Die ehemalige SBS PRS firmiert heute als ITPS (ITProduct Services) von Fujitsu Siemens Computers(FSC). Mit einem Umsatz von rund 1,2 Milliarden Euro ist ITPS in Westeuropa der drittgrößte Anbieter von
Dienstleistungen und Lösungen im IT-Infrastruktur-Bereich. Nach einer Verschlankungskur arbeiten heute etwa 4200 Mitarbeiter weltweit in diesem Bereich, davon rund 1600 in Deutschland. Um ihre Stimmung stand es in der Phase des Umbruchs nicht immer bestens.
CIO: Wie haben Ihre Mitarbeiter die Übernahme durch FSC aufgenommen?
Schlauri: Ich habe den Eindruck, dass ein Ruck durch die ganze Mannschaft gegangen ist und die Mitarbeiter mit einer ganz anderen Motivation dabei sind. Auch von Kunden habe ich gehört, dass unsere Leute gerade nach der Phase der Unsicherheit jetzt wieder mit einem Smile on the Face ihre Dienstleistung erbringen. Dabei hat sich auf Mitarbeiterebene an den Aufgaben gar nicht so viel geändert. Der neue Bereich ITPS wird als eigenständige Einheit weitergeführt. Aber natürlich werden wir Synergien erzielen, eng zusammenarbeiten und beim Kunden gemeinsam auftreten. Dafür gibt es einen umfassenden Integrationsplan sowie eine Reihe von Integrations-Workshops.
CIO: Was genau war das Arbeitsfeld von SBS PRS?
Schlauri: Das waren vor allem die produktnahen Services – von der Hardware bis hin zum Betriebssystem. Um unserem Geschäftsauftrag „Sicherheit und Verfügbarkeit der IT-Infrastruktur sicherstellen“ gerecht werden zu können, haben wir allerdings in den vergangenen Jahren unser Betätigungsfeld ausgedehnt – auf proaktive Services, Integrations- und Konsolidierungsprojekte sowie Unterstützung im Betrieb der Hardware vom Mainframe bis hin zum Handheld inklusive der Betriebssysteme und der betriebssystemnahen Software.
CIO: Heißt das auf der anderen Seite: keine Services auf Applikationsebene oder im Bereich Outsourcing?
Schlauri: Richtig. Weder klassische Outsourcing-Deals, wo es um die Übernahme von Personal und Assets geht, noch Solution-Services, wie etwa Applikationsentwicklung oder der Betrieb von Anwendungen wie etwa SAP oder Oracle gehören dazu. Die Anforderungen unserer Kunden gehen aber häufig in die Richtung, den Betrieb vor Ort durch geeignetes Personal zu unterstützen und die Verantwortung für Teilprozesse und -betriebe zu übernehmen. Dieser Verantwortung des selektiven Outsourcing, der Übernahme der Prozessveratnwortung ohne Assets und Personal stellt sich die ITPS. Wir beschränken uns allerdings auf die Infrastruktur und die infrastrukturnahe Software.
CIO: Überschneidet sich der neu hinzugekommene Servicebereich nicht mit den Aufgaben der ehemaligen Services von Fujitsu Siemens Computers? Werden Mitarbeiter entlassen?
Schlauri: Im Gegenteil. Fujitsu Siemens Computers hatte bisher nur einen sehr kleinen produktnahen Servicebereich. Insofern gewinnt das Unternehmen die gesamte Servicesparte neu hinzu. Eine ganze Reihe von Kunden hat das bisher vermisst. Natürlich hoffen wir, mit dem Zusammenschluss Synergien zu erzielen. Von der Personalseite betrachtet entstehen diese im kaufmännischen und administrativen Bereich, etwa im Bereich der Vertragsverwaltung und Auftragsabwicklung. Zudem haben wir schon heute eine recht schlanke Organisation. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland etwa 1500 Stellen abgebaut.