Dringlichkeit dieses Feldes nur von ganz spezifischen Kundengruppen, die von Grund auf großen Datenmengen verwalten, wie etwa Rundfunkanstalten oder Unternehmen im Gesundheitswesen, erkannt."
Hans Schramm, Field Product Manager Enterprise, Dell
"Der Trend geht in Richtung flexibler, modularer Speichersysteme. Auch Software Defined Storage sowie in der erweiterten Form das Software Defined Datacenter – und damit die Hyperconverged-Lösungen – spielen 2015 eine wichtige Rolle."
Dr. Georgios Rimikis, Senior Manager Solutions Strategy, HDS
"Im Bereich Infrastruktur wird der Schwerpunkt auf Speichervirtualisierung liegen – und zwar auf weltweiter Ebene. Unternehmen erhalten so einen einzigen Speicher-Pool, der sich über mehrere physische Speichersysteme an verschiedenen Orten erstreckt."
Guido Klenner, Business Unit Manager Storage, Hewlett-Packard
"Die Verflechtung von IT und industriellen Prozessen wird 2015 weiter zunehmen. Für den Storage-Bereich bedeutet das Voranschreiten der Industrie 4.0 einen Zuwachs von Maschinendaten, darunter auch aus dem Internet of Things."
Johannes Wagmüller, Director Systems Engineering, NetApp
"In Zukunft werden wir in den Rechenzentren immer häufiger einen Mix aus On-Premise-, Private- und Public Cloud-Umgebungen sehen, weil sich so viele Unternehmensanforderungen am schnellsten und effektivsten adressieren lassen."

Fazit und Quickinfo

Gegenüber Block- oder File-Storage gelten Objektspeicher als flexibler. Grund: Die Metadaten werden von den Daten getrennt und Informationen, unabhängig in welchem Format, als Objekte mit einem variablen Metadaten-Satz gespeichert. Das macht ein Indizieren vor allem von unstrukturierten Daten einfacher und somit auch die Suche oder Analyse. Objektspeicher-Systeme sollen großen Datenumgebungen eine kosteneffiziente, skalierbare und selbstheilende Datenvorhaltung offerieren, insbesondere von unstrukturierten Daten.

N-Tecs OSM-Serie kostet in einer mittleren Konfiguration mit 96 TByte (24x 4-TByte-HDDs) nutzbaren Speicher 65.700 Euro netto. Für ein 500-TByte-System mit drei Nodes mit je 28x 6-TByte-Platten müssen 159.550 Euro veranschlagt werden. Die Preise enthalten alle benötigten Software-Lizenzen (inklusive Gateway) sowie die Hardware-Komponenten. Zudem erhalten Interessenten, laut Hersteller, eine individuell angepasste, getestete und zertifizierte Lösung mit Support aus Deutschland.

Die OSM-Serie ermöglicht es, KMUs große Archive oder Clouds einzurichten und diese graduell und bedarfsgerecht zu skalieren. Der Funktionsumfang garantiert zudem eine Datenspeicherung an unterschiedlichen Orten. Zu beachten ist, dass Objektspeicher sich erst ab einer gewissen Umgebungsgröße wirklich lohnen, dann aber eine sehr gute Alternative zu herkömmlichen File- und Block-Storage darstellen.

Quickinfo: N-Tec rapidOSM Object Storage

Technische Daten

Object-Storage-System

24x/48/62x SAS/SATA-HDDs, SSD

Max. Bruttokapazität

144, 288, 360 TByte

Schnittstellen

iSCSI, FC, SAS

Unterstützte Protokolle

CIFS, NFS, HTTP

Funktionen rapidOSM Controll

Datenmanagement, Coding & Encryption, Kompression, HTTP Zugriff, Monitoring und Reporting, optionale Cluster-Konfiguration

Funktionen der Speicher-Node

redundanter OSM-Speicher mit x-Kopien, dynamische Bit- und Hardware-Überwachung, automatische Hardware-Fehlererkennung und -Korrektur, Kühlung und Vibrationsschutz

Garantie

3 Jahre (optionale Verlängerung auf 5 Jahre)

Web

http://www.n-tec.eu/

Preis netto

65700 Euro (96 TByte nutzbar, 3 Nodes); Stand: 31.03.2015)

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unseres Kooperationspartners speicherguide.de. (cvi)