Lebensmittelversand

Was Knuspr besser kann als Amazon

06.12.2024
Amazon ist mit seinem eigenen Lieferdienst für frische Lebensmittel gescheitert. Jetzt entert ein datengetriebenes Unternehmen aus Ost-Europa die Plattform.
Knuspr ist auf Wachstumskurs und kooperiert nun mit Amazon.
Foto: Markus Lieder für Knuspr

Der Lebensmittelversender Knuspr weitet im Rhein-Main-Gebiet und weiteren deutschen Ballungsräumen sein Geschäft aus. Das Angebot von rund 15.000 Produkten ist ab diesem Donnerstag rund um München und Frankfurt auch über die Plattform Amazon für Prime-Kunden buchbar, wie das Unternehmen mitteilt. Den Auftakt zur Kooperation mit Amazon hatte es im vergangenen Monat in Berlin gegeben.

Bis zum Ende kommenden Jahres soll sich die Zahl der täglichen Bestellungen im Logistik-Zentrum Bischofsheim auf rund 5.000 Vorgänge verdoppeln, kündigt Knuspr-Geschäftsführer Mark Hübner an. Weitere Verteilzentren sind in Hamburg, München und im Gebiet Rhein-Ruhr geplant.

Hochautomatisierte Logistik

Der deutsche Ableger der tschechischen Rohlik-Gruppe betreibt seit Februar 2022 ein hochautomatisiertes Logistikzentrum in Bischofsheim bei Rüsselsheim. Von dort wird mit eigenen Fahrzeugen ein Gebiet rund um Frankfurt, Darmstadt, Mainz, Wiesbaden und im Taunus beliefert. In Prime sind die Bestellungen in 132 Postleitzahlbezirken möglich.

Amazon hat sein eigenes Lebensmittel-Angebot in Deutschland eingestellt, kooperiert aber weiterhin auch mit dem Einzelhändler Tegut. Weitere Wettbewerber im Versandhandel mit frischen Lebensmitteln sind Rewe und Picnic.

Im Knuspr-Sortiment sind frische, gekühlte und tiefgefrorene Produkte sowie Getränke enthalten. Neben Eigenmarken zum Preiseinstieg gibt es auch eine Vielzahl hochwertiger Bio-Produkte und regionale Waren von mehr als 150 lokalen Erzeugern.

Knuspr verdient in Teilmärkten bereits Geld

Das Geschäftsmodell Knuspr sei im Herkunftsland Tschechien wie auch in Ungarn bereits seit Jahren profitabel, sagt Hübner. Auch im Großraum München verdiene man bereits operativ Geld, was im kommenden Jahr auch in Berlin und Rhein-Main erreicht werde. Erfolgsfaktoren seien gute Margen mit hochwertigen Lebensmitteln, gezieltes Marketing, geringe Abschreibungen auf nicht verkaufte Ware sowie niedrige Kosten durch den hohen Automatisierungsgrad. (dpa/rs)