Herr Schmitz, welche Projekte stehen momentan bei Ihnen auf dem Programm?
Markus Schmitz: In der konkreten Umsetzung treibt mich gerade die Bereitstellung attraktiver digitaler Angebote für unsere Kunden um: für die Bürgerinnen und Bürgern, unsere Behörden-Partner und unsere eigenen Mitarbeiter. Auf diesem Weg haben wir weitere wichtige Meilensteine erreicht: Im Mai ist unser Portal-Angebot für unsere Kunden im sogenannten Hartz-IV-System live gegangen; parallel sind weitere wichtige Online-Angebote für die Bezieher von Familienleistungen umgesetzt worden.
Mit Blick auf eine moderne Vernetzung mit anderen Behörden und Institutionen steht das Projekt E-Justiz vor dem Go-Live seiner ersten MVPs, so dass wir zeitnah auf elektronischem Wege rechtssicher mit der Gerichtsbarkeit elektronisch kommunizieren und im nächsten Schritt vor allem den elektronischen Aktenaustausch gestalten können. Sehr viel erhoffe ich mir auch vom neuen Kerndatensystem für Jugendliche.
Worum geht es dabei?
Markus Schmitz: Mit diesem Kerndatensystem werden wir die medienbruchfreie Zusammenarbeit zwischen Arbeitsagenturen, Jobcentern und der Jugendhilfe auf eine völlig neue Basis stellen, damit kein Jugendlicher zwischen den Sozialsystemen mehr verloren geht. Im ersten Quartal 2020 wollen wir mit der Pilotierung starten, die Entwicklung läuft mit Hochdruck.
Mit Blick auf unsere eigenen Mitarbeiter arbeiten wir an Automatisierungs-Lösungen, die ebenfalls zum neuen Jahr in Erprobung gehen werden.
Welche Zukunftsthemen treiben Sie um?
Markus Schmitz: Persönlich befasse ich mich gerade mit der Frage, wie wir im Öffentlichen Sektor mit Advanced Analytics und Machine Learning umgehen wollen und insbesondere damit, wie wir die damit zusammenhängenden Fragen der Datenethik diskutiert und operationalisiert bekommen.
2018 sind Sie "CIO des Jahres 2018" in der Kategorie Public Sector geworden. Wie hat der Preis Ihr Arbeitsleben verändert? Wie waren die Reaktionen?
Markus Schmitz: Ich habe den Preis seinerzeit ja nur stellvertretend für meine Kolleginnen und Kollegen in der IT in Empfang genommen und die waren und sind natürlich sehr stolz darauf, dass wir als Bundesagentur die höchste IT-Auszeichnung im deutschsprachigen Raum überreicht bekommen haben. Mit dieser Würdigung haben wir starken Rückenwind bekommen für die Umsetzung unserer eigenen IT-Strategie mit ihrer konsequenten Kundenzentrierung und für unseren Weg der Agilen Transition, den wir als IT mit der Fachseite gemeinschaftlich verfolgen. Die Kollegen aus meiner IT hat es einfach gefreut, durch diese Verleihung aus dem Hintergrund einmal nach vorne getreten zu sein und seitdem auch innerhalb der Bundesagentur mit ihrer Arbeit zurecht deutlicher wahrgenommen zu werden. Das tat gut!
Auch in diesem Jahr küren wir beim Wettbewerb "CIO des Jahres" wieder die besten IT-Macher. Sie werden die Laudatio auf den diesjährigen Gewinner halten. Worauf freuen Sie sich am meisten bei der Award-Gala am 21. November in Berlin?
Markus Schmitz: Ich freue mich auf die Diskussionen zu branchenübergreifenden Themen und auf den persönlichen Austausch mit meinen CIO-Kolleginnen und -Kollegen in einer wirklich einzigartigen Atmosphäre, die diese Veranstaltung ausstrahlt. Die Impulse aus der "Freien Wirtschaft", aber auch die Entwicklungen in anderen Institutionen des öffentlichen Sektors inspirieren mich jedes Jahr aufs Neue, den eingeschlagenen Weg der Digitalisierung und Modernisierung in der BA zusammen mit meiner Mannschaft weiter zu verfolgen.
Anmerkung der Redaktion: Liebe CIOs, wenn Sie Interesse haben, an der CIO-des-Jahres-Gala am 21. November 2019 in Berlin teilzunehmen, melden Sie sich gerne. Wir haben noch ein paar Rest-Tickets. Zuschriften bitte an Henriette von Wangenheim, hvonwangenheim@cio.de