Nokia habe noch keine Entscheidung darüber getroffen, an wen die vor allem in Berlin beheimatete Karten-Sparte gehen solle, schrieb die "Financial Times" am Donnerstag. Die Autohersteller lägen in dem Rennen vorn, hieß es wie schon zuvor beim Finanzdienst Bloomberg.
Nokia hatte stets betont, dass Here nur verkauft werde, wenn der Preis die Vorstellungen des Konzern erreiche. Bankenkreisen zufolge könnte Here für bis zu 3,5 Milliarden Euro den Besitzer wechseln, schrieb die Zeitung. Inzwischen liege die Wahrscheinlichkeit eines Verkaufs bei über 90 Prozent, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Zugleich habe Nokia auch darüber gesprochen, eine kleine Beteiligung an dem Kartendienst zu behalten.
Bei Here bietet sich der Branche die seltene Gelegenheit, einen komplett ausgebauten weltweiten Kartendienst übernehmen zu können. Nokia zielte mit dem Dienst speziell auf das Geschäft mit der Autobranche und wollte ein führender Anbieter hochpräziser Karten für selbstfahrende Fahrzeuge werden.
Die Autobauer wollen eine Abhängigkeit von anderen Karten-Anbietern wie Google vermeiden. Nokia will sich auf das Kerngeschäft als Ausrüster von Telekom-Netzwerken mit der Übernahme des Rivalen Alcatel-Lucent konzentrieren. (dpa/tc)