Zudem habe er den ICQ-Client für snoog selbst getestet. Wenn er beschreibt, wie er an einem Sonntag mit seinen beiden Töchtern im Wohnzimmer saß und jeder auf seinem Handy den Client ausprobierte, spürt man Röders Begeisterung.
Snoog ist ein Mobilfunkangebot, das sich insbesondere an die 16- bis 24-Jährigen richtet. Das Prepaid-Paket will sich von Konkurrenzprodukten abheben: snoog bringt den Instant Messenger ICQ kostenlos aufs Handy. Zudem soll snoog Werbekunden anziehen, die mit SMS, MMS und WAP-Push zielgerichtet bei den Handynutzern werben. Röder entkräftet Bedenken, dass man mit Werbung befeuert wird: "Das sind maximal fünf Nachrichten pro Tag."
Über die Idee sprachen er und sein Partner Rudi Gröger zum ersten Mal im März 2008. Bald darauf erarbeiteten die beiden ein Business-Modell und begannen mit der Suche nach Partnern. Die Aufgabenverteilung war naheliegend: "Ich bin für die technischen Sachen zuständig", sagt Röder. Kollegen waren die Partner bereits bei Röders ehemaligem Arbeitgeber O2 - Gröger als CEO, Röder als CIO.
Neben snoog hat Röder auch noch seine eigene Beratungsfirma Arit Management. "Ich bin mit den beiden Partnern Scopar und SMC zusammen", sagt er. Als Coach und Mentor profitiert Röder von seinen mehr als 25 Jahren Erfahrung in der IT- und Telekommunikationsindustrie. "Zum Beispiel habe ich mich vor Kurzem mit einem CIO getroffen, der mir geschildert hat, was er bei seinem neuen Arbeitgeber alles gesehen hat", erzählt Röder. Von einer international aufgestellten Firma mit unterschiedlichen IT-Umgebungen habe der CIO berichtet. "Ich habe mit großen Ohren gelauscht, da kann ich ihm bei einigen Dingen helfen", glaubt Röder.
Helfen will der promovierte Elektrotechniker auch den Studenten, die seit 1981 seine Vorlesungen an der Uni Stuttgart besuchen. Seit 1992 ist Röder Honorarprofessor. Röder lässt seine Studenten an den Vorlesungen teilhaben, erzählt in den ersten 15 Minuten immer, was ihn gerade im Beruf beschäftigt. Außerdem dürfen die Studenten ihn alles fragen. "Ich versuche immer, die Vorlesung als Interaktion zu gestalten", sagt Röder zufrieden. Weniger froh ist er über sein Golf-Handicap von 29. "Ich bin ein schlechter Golfer“, sagt er über sein liebstes Hobby. Golf heiße für ihn üben, üben, üben. Bei den vielen anderen Projekten verwundert es allerdings nicht, wenn die Zeit zum Üben fehlt.