Arbeiten am Laptop auf Geschäftsreisen

Wenn der Sitznachbar ungeniert mitliest

14.11.2008 von Andrea König
Wer kennt sie nicht, die fremden Blicke auf ein aufgeklapptes Notebook an öffentlichen Orten. Knapp ein Drittel der von TNS Infratest befragten Geschäftsleute meint, sie würden unterwegs mehr arbeiten - wenn sie sich denn frei von Beobachtern auf ihre Notebooks konzentrieren könnten. Aber es gibt Wege, sich vor den ungebetenen Blicken zu schützen.
Bei neugierigen Blicken gibt es Abhilfe.
Foto:

64 Prozent der befragten Dienstreisenden glauben, dass der Sitznachbar ungeniert mitliest, wenn sie unterwegs E-Mails schreiben, auf Daten zugreifen und wichtige Aufgaben an ihrem Notebook erledigen. Die Mehrheit der Befragten fühlt sich von dieser Situation gestört und reagiert:

- 71 Prozent drehen ihr Notebook vom Nebenmann weg.

- 51 Prozent wechseln gelegentlich den Platz, um unbehelligt arbeiten zu können.

- 60 Prozent verzichten ganz auf das Arbeiten in der Öffentlichkeit.

Die Sorge ist so groß, weil Geschäftsreisende sich in den seltensten Fällen mit dem Kartenspiel Solitär vergnügen. 52 Prozent laden häufig, sehr häufig oder immer sensible Daten auf den Bildschirm. Darauf weist auch Michael Kirnberger, Präsident des Verband Deutsches Reisemanagement hin: "Da der zur Verfügung stehende Platz im Flugzeug oder im Zug meistens begrenzt ist, ist der Einblick auf das Screen jederzeit möglich. Daher muss der Geschäftsreisende stets darauf achten, seine Daten im Sinne des Unternehmens zu schützen - und dafür hat jeder selbst Sorge zu tragen."

In einem Internetforum fragte ein besorgter Nutzer nach dem "wie": Wie könne er denn Sorge dafür tragen, dass Ungebetene Blicke auf seine vertraulichen Daten werfen? Eine Forumsnutzerin empfiehlt drei Lösungen: Das Notebook gar nicht erst einschalten, es nur unter einer Decke benutzen oder sich in die hinterste Ecke setzen.

Sichtschutz verhindert fremde Blicke

Einen vierte wäre der Einsatz eines Sichtschutzes, der mit kleinen Klebelaschen am Notebook-Bildschirm befestigt wird. Nur wer von der Bildschirmmitte aus auf das Gerät blickt, erhält ein klares Bild. Für alle anderen erscheint schon ab einem Winkel von 30 Grad ein schwarzes Bild. Hersteller solcher Blickschutzvorrichtungen sind zum Beispiel die Firmen 3M und Kensington.

TNS Infratest will errechnet haben, dass Geschäftsleute, die ein Notebook nutzen, mit einem Blickschutz durchschnittlich 30 Prozent mehr arbeiten würden. Und wenn die Dienstreisenden mehr arbeiten, ließe sich in deutschen Unternehmen ein zusätzlicher Nutzen in Höhe von 8,8 Milliarden Euro erwirtschaften, errechnete das Marktforschungsinstitut.

Die Umfrage wurde im Auftrag des Technologieunternehmens 3M vom Marktforschungsinstitut Infratest durchgeführt. 750 Dienstreisende nahmen daran teil.