Der IT-Gruppenleiter hatte schon viele Vorstellungsgespräche geführt, Absagen klaglos akzeptiert und sich einfach weiter beworben. Als er sich bei der Frankfurter Karriereberatung Bewerber Consult für ein Videotraining und Coaching interessiert, zögert er noch.
Diese Haltung ist unter IT-Experten weit verbreitet, so der Erfahrungen der Karriereberaterin Birgit Zimmer-Wagner: "Warum fällt es anderen Berufsgruppen wesentlich leichter, sich coachen zu lassen? Etwa Ärzten, die zum Chefarztcoaching zu uns kommen und nach kurzem knappen Telefonat ihre Unterlagen schicken, den Info-Leitfaden zur individuellen Biographie und den Coachingzielen, den wir an alle Bewerber schicken, noch nachts ausfüllen und morgens in der Früh schicken. Ist eine Chefarztposition zu besetzen, absolviert der Kunde auch nach einem 24-Stunden-Dienst noch ein mehrstündiges Coaching."
Ein habilitierter Oberarzt sagt:"Ich will meine Karriere voran bringen, zur Vorbereitung des Gespräches muss ich mir auch die Zeit nehmen. Damit mein Arbeitgeber nichts merkt, geht es nur zwischen den Diensten. Klappen muss es auch schnell, denn Absagen mehrmals hintereinander kann ich mir gar nicht leisten." Er hat klare Erwartungen an ein Coaching, so fordert er im Gespräch Feedback und detaillierte Informationen, "genauso wie bei meinen Mitarbeitern oder den Führungskräften im Krankenhaus".
Selbstvermarktung fällt IT-Profis schwer
Auf solche deutlich formulierten Ziele und persönliche Erwartungshaltungen trifft Bewerber-Consult-Beraterin Zimmer-Wagner bei Softwareentwicklern, Systemanalysten oder vielen Ingenieuren weniger. Nach mehr als zehn Jahren im Karrierecoaching weiß sie: IT-Experten sind auf ihre fachlichen Fähigkeiten fokussiert und denken wenig darüber nach, dieses Fachwissen nach außen darzustellen oder gar zu vermarkten. Gleichzeitig falle es IT-Profis schwer, die Erfolge der eigenen Person auch Nicht-ITlern zu erklären. In der Bewerbungspraxis müssten die IT-Experten aber genau das tun, zumal viele klassische Personaler oft Betriebswirte oder Juristen ohne tiefes IT-Verständnis sind. Laut Zimmer-Wagner haben Personaler dann im Vorstellungsgespräch eher ein schlechtes Gefühl, weil sie den Kandidaten nicht verstehen. Das führe dazu, dass Softwareentwickler oft mehrere Anläufe brauchen.
Ganz anders agieren dagegen die Ärzte im Coaching, so Zimmer-Wagner: " Hat der Arzt seine Erfolgsbilanz oft schon selbst verfasst und will nur noch daran feilen, ist vielen Techies gar nicht bewusst, was sie geleistet haben. Oft entstehen erst bei der Vorbereitung und der Analyse des Videotrainings beeindruckende Erfolgsbilanzen, nachweisbare Stärken, persönliche Motive für die Karriereplanung und auch eine klare Abgrenzung, was der Kandidat nicht will."
Zimmer-Wagner ist überzeugt: " Mit individueller Vorbereitung des persönlichen Auftritts, gestärktem Selbstvertrauen und einer klaren Zieldefinition gelingt es ITlern genauso wie anderen Zielgruppen, eine beeindruckende Karriere nicht nur anzustreben, sondern sie auch zu erreichen."