Wer als IT-Dienstleister vorne mitspielen will, muss künftig verstärkt über Branchen- und Prozess-Kompetenz verfügen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Erfolgreiche Projekte und Services im Global-Delivery-Zeitalter" des Kaufbeurer Marktforschers Lünendonk, die er im Auftrag des IT-Dienstleisters GFT durchführte.
Lünendonk befragte 32 Großunternehmen, die mit externen IT-Dienstleistern zusammenarbeiten. Fast alle haben bereits Erfahrungen mit Nearshore- und Offshore-Projekten. In Zukunft wollen sie dieses Modell vor allem beim Application Management und bei der Entwicklung von Individual-Software noch stärker nutzen.
Vernetzung von Teams in Nearshore- und Offshore-Ländern
Die befragten Unternehmen sind sich dabei durchaus im Klaren, dass Global Delivery die Komplexität im Projekt-Management steigert. Die Mehrheit ist sich deshalb einig: Die starke internationale Vernetzung des Dienstleisters mit seinem Team in den Nearshore- und Offshore-Ländern wird eine der wesentlichen Voraussetzungen sein.
Wegen des zunehmenden Fachkräftemangels müssen Dienstleister außerdem in der Lage sein, geeignete IT-Spezialisten international schnell rekrutieren zu können. Dabei zeigt sich vor allem bei komplexen und kritischen Projekten ein Trend zu Managed Services, also die Abwicklung durch externe Spezialisten.
Vor allem bei Services wie Server Hosting, Desktop und Application Management wollen die meisten Unternehmen das Modell der Managed Services ausweiten. Dabei bevorzugen sie gemischte Teams aus internen und externen Mitarbeitern. Die Leitung der Projekte wollen sie dagegen selbst übernehmen.
Geeignete Profile finden
Skillmatching, also die Fähigkeit, die richtigen Profile zu finden, ist für Unternehmen das wichtigste Kriterium für eine Zusammenarbeit mit einem externen Dienstleister. Auf Platz zwei folgt, dass der vereinbarte Kostenrahmen eingehalten wurde, gefolgt von der offenen und proaktiven Kommunikation des Dienstleisters.
Bei den Gründen warum ein Projekt nicht erfolgreich war, nannten die Befragten unter anderem, dass die Schnittstellen zwischen Dienstleister und Kunde schlecht definiert waren. Verbesserungspotenzial besteht also nicht nur bei den IT-Dienstleistern. Das Thema Schnittstellen stellt auch Anforderungen an die Kunden.