Die als "Bad Bank" in die Schlagzeilen geratene WestLB AG soll Mitte des Jahres unter dem Namen Portigon Financial Services neu durchstarten. Die in Düsseldorf ansässige Bank will ein neues Geschäftsmodell umsetzen.
Aufmerksam verfolgt die Wirtschaftspresse nun "erste Erfolge" (Financial Times Deutschland): Die WestLB und Hewlett-Packard haben eine strategische Partnerschaft abgeschlossen. Die Partner werden künftig "Leistungen für das Management komplexer Finanzportfolios für nationale und internationale Kunden der Finanzindustrie" anbieten, so ein Sprecher der Bank.
Konkret geht es dabei um eine weltweit verfügbare Anwendungsplattform, über die Kunden Services für die Bearbeitung von Finanzportfolios nutzen und abrufen können. Skaleneffekte und global standardisierte Lieferstrukturen sollen für geringe Stückkosten und hohe Qualität sorgen.
Dazu Dietrich Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der WestLB: "Mit der Hewlett-Packard GmbH haben wir einen starken und bewährten Partner an unserer Seite. Damit erhöhen wir die Leistungsfähigkeit der Portigon als international agierendem Bankenservice- und Portfoliomanagement-Anbieter und ihre Chancen im nationalen und internationalen Drittgeschäft, gerade auch im Hinblick auf künftige Vergabeverfahren."
Eine Vollbanklizenz wird das Institut nicht mehr haben. Unter der Abwicklung der bisherigen Landesbank leidet vor allem die Belegschaft: Viele der aktuell 4000 Mitarbeiter werden ihre Jobs verliefen. Spiegel Online schreibt, noch 2012 würden 1500 Vollzeitstellen abgebaut.
Auch der Chef verschlankt sich
Derweil beäugt die Presse, wie die Entwicklung an Vorstandschef Voigtländer zehrt. Die Financial Times Deutschland informiert: "Einen neuen Anzug hat er an - die alten sind ihm zu weit geworden."
Die WestLB hat ihr letztes volles Geschäftsjahr 2011 nach eigenen Angaben mit einem Ergebnis von 37 Millionen Euro vor Steuern abgeschlossen (im Vorjahr: -133 Millionen). Hohe Sonderbelastungen aus der laufenden Restrukturierung (440 Millionen Euro) und dem Griechenland-Exposure der Tochtergesellschaft Westdeutsche ImmobilienBank AG (244 Millionen Euro) seien durch operative Erfolge und Bewertungseffekte ausgeglichen worden.