Integrierte IaaS-Infrastruktur-Landschaften erfordern OpenStack. Diese These erläutert ein Webcast der Computerwoche. Dass zurzeit immer mehr Technologie-Anbieter und Anwender aufspringen, wundert Frank Strecker, Gastredner des Webcasts, nicht. Er ist Senior Vice President Cloud Partner Products & Ecosystems bei T-Systems International. Sozusagen "Mister Cloud", wie ihn Detlef Korus von der Computerwoche apostrophiert.
Zum Video: Was OpenStack mit Innovation zu tun hat
Korus moderiert den Webcast und startet mit der These, dass viele Firmen unterschiedliche Cloud-Anbieter nutzen. "Das ist der Kerngedanke bei OpenStack", sagt Strecker. Unternehmen nutzen die Community, weil sie mitgestalten wollen. OpenStack bricht die starre Trennung von Anbieter, Zulieferer und Kunde auf. "Deswegen passt es ja auch so gut in die digitale Welt", resümiert Strecker. Um gleich einen weiteren Vorteil anzufügen: "Und natürlich möchte man nicht so viele Lizenzkosten zahlen!"
Bei den Kosten hakt einer der Webcast-Nutzer ein. "Was genau kann man mit OpenStack im Vergleich zu einer lizenzierten Lösung sparen?", fragt er. Die Antwort: "OpenStack kann deutlich preisgünstiger sein. Wieviel man spart, hängt vom jeweiligen Anwenderprofil und anderen Faktoren ab. Die Preislisten der unterschiedlichen Anbieter sind öffentlich zugänglich und leicht vergleichbar. Auch eine Private-Option ist möglich. Bei der Open Telekom Cloud haben wir das Pay-per-use-Modell etabliert. Es wird also immer exakt nach der tatsächlichen Nutzung abgerechnet."
Eine Community mit mehr als 27.000 Mitgliedern
Aktuell beteiligen sich mehr als 500 Companies an OpenStack, die Community zählt über 27.000 Mitglieder. "Da sind HP, IBM und Red Hat dabei", zählt Strecker auf, "aber auch viele junge Innovative."
Eben damit garantiert OpenStack Entscheidern Unabhängigkeit von einem Anbieter. "Sie packen da ja nicht nur ihr Mail-System drauf, sondern ihr ganzes Geschäftsmodell", sagt Strecker ganz handfest. Wer sich dabei von einem Anbieter abhängig macht, muss sich fragen, ob das System auch morgen noch zu seinem Geschäftsmodell passt. Was, wenn der Anbieter eine ganz andere Roadmap verfolgt als man selbst?
Ein weiterer Nutzer will wissen: "Wenn man die Cloud-Lösungen, -Ansätze und -Angebote von T-Systems vergleicht - welchen Stellenwert hat OpenStack da im Vergleich zu VMware, Microsoft oder Ähnlichen?" Dazu Strecker: "Die Open Telekom Cloud ist durch uns gebrandet. Wir verkaufen nicht das Angebot von einem anderen, sondern bestimmen die Weiterentwicklung und die Roadmap der Lösung selbst. Unser Entwicklungspartner ist sehr kundenorientiert und wir sind selbst auch Teil der OpenStack-Community als Gold-Mitglied in der Foundation und in den Arbeitsgruppen."
Der Nächste hat eine Detailfrage: "Nochmal zu ,komplexere Anwendungen' - unterstützt OTC aktuell schon ,auto-scale'-Funktionen, das heißt lastabhängige horizontale Skalierung, sofern das die Anwendung (Cloud ready!) kann?" Die Antwort lautet: "Autoscaling ist ein Standardfeature der OTC. Man kann je nach Last, Verfügbarkeit und wenn man möchte weiteren Triggern (Uhrzeit und so weiter) die Anzahl der Instanzen automatisch anpassen lassen."
Die ewige Frage der Lizenzen
Ein anderes Thema interessiert die Nutzer ebenfalls: "Was muss man beachten, wenn man Software auf OTC laufen lassen möchte, die ,pro Hardware-CPU' zu lizensieren ist? Gibt es hier eine ,hilfreiche Seite' (Link?)" Darauf Frank Strecker: "Hersteller, die pro möglicher HW-CPU lizensieren wollen, versuchen Cloud (anderer Anbieter) zu bekämpfen und sind insofern normalerweise nicht die erste Wahl. Wir haben in der OTC die Möglichkeit, dedizierte Hosts zu reservieren und damit die CPUs, die lizensiert werden müssen, zu begrenzen."
Schließlich lässt Moderator Korus seinen Gast in die Kristallkugel blicken. "Wo ist OpenStack in zwei, drei Jahren?", fragt er. Strecker muss nicht lang überlegen: "Ich hätte natürlich gern, dass es dann das größte Ecosystem ist!"
Der Webcast ist der dritte Teil der Reihe "360° Cloud" in Kooperation mit T-System.