Die Robotaxi-Firma Waymo hat den nächsten Meilenstein erreicht: Ihre Wagen machen jetzt mehr als 100.000 Fahrten mit Passagieren pro Woche. Die Marke von 50.000 hatte die Google-Schwesterfirma erst im Mai geknackt. Danach wurde der Dienst in San Francisco für alle Interessenten ohne eine Warteliste verfügbar gemacht. Waymo ist auch in Los Angeles und Phoenix aktiv.
Fahrzeuge des Unternehmens sind teuer wegen der Computer, Kameras und Sensoren, die sie brauchen - doch Waymo ist dabei, die Kosten zu senken. So braucht die nächste Generation der Fahrzeuge und Software nur noch 13 statt zuvor 29 Kameras. Die Zahl der Laser-Radare, die die Umgebung der Wagen abtasten, sinkt von fünf auf vier.
Die nunmehr 6. Generation des Waymo-Systems soll in Elektroautos der Marke Zeekr des chinesischen Konzerns Geely integriert werden. Aktuell ist Waymo mit umgebauten Fahrzeugen des ebenfalls batteriebetriebenen Jaguar-Modells iPace unterwegs.
Neues Robotaxi in Straßentests
Waymo ist besonders weit bei der Entwicklung von Software zum autonomen Fahren und befördert Passagiere mit fahrerlosen Robotaxis in San Francisco, Los Angeles und Phoenix.
Das neue Fahrzeug von Zeekr wird derzeit mit Sicherheitsfahrern am Steuer getestet. Waymo macht bisher keine Angaben dazu, wann es in die kommerzielle Flotte integriert werden soll. Er gehe davon aus, dass die beiden neuesten Generationen des Systems nebeneinander auf der Straße sein werden, sagte Waymo-Manager Satish Jeyachandran dem US-Sender CNBC. Das Unternehmen hat mehrere hundert Jaguar-Fahrzeuge in Betrieb.
Kaum Rivalen für Waymo
Waymo hat aktuell so gut wie keine Konkurrenz im Robotaxi-Geschäft. Die General-Motors-Tochter Cruise war zwar auf rasantem Expansionskurs. Sie stoppte jedoch ihre Fahrzeuge für mehrere Monate nach einem Unfall, bei dem eine Fußgängerin in San Francisco mehrere Meter von einem der Autos mitgeschleppt wurde. Die Cruise-Autos kehren gerade erst allmählich auf die Straße zurück. Die zu Amazon gehörende Firma Zoox arbeitet noch an dem Start ihrer fahrerlosen Taxifahrten in Las Vegas.
Tesla will im Oktober ebenfalls den Prototypen eines Robotaxis vorstellen. Es könnte allerdings Jahre dauern, bis das Fahrzeug auf die Straße kommt. Zudem sind viele Experten skeptisch, da Tesla-Chef Elon Musk bisher auf Laser-Radare verzichten und Autonomie nur mit Kameras erreichen wollte. (dpa/rs)