Unternehmen nutzen heutzutage durchschnittlich drei bis vier Web 2.0-Werkzeuge. Dabei sind vor allem Web-Services, Blogs, RSS-Feeds und Wikis gefragt. Das geht aus einer globalen Studie von McKinsey hervor. Was die Zufriedenheit angeht, zeigt sich jedoch kein einheitliches Bild: Schaut man in den Raum Asia-Pacific, so geben 40 Prozent der Befragten an, hochzufrieden zu sein. Acht Prozent dagegen sind überhaupt nicht zufrieden.
Ganz anders in den USA: Bei 29 Prozent der Entscheider fällt die Bilanz negativ aus. Positive Statements kommen nur von 20 Prozent. In Europa hält es sich fast die Waage: 20 Prozent sind sehr zufrieden, 22 Prozent überhaupt nicht.
Sieben Prozent aller Befragten weltweit haben Web 2.0 nach einigen Versuchen von der Liste gestrichen. Die Analysten gestehen denn auch zu, Web 2.0 sei bei vielen Unternehmen noch in der Experimentierphase.
Doch es gibt auch andere Beispiele. Sechs von zehn Entscheidern aus der Befürworter-Ecke generieren aus Web 2.0 nach eigenen Worten bereits Wettbewerbsvorteile. Sie wollen vor allem den Kundenservice verbessern (73 Prozent) und neue Kunden gewinnen (71 Prozent). Mehr als jeder Zweite (53 Prozent) bindet das Feedback von Kunden in die Produktentwicklung mit ein.
Das darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass Web 2.0-Werkzeuge vorwiegend intern eingesetzt werden. Sie sollen Wissen managen (83 Prozent), Kollaboration fördern (78 Prozent) und die Firmenkultur steigern (74 Prozent). Wer Web 2.0 im Zusammenspiel mit Geschäftspartnern und Zulieferern nutzt, will die Integration verbessern (62 Prozent), Expertennetze anzapfen (57 Prozent) und Einkaufspreise senken (44 Prozent).
Die Analysten wollten wissen, welche Faktoren der Erfolg von Web 2.0 beeinflussen. Fazit: Je besser die Tools in die Workflows integriert sind, umso zufriedener die User. Außerdem spielt es eine wichtige Rolle, wer den Einsatz forciert hat. Ging die Initiative von der Geschäftsführung aus, findet sie mehr Akzeptanz als dort, wo die IT-Abteilung den Anstoß gegeben hat. Im günstigsten Fall leben Führungskräfte die Nutzung als "Role models" vor.
Flachere Hierarchien durch Web 2.0
Dabei gibt jeder dritte Web 2.0-Befürworter an, die Tools hätten die Struktur des Unternehmens spürbar verändert. Die Hierarchien seien jetzt flacher und es seien neue Rollen entstanden. 27 Prozent stellen Veränderungen beim Rekrutieren von Personal fest, 26 Prozent im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern. Unter den Gegnern von Web 2.0 sagt fast jeder Zweite (46 Prozent), die Nutzung verändere die Unternehmens-Struktur nicht.
McKinsey hat für die Studie "Building the web 2.0 Enterprise" weltweit Angaben von knapp 2.000 Entscheidern ausgewertet.