Immer wenn Menschen aufeinander treffen dauert es nicht lange, bis es zu Reibereien kommt. Häufig sind es Kleinigkeiten, die das Miteinander erschweren - besonders, wenn alle Beteiligten unterschiedlich ticken. Gerade in Firmen treffen unterschiedliche Charaktere mit verschiedenen Angewohnheiten aufeinander und müssen miteinander klar kommen. Einige davon können den Bürofrieden massiv stören - insbesondere in Räumlichkeiten, die zwar alle benutzen, aber für die keiner explizit verantwortlich ist, wie die Büroküche. Benutzer von Büroküchen lassen sich in folgende Typen kategorisieren:
Der Jenga-Spieler
Jenga ist ein Geschicklichkeitsspiel, bei dem das Ziel darin besteht, einen Turm so hoch wie möglich aufzustapeln. Spaß für die ganze Familie, doch im Büro hat dieses Spiel nichts zu suchen. Und schon gar nicht in der Büroküche. Trotzdem trifft man den Jenga-Spieler - oder zumindest das, was er produziert - häufig in der Büroküche in Form eines überlaufenden Mülleimers an. Dort wird gedrückt und gestapelt, was der Eimer aushält.
Die Regeln hierbei scheinen eine gewisse Ähnlichkeit mit denen des Spiels zu haben: Solange der Turm steht, ist der Mülleimer noch nicht voll. Sollte das Gebilde aus Kartons und Kaffeefiltern jedoch umfallen, hat derjenige verloren, der es zuletzt berührt hat - und muss den Mülleimer leeren.
Der Nicht-Abspüler
Würde jeder Kollege sein Geschirr nach Gebrauch selbst abspülen, gäbe es nie das Problem, dass am Nachmittag keine Kaffeetassen oder -löffel mehr vorhanden sind. Dem ist jedoch leider nicht immer so. Häufig kommt es vor, dass sich dreckige Tassen, Teller und Schüsseln auf der Arbeitsfläche stapeln, so dass kaum mehr Platz bleibt, um sich ein Brot zu schmieren. Dieses Vorhaben wird außerdem dadurch erschwert, dass das Schneidebrett zunächst einmal abgespült werden muss.
Dem Typus des Nicht-Abspülers kann in den seltensten Fällen mit einer Spülmaschine Einhalt geboten werden, denn sogar Öffnen und Hineinstellen scheinen für ihn bereits eine unüberwindbare Hürde darzustellen. Hier bleibt einem meist nichts anderes übrig, als es selbst zu erledigen.
Der Essensdieb
Der Bürokühlschrank ist meist gefüllt mit Joghurts, Getränken und in Haushaltsdosen verpackten Speisen, die zu Hause zubereitet wurden. Mittags gönnt man sich dann etwas aus diesem Fundus an Leckereien. Der Essensdieb, der sich nicht an seinen eigenen, sondern an fremden Snacks vergreift, ist in deutschen Büros weit verbreitet. 28 Prozent der Nutzer von Monster haben sich bereits an den Speisen der Kollegen im Bürokühlschrank bedient, ohne dass die Besitzer davon wussten. Zu diesem Ergebnis kommt eine Befragung des Online-Karriereportals.
Gut ein Viertel der Befragten gab bei der Monster-Umfrage an, dass ihnen bereits Essen aus dem Bürokühlschrank geklaut wurde. Acht Prozent gaben zu, dass sie bereits geklaut haben, sie jedoch genauso schon bestohlen wurden. Die restlichen 48 Prozent der Befragten hat selbst noch nie etwas von einem Kollegen aus dem Bürokühlschrank genommen und ihnen wurde auch noch nichts geklaut. "Das Mopsen von Snacks der Kollegen, ob bewusst oder unbewusst, kann unangenehme Situationen erzeugen und sogar dem Büroklima schaden", erklärt Bernd Kraft, Vice President General Manager Central Europe bei Monster.
Um Essensdieben das Handwerk zu legen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Man kann Kochgemeinschaften bilden, bei denen immer unterschiedliche Kollegen für die anderen kochen. Oder man befüllt den Bürokühlschrank gemeinsam, so dass jedem der gleiche Teil des Inhalts zusteht. Um Missverständnissen vorzubeugen und das Risiko des versehentlichen Essensklaus zu minimieren, hilft die Beschriftung der Lebensmittel.
Eine weitere Möglichkeit, mit gutem Beispiel voranzugehen, zeigt ein positives Beispiel aus der hiesigen Redaktion: Nachdem eine Kollegin sich zwar Mittagessen mitgebracht hatte, dann jedoch lieber in die Kantine ging, machte sie per Email auf ihr übriggebliebenes Essen aufmerksam und "spendete" es den Kollegen.
Der Kaffeeschmarotzer
Manchen Bürokollegen mag es so vorkommen, als würde der frische Kaffee wie von Geisterhand gebraut werden. Dass dies nicht der Fall ist, sollte jedem bewusst sein. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass man nach einem langen Geschäftstermin oder einem anstrengenden Treffen ausgelaugt und müde auf der Suche nach einer heißen Tasse Kaffee in die Büroküche kommt und dieser - mal wieder - leer ist.
Das ist meist das Werk des Kaffeeschmarotzers, der sich gerne den letzten Rest aus der Kanne abfüllt, sich verstohlen umblickt und dann schnell die Küche verlässt. Schön, wenn er wenigstens die Kaffeemaschine ausschaltet, um Strom zu sparen. Hinter diesem Typen verbirgt sich eine Person, die nicht verstanden hat, dass nach dem Kaffee gleich vor dem Kaffee ist.
Beim Kaffee sollte die gleiche Regel gelten, wie beim Mülleimer: Derjenige, der die letzte Tasse Kaffee nimmt, brüht neuen auf. Diese einfache Regel wird leider nicht von allen Büromitgliedern gleichermaßen eingehalten. Daher kommt es häufig dazu, dass der gestresste, müde Kollege sich seinen Kaffee nicht einfach nehmen kann, sondern erst neuen machen muss, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmen kann.