Laut einer Untersuchung des Personalberatungsunternehmens von Rundstedt sind Bezahlung, Weiterbildungsmöglichkeiten und flexible Arbeitsmodelle entscheidend bei der Mitarbeiterbindung. Für die Analyse wurden 520 Topmanager und Führungskräfte befragt. Davon waren 445 Männer und 75 Frauen.
Das Ergebnis zeigt, dass Männer andere Erwartungen an ihren Arbeitgeber haben als Frauen. So legen 67 Prozent der männlichen Arbeitnehmer Wert auf eine leistungsbezogene Bezahlung. Bei Frauen sind es 63 Prozent. Wichtiger ist für sie ein flexibles Arbeitszeitmodell wie Home Office (67 Prozent). Das spielt bei nur 44 Prozent der Männer eine Rolle.
Neben der Flexibilität wünschen sich weibliche Führungskräfte zudem eine motivierende Zielvereinbarung (55 Prozent) und die Möglichkeit Beruf und Privatleben unter einen Hut zu bringen (53 Prozent). Sie schätzen Kinderbetreuungs- oder Sportangebote. Bei den Männern wird das erst an fünfter Stelle genannt.
Nach der leistungsbezogenen Bezahlung sind bei den männlichen Managern vor allem gezielte Entwicklungsmaßnahmen für die eigene Karriere von Bedeutung. Für 62 Prozent machen Coaching, Trainings und Fachseminare einen attraktiven Arbeitgeber aus. Auch Lob und Motivation zählen bei den Männern zu den Top-3-Kriterien (60 Prozent). Wenig interessant ist für beide Geschlechter ein möglicher Auslandseinsatz.
Die Studie zeigt, dass Unternehmen genau analysieren müssen, welche Bedürfnisse und Erwartungen ihre Führungskräfte haben und was unternommen werden muss, um diese langfristig an das Unternehmen zu binden. Aufgrund des Fachkräftemangels sei es immer wichtiger, Strategien zu entwickeln, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren (Employer Branding). In die Werbung als Arbeitgeber müssen nicht nur Großkonzerne, sondern auch Mittelständler investieren.
Strategien für Arbeitgeber
Der Untersuchung zufolge scheint allerdings noch nicht in allen Unternehmen klar zu sein, wer für das Employer Branding zuständig ist. Bei 38 Prozent der Befragten sind Geschäftsführung und Personal-Mangement verantwortlich. Bei einem Drittel hat nur die Geschäftsleitung das Sagen. Nur bei sechs Prozent entwickelt das Personal-Management das Employer Branding.
Die Hälfte der Unternehmen nutzt ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Als weitere Kanäle dienen Messen und Netzwerke. 31 Prozent versuchen neue Mitarbeiter direkt von der Uni anzuwerben. Social Networks kommen bei etwa einem Viertel der Firmen zum Einsatz.