Er sei "perplex" angesichts der Tatsache, wie wenig Unternehmen über den Wertbeitrag ihrer IT wissen, bloggt Gartner-Analyst Andrew White. Er bezieht sich auf seine Studie "Where to target your data and analytics investments to improve business value". Darin fragte White nach den Auswirkungen von Projekten rund um Business Intelligence (BI) und Data Analytics.
Das Bauchgefühl der mehr als 500 befragten Entscheider ist positiv. 22 Prozent erklären, der Wertbeitrag sei heute "viel besser" als im vergangenen Jahr, weitere 50 Prozent halten ihn für "ein bisschen besser".
Doch geht es um belastbare Zahlen, sehen die Ergebnisse anders aus. Eine Minderheit von zwölf Prozent gibt an, einen Return on Investment (ROI) zu messen. Die höchste Zustimmungsrate - in diesem Fall 27 Prozent - erhält das Statement "Wir messen die Ergebnisse nicht."
Quantitative und qualitative Messungen
Analyst White ist bewusst, dass solche Messungen schwierig sind. Denn der Wertbeitrag schlägt sich nicht nur in harten Zahlen nieder, sondern auch in sogenannten Soft Benefits. Das zeigen die Ergebnisse. 24 Prozent der Befragten sehen sich qualitativ an, wie sich die Zufriedenheit der Nutzer verändert. 23 Prozent sammeln Anekdoten über messbare Business Benefits. 15 Prozent verfolgen die quantitativen Nutzungsraten.
Zu den Soft Benefits zählt Gartner folgende sieben Faktoren:
das Erreichen strategischer Ziele,
verbesserte Entscheidungsfindung,
mehr Agilität,
mehr Wettbewerbsvorteile,
höhere Nutzung von Data und Analytics,
verbesserte Abstimmung von Zielen und Key Performance Indikatoren (KPI)
sowie zufriedene Stakeholder.
Als harte Faktoren für den Wertbeitrag nennt Gartner fünf Punkte:
das Erfüllen regulatorischer Vorgaben,
Compliance,
schnellere Markteinführungen,
Verbesserungen beim Kundenservice,
Kostensenkungen und Umsatzsteigerungen.
Hier konzentrieren sich die Befragten vor allem auf das Messen von Umsatzsteigerung, Kostenreduktion und Regularien/Compliance. Analyst White findet es bemerkenswert, dass schnellere Markteinführungen nicht zu den meistgemessenen Metriken zählen.
White rät Entscheidern, klar definierte Business Cases zu erstellen. Es muss deutlich sein, welche Metriken diese berücksichtigen.
Warum die Messung so schwer fällt
Der Analyst wollte wissen, was Entscheider am Erkennen des Business Value hindert. Die Gründe sind vielfältig, den Spitzenplatz teilen sich zwei: politische/unternehmenskulturelle Gründe sowie technologische Probleme. Das geben 41 Prozent der Befragten an. Fast ebenso viele nennen ökonomische Rahmenbedingungen (37 Prozent). Probleme mit der Finanzierung, regulatorische Hindernisse und Wechsel in den Prioritäten oder der Führungsriege sind weitere Gründe.
Das ganze Thema - Messung des Wertbeitrags der IT - sei "verdammt wichtig", kommentiert White. Ein Leser seines Blogs schlägt vor, Information und Technologie getrennt voneinander zu bewerten. Dann erreiche man möglicherweise mehr.