Es bleibt wolkig: Jeder zweite CIO sieht einen "sehr starken Trend" zu Cloud Computing. Weitere 39 Prozent erwarten, dass sich Cloud Computing in den kommenden fünf bis zehn Jahren etabliert. Gleichzeitig gibt aber ebenfalls jeder Zweite zu Protokoll, das Konzept habe mit Sicherheitsbedenken zu kämpfen.
Das geht aus dem Finaki-Report "IT-Trends 2010/2011" hervor. Die Studie ist allerdings eher explorativ als repräsentativ: Finaki hat mit 33 CIOs deutscher Großunternehmen gesprochen.
Neben Sicherheitsbedenken führen die Befragten auch technische und rechtliche Probleme als Hemmfaktoren von Cloud Computing an. Nicht zuletzt fürchten sie, die Kontrolle über Daten zu verlieren.
Außerdem erwarten die CIOs ein steigendes Interesse an Software as a Service (SaaS). Das erklären zwei von drei Befragten. Jeder Zweite glaubt sogar, dass SaaS in den nächsten zwei Jahren Steigerungsraten von bis zu 50 Prozent verzeichnet. 30 Prozent halten ein Wachstum von bis zu 20 Prozent für realistisch.
Weiter stehen Outsourcing (58 Prozent) und nach wie vor IT/Business-Alignment auf der Agenda (48 Prozent). Jeder Dritte zählt außerdem Risk Management dazu.
52 Prozent der Befragten denken, dass die IT von den Konzernspitzen immer mehr als strategisches Asset betrachtet wird. 70 Prozent erwarten denn auch, dass die Rolle der CIOs innerhalb der kommenden zwei bis fünf Jahre an Bedeutung gewinnen wird. Die übrigen 30 Prozent sehen sich in einer Stagnation. Dass die CIO-Rolle an Bedeutung verlieren wird, denkt aber keiner.
Gleichzeitig glauben die Studienteilnehmer nicht, dass sie ihre Unternehmen komplett im Griff haben. Sie wurden gefragt, wie viele "dunkle Geschäftsprozesse" es in deutschen Konzernen gibt, also von der IT nicht dokumentierte Excel-Listen, Mitarbeiter-eigene PC-Datenbanken und Ähnliches. 42 Prozent glauben, dass das auf bis zu ein Fünftel aller Geschäftsprozesse zutrifft. 37 Prozent vermuten, dass bis zu 50 Prozent aller Vorgänge als "dunkle Geschäftsprozesse" ablaufen. Die verbleibenden 21 Prozent gehen davon aus, dass es sogar noch mehr sind.
CIOs räumen Google gute Chancen ein
Eine weitere Frage bezieht sich auf IT-Anbieter und ihre Chancen am Markt. 55 Prozent der CIOs sehen Google als das Unternehmen, das in den kommenden Jahren am stärksten an Bedeutung gewinnen wird. Knapp dahinter liegt Microsoft mit 52 Prozent der Nennungen.
IBM erreicht 43 Prozent der Nennungen vor Oracle mit 27 Prozent. SAP kommt auf zehn Prozent und Cisco auf sechs. Weitere IT-Anbieter hat Finaki nicht zur Wahl gestellt.
Stichwort Microsoft: In Sachen Windows 7 sind sich die Befragten nicht einig. 48 Prozent erwarten, dass der Wechsel zu Windows 7 nur allmählich stattfinden wird, das heißt, eher in den nächsten fünf als in den nächsten zwei Jahren. 45 Prozent glauben dagegen, dass Entscheider zügig wechseln.
Sieben Prozent für Unix statt Windows
Eine Minderheit von sieben Prozent halten die Unix-Flagge hoch. Sie sehen einen Trend zu Unix, den Windows 7 nicht brechen wird.
Finaki mit Sitz in Gräfelfing bei München versteht sich als zentrale Organisation für die Anwender und Anbieter auf den Gebieten Informationstechnologie (IT) und Telekommunikation (TK) in Europa.