Twitter unbedeutend

Welche Online-Netzwerke Manager nutzen

04.07.2012 von Andrea König
Führungskräfte sind beruflich aktiver in sozialen Netzwerken als privat. Wichtigste Plattformen sind Xing und Linkedin, so die Personalberatung Lab & Company.
Xing liegt bei Managern sowohl privat als auch beruflich vorn.
Foto: AA+W - Fotolia.com

81 Prozent der Führungskräfte in Deutschland nutzen soziale Netzwerke regelmäßig für Berufliches. Die Umfrage der Personalberatung Lab & Company kommt damit zu einem ähnlichen Ergebnis wie eine von Google beauftragte Studie des britischen Marktforschungsinstituts Millward Brown, nach der 78 Prozent der deutschen Manager soziale Medien für berufliche Zwecke nutzen.

Das beliebteste Business-Netzwerk ist laut Lab-Umfrage Xing, 72 Prozent der Führungskräfte nutzen es regelmäßig für den Beruf. 40 Prozent der Befragten loggen sich regelmäßig für Berufliches bei Linkedin ein. Mit großem Abstand folgen Facebook (zwölf Prozent), Google+ (sieben Prozent) und Youtube (sechs Prozent). Twitter spielt bei deutschen Managern keine wesentliche Rolle, nur drei Prozent sind dort regelmäßig für berufliche Zwecke aktiv.

Berufliche Nutzung häufiger als privater Einsatz von Social Media

Das Social-Media-Verhalten von Managern unterscheidet sich stark von der durchschnittlichen Nutzung sozialer Netzwerke. Anfang des Jahres etwa kam die Bitkom-Studie "Soziale Netzwerke, zweite, erweiterte Studie" zum Ergebnis, dass fast alle sozialen Medien ausschließlich oder überwiegend privat genutzt werden. Zwar nennt Bitkom Xing und Linkedin als Ausnahmen, doch bei der LAB-Studie dominiert die berufliche Nutzung netzwerkübergreifend. Während 81 Prozent der Befragten Social Media für Berufliches nutzen, tun dies nur 73 Prozent für private Zwecke. Allerdings scheint das auch eine Frage des Alters zu sein. Betrachtet man nur die Umfrageergebnisse der Manager bis 39 Jahre, sind mehr als 90 Prozent von ihnen privat aktiv in sozialen Netzwerken.

Rund die Hälfte der Führungskräfte nutzt das Business-Netzwerk Xing regelmäßig für Privates, bei Linkedin ist jeder Fünfte auch privat aktiv (21 Prozent). 32 Prozent der befragten Manager nutzen Facebook regelmäßig privat. Bei der Bitkom-Studie gaben 45 Prozent der Befragten an, Facebook aktiv zu nutzen und das überwiegend privat. Zwölf Prozent der Führungskräfte nutzen Youtube regelmäßig für private Zwecke, neun Prozent Google+. Twitter liegt mit nur drei Prozent bei privaten Zwecken ebenso abgeschlagen wie bei der regelmäßigen beruflichen Nutzung.

66 Prozent der Unternehmen setzen Social Media bereits für ihr Recruiting ein. Erneut liegt Xing mit 51 Prozent vorne, vor Linkedin (24 Prozent) und Facebook (17 Prozent). Twitter, Youtube (jeweils fünf Prozent) und Google+ (drei Prozent) spielen bislang kaum eine Rolle. Beim Recruiting von Top-Führungskräften seien soziale Netzwerke noch von untergeordneter Bedeutung, so die Studieninitiatoren der Personalberatung Lab & Company. Doch für die Besetzung von Positionen im unteren und mittleren Management würden die sozialen Medien in Zukunft eine immer stärkere Rolle einnehmen.

Rolle sozialer Medien beim Recruiting

Im Rahmen der Social-Media-Studie der Personalberatung LAB & Company wurden deutschlandweit 817 Führungskräfte aus Unternehmen aller Branchen und Größenordnungen befragt, 64 Prozent der Umfrageteilnehmer stammen aus der ersten oder zweiten Hierarchieebene. 69 Prozent der Befragten erhalten ein Jahresgehalt von mehr als 100.000 Euro.