"Unsere Mitarbeiter können ihren Kunden doch nicht erzählen, dass sie sich erstmal einen Internet-Zugang suchen müssen." Mit diesem Statement eines Studienteilnehmers fassen die Analysten von Aberdeen die Wünsche an Mobile Business Intelligence zusammen. Und fahren fort: "Die Mitarbeiter sollen über ihre Endgeräte direkt auf unsere BI-Systeme zugreifen und Reports in Realtime erhalten." Wobei die Realität ganz anders aussehen kann, wie die Marktforscher in ihrer Studie dokumentieren.
Konkret: Unternehmen, die die Analysten als besonders erfolgreich ("Best in Class") einschätzen, steigern die Kundenbindung im Jahresvergleich um 5,4 Prozent. Durchschnittsfirmen erreichen nur eine Erhöhung von 1,1 Prozent. Besonders schwache Firmen ("Laggards") müssen in Minus von 2,7 Prozent hinnehmen.
Außerdem schneiden die Best-in-Class-Unternehmen (BiC) bei Mitarbeiterbindung und -produktivität deutlich besser ab als der Rest des Feldes. Aus Sicht von Aberdeen führt kein Weg daran vorbei, weite Teile der Belegschaft mit dem mobilen Zugriff auf BI-Systeme zu versorgen. Angesichts der wachsenden Zahl von Mitarbeitern, die von unterwegs oder von zuhause aus tätig sind, gilt das nicht nur für den klassischen Außendienst.
Die unterschiedlichen Ergebnisse der Studienteilnehmer zeigen jedoch, dass weniger das "Ob", sondern mehr das "Wie" zählt. So senden 35 Prozent der Erfolgsfirmen automatische Alerts auf die mobilen Geräte, im Schnitt sind es nur fünfzehn Prozent. 29 Prozent der BiCs ermöglichen Installation und Upgrade von BI-Software per Fernzugriff. Unter den anderen Studienteilnehmern sind es nur 16 Prozent. Ein weiterer Unterschied: Die besonders erfolgreichen Firmen tracken, welcher User welche Daten nutzt, um Profile zu erstellen und BI effizienter zu machen.
Nicht zuletzt scheint auch die Erfahrung eine Rolle zu spielen. So gibt fast jeder zweite Musterschüler (46 Prozent) an, seit mehr als zwei Jahren mit Mobile Business Intelligence zu arbeiten. Das sind 20 Prozent mehr als der Durchschnitt.
Wer sich für Mobile Business Intellingece entscheidet, will vor allem die Leistungsfähigkeit seiner Geschäftsprozesse verbessern. Das erklären 41 Prozent der Befragten. Weitere Ziele sind die Steigerung der Mitarbeiterproduktivität (27 Prozent) und schnellere Entscheidungsfindung (26 Prozent).
Eine gute Gelegenheit, Security und Access Management zu überprüfen
Die Analysten haben in Sachen Mobile Business Intelligence folgende Tipps parat:
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Nicht ohne Strategie starten. Bevor mobile Mitarbeiter Zugang zu Business Intelligence erhalten, müssen die Entscheider feststellen, wer welchen Bedarf hat und wer auf was Zugriff haben soll. Übrigens eine gute Gelegenheit, das Access Management zu überprüfen.
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Sicherheit geht vor. Je mehr Endgeräte Zugang zu sensiblen Daten haben, umso dringender wird das Security Mangement. In der Aberdeen-Studie konnten zum Beispiel nur sieben Prozent der als Nachzügler eingestuften Firmen angeben, wie viele Geräte gestohlen wurden oder verloren gegangen sind. Und: Unter den als "Best in Class" eingestuften Unternehmen verschlüsseln nur rund ein Drittel (35 Prozent) die Daten.
Pilot-Projekte für den Fernzugriff auf Business Intelligence starten
Zunächst ein Pilot-Projekt aufsetzen. Auch, wenn die Zeit drängt: Den mobilen BI-Zugriff sollten einige ausgewählte Nutzer testen, bevor hunderte ihrer Kollegen damit versorgt werden. Dann halten sich technische Fehler und Sicherheitsprobleme in Grenzen und können rechtzeitig behoben werden.
Aberdeen hat für die Studie "Mobile Business Intelligence" mit Entscheidern aus 146 Unternehmen gesprochen.