Shahram Rokni, Geschäftsführer des IT-Dienstleisters Systrade, probiert es mit folgenden Rezepten: "Um die Mitarbeiter zu halten, kommt den Führungskräften die entscheidende Rolle zu. Vom Vorgesetzten erhält der Mitarbeiter seine Aufgaben und Ziele, Wertschätzung, Feedback und Vertrauen.
Die Führungskraft trägt auch entscheidend dazu bei, ob ein Talent die Möglichkeit erhält, sein Potenzial einzubringen. Arbeitgeber sind dann erfolgreich, wenn sie ihren Mitarbeitern Freiräume ermöglichen, sie entwickeln sowie Leistung und nicht Seniorität honorieren - altbekannte Themen, die bei der Personalführung immer wieder vernachlässigt werden. Viele Führungskräfte sind sich ihrer wichtigen Rolle oft nicht bewusst. Talent-Management ist Chefsache. Das Beste, was ein Unternehmen machen kann, ist, in seine Führungskräfte zu investieren.
Bei der Personalsuche wird die Direktansprache von Kandidaten sowie das Abweichen von - oft bildungsbürgerlich definierten - Standards immer wichtiger. Der Talentmarkt ist inzwischen sehr differenziert und segmentiert. Daher ist es ratsam, auf unkonventionelle Berufsbiografien zu achten. Damit erhöhen Unternehmen die Chance, die Fachkräftelücke zu schließen, aber auch die Innovationskraft zu fördern. Je unterschiedlicher die Perspektiven und Erfahrungen der Mitarbeiter, desto zahlreicher die kreativen Ideen zur Lösungsfindung.
Bei der Talentsuche sollten sich Mittelständler Konzernen nicht unterlegen fühlen: zunächst schwärmen Absolventen von großen Marken wie Apple und Google, deren Produkte sie gut kennen. Wenn es aber konkret darum geht, wie die Funktion und das Arbeitsumfeld im zukünftigen Unternehmen aussieht, haben Mittelständler viel zu bieten: flache Hierarchien, schnelle Entscheidungswege, viel Eigenverantwortung und ein kollegiales Betriebsklima." (Computerwoche)