Der geneigte User soll nichts merken. Wenn es schon Probleme mit Netzwerk und Anwendungen gibt, dann sollen sie wenigstens behoben sein, bevor ein End-Nutzer etwas davon mitbekommt. Das gelingt einigen Unternehmen in neun von zehn Fällen, anderen so gut wie nie. Worin sie sich unterscheiden, ist Thema der Aberdeen-Studie "Benchmarking Network and Application Visibility".
Die Analysten haben die Performance von mehr als 150 Unternehmen analysiert und diese nach "Best in Class" (BiC), Mittelfeld und Schlusslichter ("Laggards") eingeteilt. Die Ergebnisse gehen weit auseinander: Die Klassenbesten lösen Probleme mit Applikationen in 83 Prozent der Fälle, bevor Mitarbeiter beeinträchtigt werden. Bei Netzwerk-Störungen gelingt ihnen das sogar zu 90 Prozent.
Die Firmen im Mittelfeld dagegen erzielen solch eine schnelle Lösung bei Anwendungsstörungen nur in 40 Prozent und bei Netzwerk-Problemen in 47 Prozent der Fälle. Die Schlusslichter kommen nur auf vier Prozent (Anwendungen) beziehungsweise fünf Prozent (Netzwerk).
Im Wesentlichen machen die Musterschüler nur zwei Dinge anders: Sie sorgen für mehr Transparenz im Netzwerk und sie achten stärker auf den End-User. So geben 48 Prozent der BiCs an, den Erfolg von Netzwerk- und Anwendungs-Performance an der Zufriedenheit der Anwender zu messen. Unter allen anderen Firmen sind es nur 31 Prozent.
74 Prozent der BiCs haben Tools implementiert, die Netzwerk-Traffic und Datenfluss analysieren. Bei den Firmen im Mittelfeld ist es nur gut jede zweite (53 Prozent), bei den Laggards rund jede dritte (34 Prozent). Und während 58 Prozent der Klassenbesten Datenpakete überwachen und filtern (Deep packet inspection), sind es bei den Durchschnittsfirmen nur 42 Prozent und bei den Laggards nur 32 Prozent.
Folge: 52 Prozent der besonders erfolgreichen Firmen erhalten prompt Meldung, sobald die Performance schwächelt. Das gilt nur für 39 Prozent der Unternehmen im Mittelfeld und 27 Prozent der Nachzügler.
Besser auf einer Plattform managen
Die Analysten raten weniger erfolgreichen Firmen, zunächst mehr Einblick in ihr Netzwerk zu gewinnen. Unternehmen, die bereits mustergültig arbeiten, rät Aberdeen, Monitoring und Analyse von Netzwerk und Anwendungen über eine konsolidierte Plattform laufen zu lassen. Der nächste Schritt ginge dann in Richtung Virtualisierung: BiCs sollten physische und virtuelle Infrastruktur über eine einzige Plattform managen.
Aberdeen hat für die Analyse "Benchmarking Network and Application Visibility" mehr als 150 Unternehmen analysiert.