Eine gewisse Sorglosigkeit herrscht in europäischen IT-Abteilungen vor, wenn es um die Frage nach der Umstellung auf energieeffiziente IT-Systeme geht. Eine aktuelle Studie zeigt, dass über 40 Prozent der Befragten ihr Unternehmen im Sinne von "Green" als "nicht besonderes gut" oder sogar "schlecht" einstufen. Über 8000 europäische IT-Leiter und Entscheidungsträger wurden für die Studie von Brocade befragt.
Im europäischen Vergleich wird Deutschland immerhin das beste Zeugnis ausgestellt. Nur 30 Prozent waren der Meinung, dass das Umweltverhalten der eigenen Firma verbessert werden könnte. Gerade einmal 38 Prozent aller Befragten gaben an, dass sie über den derzeitigen Energieverbrauch und die Umweltbelastung durch Kohlendioxid und weitere Treibhausgase besorgt sind. In Deutschland waren dies 46 Prozent. Weniger als ein Fünftel denken ernsthaft über die Anschaffung von umweltfreundlicheren IT-Produkten nach. In Deutschland sind es nur 19 Prozent.
Mangelnde Energieeffizienz im Rechenzentrum schraubt die Energiekosten im Unternehmen nach oben. 44 Prozent der Befragten meinen, dass bis zu ein Viertel der Betriebskosten auf Energiekosten entfallen. In Deutschland glaubten dies 41 Prozent der Befragten. Unabhängig von der Gesamtsumme sind 60 Prozent aller Befragten der Meinung, dass die Ausgaben für Energie zu hoch sind.
Fast zwei Drittel der Befragten beginnen bereits nach Wegen zu suchen, den Energieverbrauch zu senken. Doch über ein Drittel der europäischen Unternehmen sind nach wie vor inaktiv. Italien scheint hierbei das Schlusslicht zu sein, während Deutschland die höchste Aktivität aufweist, wo fast ein Viertel der Befragten ihre Mitarbeiter zur Energieeinsparung anleiten und energieeffiziente Produkte kaufen. Über 75 Prozent der Befragten gaben an, dass sie im Büro ebenso Energie einsparen wie Zuhause und dass es im Arbeitsumfeld ebenso wichtig ist wie im Privatleben.
"Das geringe Interesse an umweltverträglichem Handeln ist erschreckend, insbesondere wenn man den Druck der Industrie und die ständige Berichterstattung der Medien unter Betracht zieht", sagt Ulrich Plechschmidt, Brocade Vice President of EMEA. "Aus unserer Sicht ist es erstaunlich, dass sich Menschen Sorgen um Energie machen und keinen entscheidenden Schritt unternehmen, effizientere und umweltfreundlichere Produkte zu kaufen. Das wäre einer der einfachsten Schritte, mit denen Unternehmen nicht nur die Umweltbelastung, sondern auch die Kosten senken könnten". "Es ist weithin bekannt, dass die IT ein Hauptverursacher für den Energieverbrauch in einem Unternehmen ist. Allein Rechenzentren verbrauchen zwei Prozent der weltweit benötigten Elektrizität. Entscheidungsträger sollten dies nicht einfach unverändert geschehen lassen. Es gibt heute Technologien, die zur Energieeinsparung entwickelt wurden, und Unternehmen sollten diese nutzen, wo immer möglich. Etwas mehr Interesse an derartigen Produkten würde langfristig große Vorteile schaffen", fasst Uli Plechschmidt zusammen.