Das Dienstfahrzeug als Statussymbol: "Firmenwagen werden umso häufiger vergeben, je höher ein Mitarbeiter in der Hierarchie angesiedelt ist", schreibt der Gummersbacher Berater Kienbaum in seinem "Vergütungsreport 2012". Kienbaum nimmt in der Studie auch verschiedene IT-Funktionen unter die Lupe.
Dabei zeigt sich ein uneinheitliches Bild. Das höchste Ansehen scheinen Leiter IT Projektmanagement zu genießen, denn in dieser Position erhalten 55 Prozent der Angestellten einen Firmenwagen. Knapp dahinter liegen Leiter IT Architektur, Methoden und Werkzeuge mit 53 Prozent.
Mit deutlichem Abstand folgen IT-Betriebsleiter. 44 Prozent von ihnen bekommen ein Dienstfahrzeug. Unter den Leitern Netzwerktechnik und Telekommunikation sind es 36 Prozent, unter IT-Leitern 34 Prozent und unter IT Service Level Managern 33 Prozent. Fast gleichauf sind IT Service Leiter (32 Prozent) und Leiter Anwendungsentwicklung (29 Prozent).
Die Firmenwagen für Fachkräfte
Kienbaum hat sich nicht nur unter Führungskräften umgesehen, sondern auch unter Fachkräften. Ein paar Beispiele: Von den Software-Architekten und den Datenbankentwicklern dürfen demnach jeweils neun Prozent einen Firmenwagen fahren. Bei Netzwerktechnikern sind es acht Prozent und bei IT-Qualitätsmanagern und User Helpdesk Spezialisten jeweils sieben Prozent.
Bei der Zuordnung der Autotypen unterscheidet der Report nicht nach einzelnen Funktionen, sondern allgemein nach Führungs- und Fachkraft. Es zeigt sich bei den Führungskräften folgendes Bild:
Mercedes hinter Audi, BMW und VW
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Am häufigsten gibt es mit 28 Prozent der Nennungen einen Audi. Die Modelle sind typischerweise A4 und A6.
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Auf Platz zwei liegt mit 26 Prozent BMW. Hier sind es meist 3er und 5er.
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VW schließt die Top drei ab mit 23 Prozent. Die Firmen stellen am häufigsten Passat und Touran.
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Mit großem Abstand folgt Mercedes, ein solches Auto bekommen dreizehn Prozent der Führungskräfte. Klassischerweise handelt es sich um Modelle der E- und C-Klasse.
Die verbleibenden zehn Prozent fahren Marken wie Ford, Opel, Skoda und Volvo.
Autos für Fachkräfte
Bei den Fachkräften nennt Kienbaum folgende Automarken und -typen:
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VW dominiert das Bild. 34 Prozent der Fachkräfte erhalten einen VW als Dienstwagen, meist einen Passat oder Golf.
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Mit 19 Prozent folgt BMW. Für Fachkräfte darf es eine Nummer kleiner sein als für die Führungsriege, üblicherweise also die 3er oder 1er-Reihe.
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Rang drei nimmt mit 15 Prozent Audi ein. Die am häufigsten genannten Typen sind A4 und A3.
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Ford liegt mit dreizehn Prozent der Nennungen auf Platz vier. Unternehmen stellen Fachkräften oft einen Mondeo oder Focus hin.
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Alle folgenden Automarken bleiben im einstelligen Prozentbereich. Acht Prozent der Nennungen entfallen auf Skoda, dabei handelt es sich meist um den Typ Octavia.
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Hinter Skoda liegt Mercedes. Fünf Prozent der Fachkräfte fahren einen Mercedes als Dienstwagen, üblicherweise aus der C-Klasse oder der A-Klasse.
Außer den genannten fallen weitere Markennamen. Es sind Fiat, Mitsubishi und Peugeot. Sie kommen zusammengenommen auf sechs Prozent der Nennungen.
Wie Kienbaum beobachtet, dürfen Firmenwagen "in aller Regel" auch privat gefahren werden. Führungs- wie Fachkräfte brauchen für die private Nutzung üblicherweise auch nichts zu bezahlen. Allerdings erlauben manche Unternehmen weder private Fahrten ins Ausland noch Urlaubsreisen.
Dienstwagenbudget bis 46.000 Euro
Ein weiteres Ergebnis des Reports bezieht sich auf das Geld. Unternehmen stellen für Dienstwagen ihrer Führungskräfte üblicherweise ein Budget von 33.000 bis 46.000 Euro bereit. Für die Fachkräfte liegt die Summe bei 17.000 bis 39.000 Euro. Etwa jeder zweite Firmenwagen-Nutzer kann den Anschaffungspreis durch einen Eigenanteil aufstocken, wenn er will.
Nicht jedes Unternehmen kauft die Autos, manche leasen. In dem Fall beträgt die monatliche Leasingrate für die Wagen von Führungskräften zwischen 550 und 900 Euro, die für Fachkräfte reicht von 550 bis 730 Euro.