Sind Ultrabooks nur eine besonders schicke Variante altbekannter Notebook-Technik? Welche Vorteile bringen die flachen Rechner und für wen eignen sie sich? Antworten finden Sie auf den folgenden Seiten.
Was genau versteht man unter einem Ultrabook?
Den Begriff Ultrabook hat Intel geprägt. Gemeinsam mit mehreren PC- und Notebook-Herstellern will der Chipkonzern eine neue Geräteklasse etablieren, die dem PC-Markt einen Wachstumsschub gibt. Insbesondere Apples populären MacBooks, aber auch Tablets wie dem iPad sollen Ultrabooks Paroli bieten. Das Konzept der Ultrabooks stellte Intel erstmals auf der IT-Messe Computex 2011 in Taipei vor und machte dabei konkrete Vorgaben (siehe nächste Frage). Nur Geräte, die diesen Spezifikationen entsprechen, dürfen sich offiziell Ultrabooks nennen. Die Bezeichnung Ultrabook ist ein eingetragenes Warenzeichen der Intel Corporation.
Streng genommen handelt es sich bei Ultrabooks aber weniger um eine neue Geräteklasse, sondern um besonders flache und leichte Notebooks. Gemeinsam sind den meisten verfügbaren Ultrabooks neben der kompakten Bauweise und dem geringen Gewicht eine vergleichsweise hohe Akkulaufzeit (oft mehr als acht Stunden), ein schnelles Wiederanfahren aus dem Schlaf- oder Standby-Modus und das Fehlen eines optischen Laufwerks.
Welche Anforderungen definiert Intel für Ultrabooks?
Intel gliedert die Spezifikationen für Ultrabooks in drei Phasen, die sich vor allem an den jeweils verfügbaren Prozessor-Generationen orientieren:
Phase 1 (2011)
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Endkundenpreis: unter 1.000 Dollar für Einstiegsmodelle
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Bauhöhe: maximal 18 mm bei Display bis 14 Zoll, maximal 21 mm bei Display ab 14 Zoll
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Kulanz von 2 mm bei Convertibles
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Gewicht: unter 1,4 kg
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Prozessoren: 2.Generation von Intel Core i5 und Core i7 mobile (Sandy Bridge, 32 nm) mit
mit einem TDP-Wert für die thermische Verlustleistung von maximal 17 Watt -
Akku: am besten Li-Polymer mit 36-41 Wh
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Akku-Laufzeit: mindestens 5 Stunden, besser 8 Stunden
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Optisches Laufwerk: nicht integriert
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Massenspeicher: SSD oder Hybrid-HDD mit kleinem SSD-Speicher
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Standby/Tiefschlaf: 30 bis 50 Stunden
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Weckzeit: maximal 7 Sekunden
Phase 2 (Plan 1H/12)
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Prozessoren: Intels neue „Ivy Bridge“-CPUs auf Basis der 22-nm-Fertigung und 3D Trigate-Transistoren mit einem TDP-Wert von maximal 15 Watt.
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Features: Touch- und Tablet-Funktionen mit Windows 8
Phase 3 (Plan 2013)
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Prozessoren: Völlig neue Architektur unter dem Intel-Codenamen „Haswell“ mit nur noch etwa halbem TDP-Wert für noch längere Akku- und Standby-Zeiten
Welche Vorteile bringen Ultrabooks gegenüber herkömmlichen Notebooks?
Orientiert man sich an den Vorgaben von Intel, sind Ultrabooks in der Regel leichter als die meisten Standard-Notebooks auf dem Markt. Eine Ausnahme bilden die relativ kleinen und leichten Subnotebooks. Generell sollen Ultrabooks besonders schnell aus dem Standby-Modus hochfahren und im Vergleich zu den Notebook-Pendants höhere Akkulaufzeiten erreichen. Von Vorteil beim mobilen Einsatz sind zudem die ebenfalls vorgegebenen niedrigen Bauhöhen, zum Beispiel maximal 18 mm bei Display-Größen bis 14 Zoll.
Welche Nachteile haben Ultrabooks gegenüber herkömmlichen Notebooks?
Das geringe Gewicht und die niedrigen Bauhöhen der Ultrabooks fordern ihren Tribut. Die Rechner sind in Sachen Schnittstellen meist spärlich ausgestattet, bei zwei USB-Anschlüssen ist oft Schluss. Auch ein optisches Laufwerk (CD / DVD) suchen Nutzer vergeblich. Um einen besonders schnellen Boot-Vorgang zu ermöglichen, verbauen die Ultrabook-Hersteller zudem statt klassischer magnetischer Festplatten meist Massenspeicher auf Basis von SSDs (Solid State Drive beziehungsweise Solid State Disk). Mit den teuren Speichermodulen aber ist die Kapazität eng begrenzt. Bei 256 GB ist in der Regel das Ende der Fahnenstange erreicht. Immerhin gibt es einige wenige Ultrabook-Modelle, die zusätzlich eine magnetische Hard Disk mitbringen.
Wie unterscheiden sich Ultrabooks von Tablet PCs?
In puncto Rechenleistung sind Ultrabooks mit aktuellen Intel-CPUs den meisten verfügbaren Tablets überlegen. Zudem besitzen Sie wie herkömmliche Notebooks in der Regel eine Standard-Tastatur. Tablet-PC-Nutzer müssen sich entweder mit der virtuellen Tastatur begnügen oder eine oft relativ teure physische Tastatur als Zubehör erwerben.
Geht es um die Qualität der Displays haben andererseits etliche Tablets, allen voran die dritte Generation von Apples iPad, die Nase vorn. Das gilt allerdings nicht für die Größe der Displays. Viele Nutzer schätzen an den Tablets auch die handliche Größe und das niedrige Gewicht. Zudem lässt sich der Touchscreen im Gegensatz zu Ultrabooks sowohl im Hoch- als auch im Querformat nutzen.
Welche Betriebssysteme laufen auf Ultrabooks?
Weil die Gerätehersteller Standard-Prozessoren von Intel einsetzen, arbeiten Ultrabooks grundsätzlich neben Windows auch mit diversen Linux-Distributionen, beispielsweise Ubuntu oder openSUSE. Allerdings kann es dabei noch zu Problemen mit fehlenden Treibern kommen. Mit Linux vorinstallierte Ultrabooks sind auf dem Markt selten anzutreffen. Dell beispielsweise will sein XPS 13 Ultrabook versuchsweise mit Ubuntu 12.04 ausliefern und damit vor allem Softwareentwickler ansprechen.
Welches sind die wichtigsten Anbieter von Ultrabooks?
Fast alle ernstzunehmenden Notebook-Anbieter sind auf den Ultrabook-Zug aufgesprungen. Dazu gehören Acer, Asus, Dell, Fujitsu, HP, Lenovo, LG, Samsung, Sony und Toshiba.
Eine Ausnahme bildet Apple, das mit seinem MacBook Air zumindest rein äußerlich aber schon lange einen Ultrabook-ähnlichen Mobilrechner im Portfolio hat. Böse Zungen behaupten, die Entwickler des Ultrabook-Konzepts hätten sich ohnehin im Wesentlichen vom schicken Apple-Notebook „inspirieren“ lassen.
Welche Ultrabook-Modelle sind aktuell verfügbar?
Geht es nach dem Willen Intels, sollen bis Ende 2012 mindestens 75 verschiedene Ultrabook-Modelle auf dem Markt sein. Derzeit ist die Auswahl noch überschaubar, doch das Angebot wächst schnell. Anfang April 2012 waren 26 Ultrabook-Varianten verfügbar, einen Monat später schon mehr als 40. Aktuelle Marktübersichten zum Thema Ultrabook finden Sie unter anderem hier.
Können Ultrabooks klassische Business-Notebooks im Unternehmen ersetzen?
Wie so oft lautet die Antwort: Es kommt darauf an. Vor allem viele in der Anfangsphase vorgestellte Ultrabooks wie das HP Folio 13 besitzen ein spiegelndes Display und sind schon deshalb für den professionellen mobilen Einsatz kaum geeignet. Andererseits achteten einige Hersteller schon zu Beginn auf diesen Aspekt. Toshiba etwa rüstete sein Ultrabook-Modell Portégé Z830 mit einem matten Display aus. Von Nachteil ist auch, dass Ultrabooks unterwegs in der Regel keinen Akkuwechsel zulassen. Auch wenn die Akkulaufzeiten der Ultrabooks gemäß den Intel-Vorgaben relativ hoch ist, kann das für manchen Business-Anwender ein Ausschlusskriterium sein.
Wer sein Ultrabook zudem auch als stationären Rechner am Arbeitsplatz nutzen will, sollte sich darüber im Klaren sein, dass die meisten Modelle keinen Docking-Port mitbringen. Eine Ausnahme bildet hier beispielsweise das neue Fujitsu-Ultrabook. In puncto Schnellstellen sind die Ultrabooks generell spärlich ausgestattet. In vielen Fällen fehlt sogar ein Ethernet-Anschluss. Auch auf ein eingebautes optisches Laufwerk (CD / DVD) müssen Ultrabook-Nutzer verzichten. (Computerwoche)