Leonis Hauptkunde ist die Automobilindustrie, für die der First- und Second-Tier-Zulieferer alles von der einadrigen Fahrzeugleitung bis zum kompletten Bordnetz-System entwickelt und produziert. 2004 betrug der Konzernumsatz 1,25 Milliarden Euro. Diesen Umsatz verdankt Leoni vor allem seiner aufsteigenden, sich ergänzenden Wertschöpfungskette: Aus Drähten werden Kabel, aus Kabeln Bordnetz-Systeme. Entsprechend stellt sich die Konzernstruktur dar. Die Leoni AG fungiert als Holding, das operative Geschäft ist in die beiden Unternehmensbereiche Draht & Kabel sowie Bordnetz-Systeme aufgeteilt.
Der Unternehmensbereich Draht & Kabel, weltweit einer der führenden Anbieter, fertigt sowohl Standardkabel als auch Spezialkabel, die nach den Wünschen der Kunden für ganz bestimmte Applikationen maßgeschneidert werden. Im Bereich Bordnetz-Systeme hat sich Leoni vor allem mit Elektroniklösungen zur Optimierung der Fahrzeugverkabelung einen Namen in der Automobilindustrie gemacht.
Damit die Kunden permanent beliefert werden können, müssen die IT-Systeme ständig verfügbar sein. „Gerade in der Automobilindustrie, wo Just-in-Time- und Just-in-Sequence-Lieferungen üblich sind, müssen die produzierten Güter lückenlos abrufbar sein", sagt CIO Gerd Bachbauer. Abhängig vom Logistikkonzept des Herstellers für die Fahrzeugfamilie beträgt das Fertigungszeitfenster oft nur wenige Stunden. Bachbauer: „In dieser Zeit sind täglich bis zu vierstellige Auftragszahlen - jeweils in Stückzahl eins - zu 100 Prozent zu erfüllen."
Die ständige Optimierung des IT-Umfeldes unter Anwendungs-, Technik- und Kostengesichtspunkten ist deshalb Kern der IT-Strategie bei Leoni. Verantwortlich dafür ist der Zentralbereich Informatik und Organisation, der auch die global gültige IT-Strategie der Leoni-Gruppe sowie deren Umsetzung in IT-Services verantwortet. Unter der Leitung von Bachbauer sind im IS/IT-Bereich weltweit über 200 Mitarbeiter tätig, davon circa 100 in Deutschland. Der Prokurist setzt dabei im Wesentlichen eigene Mitarbeiter ein. Zum Know-how-Erwerb bevorzugt er einen Coaching-Ansatz mit externen Fachleuten. Diese Kenntnisse stehen dann für Rollout und Betrieb in der eigenen Mannschaft zur Verfügung. Im Rahmen von „captive offshoring" übernehmen IS/IT-Service Center zugeordnete Spezialthemen in Projekt und Betrieb, beispielsweise zur Fertigungsleittechnik.
Um das zentrale Rechenzentrum leistungsfähiger und sicherer zu machen wurde es 2002 erneuert.
Ca. 60 HP-UX Server, 20 Linux Systeme sowie ca. 20 Windowsserversysteme werden neben einer Reihe von zentralen Storage- und Netzwerkkomponenten rund um die Uhr überwacht und betreut. Im zentralen Rechenzentrum werden nahezu alle wichtigen Anwendungen der LEONI Gruppe gehostet. Der IT Betrieb bedient weltweit die Benutzer u.a. mit Software Updates und IT-sicherheitstechnischen Schutzmassnahmen.
Um die hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten wurde 2004 ein zweites, redundantes Rechenzentrum als Notfallrechenzentrum in Betrieb genommen. Ein IT-Sicherheitsbeauftragter sorgt zudem auf der Grundlage einer konzernweit verbindlichen Sicherheitspolitik dafür, dass die Regelungen und Vorschriften eingehalten und die Sicherheitssysteme fortlaufend verbessert werden.