Sehen Sie sich die folgenden Fragen an und antworten Sie wahrheitsgemäß. Denn Abstreiten oder Herunterspielen ist eines der ersten Anzeichen für Social Media Süchtige. Träumen Sie nachts von Ihrem Twitter Account? Formulieren Sie in einem schönen Moment schon eine knackige passende Statusmeldung? Haben Sie schon mal Ihren gefüllten Einkaufswagen abfotografiert und ins Netz gestellt?
Unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com zitiert eine aktuelle US-Studie von der Produktsuchseite Retrevo. Die zeigt, dass immer mehr Menschen abhängig von ihren sozialen Netzwerken werden könnten. Folgende Zahlen fallen in der Studie:
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48 Prozent der Befragten loggen sich noch einmal bei Facebook oder Twitter ein, nachdem sie schon ins Bett gegangen sind.
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55 Prozent der Teilnehmer über 25 müssen mindestens einmal am Tag bei Facebook reinschauen.
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49 Prozent der unter 25-Jährigen lassen sich von einer elektronischen Nachricht beim Essen unterbrechen. Bei den über 25-Jährigen sind es 27 Prozent.
Das eine oder andere trifft auf Sie zu? Für alldiejenigen, die testen möchten, ob sie abhängig von sozialen Netzwerken sind, hat CIO.com einen Katalog mit zehn Sucht-Anzeichen zusammengestellt.
Linkedin und Poken
1. Sie sprechen in Sätzen mit maximal 140 Zeichen.
2. Hin und wieder "poken" Sie Kollegen auf dem Weg zur Teeküche.
3. Ein Kollege fragt Sie nach Ihrem Wochenende. Ihr erster Gedanke: "Wofür schreibe ich eigentlich meine Updates auf Twitter?"
4. In Ihrem Linkedin-Profil brüsten Sie sich mit Errungenschaften wie "Erfolgreich in Mafia Wars Level 932" oder "9.932 Follower bei Twitter".
5. Ihren Selbstwert ziehen Sie daraus, wie oft sie bei Twitter retweetet werden.
Updates in zehn Netzwerken
6. Auf dem Bildschirm erscheint der Fail Whale, weil Twitter überlastet ist. Machen Sie etwas anderes oder drücken Sie 190 Mal fanatisch Refresh, bis die Seite erfolgreich lädt?
7. Sie freuen sich wie bolle über jeden neuen Follower, auch wenn Sie ihn gar nicht kennen.
8. Wenn Sie auf einer Autofahrt ein Eichhörnchen überfahren, setzen Sie dazu erst mal einen Tweet ab.
9. Sie haben Accounts bei zehn sozialen Netzwerken und investieren bei jedem Zeit in die Updates.
10. Sogar an Ihrem MySpace Account halten Sie fest. Wer weiß, vielleicht wird die Seite ja wieder populär.
iPhone und Facebook
Den IT-Bloggern von Basic Thinking ist noch ein anderer Aspekt an der Retrevo-Studie aufgefallen: iPhone-Besitzer nutzen Soziale Netzwerke viel intensiver als die iPhone-Losen. 28 Prozent der Apple-Telefonierer wählen sich bereits bei Twitter und Facebook ein, bevor sie das Bett verlassen.
Basic Thinking stellt in diesem Zusammenhang folgende Frage: "Ist wirklich ein Trend zur Abhängigkeit von Sozialen Netzwerken und dem Internet erkennbar oder surft man diese Seiten so häufig an, weil es so einfach und zu jeder Zeit möglich ist?" Man wachse ja heutzutage quasi mit dem Smartphone in der Hand und einer Standleitung ins Internet auf.
Die Daten stamen aus dem Retrevo Gadgetology Report. Die Studie wurde von der Internetseite Retrevo.com durchgeführt. An der Befragung nahmen rund 1.000 Personen aus den USA teil.