FAQ Ultrabooks

Was Sie über Ultrabooks wissen müssen

17.07.2012 von Wolfgang Herrmann
Schlank, schön, stark und leicht. So präsentieren Hersteller die neuen Ultrabook-Modelle. In unserem FAQ erfahren Sie alles über die neue Geräteklasse.
Ultrabook von Toshiba
Foto: Toshiba

Sind Ultrabooks nur eine besonders schicke Variante altbekannter Notebook-Technik? Welche Vorteile bringen die flachen Rechner und für wen eignen sie sich? Antworten finden Sie auf den folgenden Seiten.

Was genau versteht man unter einem Ultrabook?

Den Begriff Ultrabook hat Intel geprägt. Gemeinsam mit mehreren PC- und Notebook-Herstellern will der Chipkonzern eine neue Geräteklasse etablieren, die dem PC-Markt einen Wachstumsschub gibt. Insbesondere Apples populären MacBooks, aber auch Tablets wie dem iPad sollen Ultrabooks Paroli bieten. Das Konzept der Ultrabooks stellte Intel erstmals auf der IT-Messe Computex 2011 in Taipei vor und machte dabei konkrete Vorgaben (siehe nächste Frage). Nur Geräte, die diesen Spezifikationen entsprechen, dürfen sich offiziell Ultrabooks nennen. Die Bezeichnung Ultrabook ist ein eingetragenes Warenzeichen der Intel Corporation.

Der Markt für Ultrabooks reift langsam
Ultrabooks-Übersicht
Ultrabooks fallen vor allem durch ihre schlanke Linie ins Auge.
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Apples MacBook Air ist eigentlich ein Vorgänger des Ultrabooks; es wird auch oft als solches bezeichnet.
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Mit "Ivy Bridge" hat Intel den Übergang von der 32- zur 22-nm-Fertigung vollzogen und kann neue Ultrabook-Prozessoren günstiger anbieten.
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Seit Monaten als dünnstes Ultrabook beworben, wird das Acer Aspire S5 voraussichtlich im Mai 2012 mit den neuen Ivy-Bridge-Prozessoren auf den Markt kommen.
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Beim Timeline Ultra M3 war lange nicht sicher, ob es vor dem strengen Auge von Intel als Ultrabook durchgeht.
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Acer-Deutschlandchef Wilfried Thom ist überzeugt vom Erfolg der Ultrabooks.
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Mit dem Zenbook ist Asus auch im Eins mit der eigenen chinesischen Kultur. Lange Zeit haben Hersteller aus Taiwan diese eher unter den Teppich gekehrt.
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Viel Wert hat Asus bei den Zenbooks auf das Design gelegt, wenn auch leicht esoterisch angehaucht: Das Licht brechen und die Sinne stimulieren sollen die konzentrischen Kreise auf der silbernen Gehäuseoberfläche.
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Asus hatte schon immer ein Faible fürs schwache Geschlecht. Zumindest in Asien sollen rosa Notebooks bei dieser Zielgruppe ankommen.
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Mit Ivy Bridge und Windows 8 wird es für Asus-Manager Musemic erst richtig interessant.
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Das Dell XPS 13 ist mit dem fast rahmenlosem Display ähnlich klein wie ein 11-Zoll-Notebook.
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Mit Fingerprint-Reader, TPM-Modul und anderen Sicherheitsmerkmalen zielt das mit Ivy Bridge erwartete Lifebook Superior von Fujitsu in erster Linie auf Geschäftskunden ab.
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Das Gehäuse aus Gorilla-Glas beim HP Spectre mit 14-Zoll-Display spielt nicht zuletzt auch mit dem Neidfaktor.
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Für Business-User hat HP das Folio 13 mit 13,3-Zoll-Display entwickelt.
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HP Director Thomas Karg betont den B2B-Vorteil der dünnen, leichten Geräte mit hohen Akkulaufzeiten.
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Mit mattem SuperBright-LED-Display spricht Samsungs Serie 5 Ultra auch Geschäftskunden an.
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Super in Szene gesetzt, das Portégé Z830, das erste Business-Ultrabook von Toshiba und fast baugleich mit dem Ene 2011 lancierten Consumer-Modell Satellite Z830.

Streng genommen handelt es sich bei Ultrabooks aber weniger um eine neue Geräteklasse, sondern um besonders flache und leichte Notebooks. Gemeinsam sind den meisten verfügbaren Ultrabooks neben der kompakten Bauweise und dem geringen Gewicht eine vergleichsweise hohe Akkulaufzeit (oft mehr als acht Stunden), ein schnelles Wiederanfahren aus dem Schlaf- oder Standby-Modus und das Fehlen eines optischen Laufwerks.

Welche Anforderungen definiert Intel für Ultrabooks?

Intel gliedert die Spezifikationen für Ultrabooks in drei Phasen, die sich vor allem an den jeweils verfügbaren Prozessor-Generationen orientieren:

Phase 1 (2011)

Phase 2 (Plan 1H/12)

Phase 3 (Plan 2013)

Welche Vorteile bringen Ultrabooks gegenüber herkömmlichen Notebooks?

Orientiert man sich an den Vorgaben von Intel, sind Ultrabooks in der Regel leichter als die meisten Standard-Notebooks auf dem Markt. Eine Ausnahme bilden die relativ kleinen und leichten Subnotebooks. Generell sollen Ultrabooks besonders schnell aus dem Standby-Modus hochfahren und im Vergleich zu den Notebook-Pendants höhere Akkulaufzeiten erreichen. Von Vorteil beim mobilen Einsatz sind zudem die ebenfalls vorgegebenen niedrigen Bauhöhen, zum Beispiel maximal 18 mm bei Display-Größen bis 14 Zoll.

Welche Nachteile haben Ultrabooks gegenüber herkömmlichen Notebooks?

Das geringe Gewicht und die niedrigen Bauhöhen der Ultrabooks fordern ihren Tribut. Die Rechner sind in Sachen Schnittstellen meist spärlich ausgestattet, bei zwei USB-Anschlüssen ist oft Schluss. Auch ein optisches Laufwerk (CD / DVD) suchen Nutzer vergeblich. Um einen besonders schnellen Boot-Vorgang zu ermöglichen, verbauen die Ultrabook-Hersteller zudem statt klassischer magnetischer Festplatten meist Massenspeicher auf Basis von SSDs (Solid State Drive beziehungsweise Solid State Disk). Mit den teuren Speichermodulen aber ist die Kapazität eng begrenzt. Bei 256 GB ist in der Regel das Ende der Fahnenstange erreicht. Immerhin gibt es einige wenige Ultrabook-Modelle, die zusätzlich eine magnetische Hard Disk mitbringen.

Wie unterscheiden sich Ultrabooks von Tablet PCs?

In puncto Rechenleistung sind Ultrabooks mit aktuellen Intel-CPUs den meisten verfügbaren Tablets überlegen. Zudem besitzen Sie wie herkömmliche Notebooks in der Regel eine Standard-Tastatur. Tablet-PC-Nutzer müssen sich entweder mit der virtuellen Tastatur begnügen oder eine oft relativ teure physische Tastatur als Zubehör erwerben.

Aktuelle Tablets im Business-Fokus
Apple iPad
Neben vielen Vorteilen (geschlossenes System, App-Auswahl, Hard- und Software aus einer Hand etc.) weist das iPad auch Nachteile (geschlossenes System, wenige Schnittstellen...) auf.
Samsung Galaxy Tab 2 10.1
Samsung eifert dem Erfolg des Apple iPad gleich mit einer ganzen Palette an Tablets nach. Darunter befinden sich das Flaggschiff-Modell mit 10 Zoll...
Samsung Galaxy Tab 2 7.0
...und die preiswerte Version mit 7 Zoll Bildschirmdiagonale. Beide laufen mit ICS und besitzen einen Dual-Core-Prozessor. Das 10-Zoll-Gerät soll jedoch aufgerüstet werden.
Fujitsu Stylistic M532
Fujitsu bewirbt sein Stylistic-Tablet mit vorinstallierter und vorkonfigurierter Software als besonders VDI-fähig...
Toshiba Excite 13
Mit über 13 Zoll Bildschirm-Diagonal ist das Android-Tablet Excite 13 nur bedingt mobil und eher für Gamer und Sofa-Surfer gedacht...
Toshiba Excite 7.7
...während der 7,7-Zöller möglicherweise zu klein für Business-Nutzer ist.
Toshiba Excite 10
Am vielversprechendesten ist die Zehn-Zoll-Version, zumal die Innereien (Quad-Core-CPU Tegra 3, 1GB RAM, 5MP/2MP-Kamera) bei allen drei Geräten gleich sind.
Asus Padfone
Das Hybrid-Gerät vereint auf geschickte Weise Smartphone, Tablet und Netbook...
Asus Padfone
Wie sich die Kombi in der Praxis schlägt, muss sich erst noch zeigen.
Huawei Mediapad
Das preiswerte Tablet bietet sich mit seiner HDMI-Schnittstelle und der hohen Auflösung für die Arbeit mit einem externen Bildschirm an. Das eigene Display ist dagegen mit 7 Zoll leider etwas zu klein für effektives Arbeiten.
Huawei Mediapad 10 FHD
Interessanter ist die angekündigte 10.1-Zoll-Version, insbesondere wegen ihrer Full-HD-Auflösung und der Quad-Core-CPU.
RIM BlackBerry PlayBook
Mit 7-Zoll-Display ist das Blackberry Playbook trotz aller Business-Features nur bedingt geschäftlich nutzbar...
Playbook Mini Tastatur
trotz der schicken Zusatztastatur.
MSI Windpad 110W
Das Windows-7-Tablet zielt speziell auf Business-Nutzer. Außer der einfachen Integrierbarkeit in die Unternehmens-IT hat das Gerät aber nur wenig zu bieten.
Panasonic Toughpad
Um ein Tablet fürs Grobe zu erhalten, muss man nicht mehr zu Windows greifen, es gibt auch schon Geräte für Android.
Acer Iconia Tab A510
Das Quad-Core-Tablet kommt zum Kampfpreis von unter 400 Euro. Dafür bekommt man allerdings ein Plastikgehäuse und ein Mobilfunkmodul fehlt. Ein dickes Plus ist dagegen der starke Akku (9.800 Milliamperestunden)
Asus Transformer Pad Infinity TF700T
Das neue Flaggschiff-Modell trumpft mit Quad-Core-CPU (Tegra 3), Full-HD-Display (1920 x 1200 Pixel) und einem optionalen Tastatur-Dock auf. Das Ganze hat jedoch seinen Preis: 600 Euro (Wifi-Version), 3G und Keyboard-Erweiterung kosten extra.
Asus Transformer Pad 300 TF300T
Für etwas niedrigere Ansprüche bietet Asus das TF300 - es hat ebenfalls eine Quad-Core-CPU, Preisabschläge gibt es z.B. dank einer niedrigeren Auflösung und einem Plastikgehäuse.
Lenovo Ideapad Yoga
Das flexible Ultrabook von Lenovo lässt sich auch als Windows-Tablet nutzen. Marktstart ist voraussichtlich Oktober.
Cisco Cius
Ciscos Tablet-Entwurf ist klar Business-tauglich, aber auch etwas langweilig.

Geht es um die Qualität der Displays haben andererseits etliche Tablets, allen voran die dritte Generation von Apples iPad, die Nase vorn. Das gilt allerdings nicht für die Größe der Displays. Viele Nutzer schätzen an den Tablets auch die handliche Größe und das niedrige Gewicht. Zudem lässt sich der Touchscreen im Gegensatz zu Ultrabooks sowohl im Hoch- als auch im Querformat nutzen.

Welche Betriebssysteme laufen auf Ultrabooks?

Weil die Gerätehersteller Standard-Prozessoren von Intel einsetzen, arbeiten Ultrabooks grundsätzlich neben Windows auch mit diversen Linux-Distributionen, beispielsweise Ubuntu oder openSUSE. Allerdings kann es dabei noch zu Problemen mit fehlenden Treibern kommen. Mit Linux vorinstallierte Ultrabooks sind auf dem Markt selten anzutreffen. Dell beispielsweise will sein XPS 13 Ultrabook versuchsweise mit Ubuntu 12.04 ausliefern und damit vor allem Softwareentwickler ansprechen.

Welches sind die wichtigsten Anbieter von Ultrabooks?

Fast alle ernstzunehmenden Notebook-Anbieter sind auf den Ultrabook-Zug aufgesprungen. Dazu gehören Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Lenovo, LG, Samsung, Sony und Toshiba.

Eine Ausnahme bildet Apple, das mit seinem MacBook Air zumindest rein äußerlich aber schon lange einen Ultrabook-ähnlichen Mobilrechner im Portfolio hat. Böse Zungen behaupten, die Entwickler des Ultrabook-Konzepts hätten sich ohnehin im Wesentlichen vom schicken Apple-Notebook „inspirieren“ lassen.

Welche Ultrabook-Modelle sind aktuell verfügbar?

Geht es nach dem Willen Intels, sollen bis Ende 2012 mindestens 75 verschiedene Ultrabook-Modelle auf dem Markt sein. Derzeit ist die Auswahl noch überschaubar, doch das Angebot wächst schnell. Anfang April 2012 waren 26 Ultrabook-Varianten verfügbar, einen Monat später schon mehr als 40. Aktuelle Marktübersichten zum Thema Ultrabook finden Sie unter anderem hier.

Können Ultrabooks klassische Business-Notebooks im Unternehmen ersetzen?

Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an. Vor allem viele in der Anfangsphase vorgestellte Ultrabooks wie das HP Folio 13 besitzen ein spiegelndes Display und sind schon deshalb für den professionellen mobilen Einsatz kaum geeignet. Andererseits achteten einige Hersteller schon zu Beginn auf diesen Aspekt. Toshiba etwa rüstete sein Ultrabook-Modell Portégé Z830 mit einem matten Display aus. Von Nachteil ist auch, dass Ultrabooks unterwegs in der Regel keinen Akkuwechsel zulassen. Auch wenn die Akkulaufzeiten der Ultrabooks gemäß den Intel-Vorgaben relativ hoch ist, kann das für manchen Business-Anwender ein Ausschlusskriterium sein.

Wer sein Ultrabook zudem auch als stationären Rechner am Arbeitsplatz nutzen will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die meisten Modelle keinen Docking-Port mitbringen. Eine Ausnahme bildet hier beispielsweise das neue Fujitsu-Ultrabook. In puncto Schnellstellen sind die Ultrabooks generell spärlich ausgestattet. In vielen Fällen fehlt sogar ein Ethernet-Anschluss. Auch auf ein eingebautes optisches Laufwerk (CD / DVD) müssen Ultrabook-Nutzer verzichten. (Computerwoche)