600 Millionen Euro gehen deutschen Banken, Händlern und Mobilfunkanbietern verloren, weil sie kein gemeinsames praktikables Geschäftsmodell für Mobile Payment anbieten. So lautet zumindest eine These des Beraters Capgemini Consulting. Diese 600 Millionen beziehen sich allein auf Endkundengebühren, das heißt, Transaktionsgebühren sind darin noch gar nicht enthalten.
Die Analysten gehen in der Studie "Blaze the way for mobile payment in Germany" davon aus, dass Mobile Payment als Ersatz oder Ergänzung bisheriger Zahlungsmittel für viele Verbraucher attraktiv ist. Dazu Tom Lurtz, Telekommunikations-Experte bei Capgemini Consulting: "Schon heute sind 1,3 Millionen Konsumenten bereit, bis zu fünf Euro pro Monat für die Nutzung von Mobile Payement zu zahlen."
Dreh- und Angelpunkt ist für viele Bundesbürger die Sicherheit. Sie wollen, dass der Zahlungsweg anonym und die Mobilfunknummer für den Zahlungsempfänger unsichtbar bleibt. Die Studie zeigt, dass die Banken in Sachen Vertrauen die Nase vorn haben. 62 Prozent der Befragten erwarten, dass ihnen ihre Bank ein Angebot macht.
55 Prozent erklären zudem, sie wollten, dass der zu zahlende Betrag von ihrem Bankkonto abgebucht wird. Nur 15 Prozent zögen es vor, dass die Summe auf der Telefonrechnung auftaucht. Tom Lurtz sieht daher die Geldinstitute als Vorreiter.
Generell gilt jedoch: Mobile Payments wird sich erst etablieren, wenn der Handel den neuen Zahlungsweg akzeptiert. Capgemini spricht sich daher für eine stärkere Zusammenarbeit und die Nutzung von Synergien durch Telekommunikationsanbieter, Handel und Banken aus.
Für die Studie "Blaze the way for mobile payment in Germany" hat Capgemini Consulting rund 500 Verbraucher befragt.