Wikipedia, Firefox, iPod, Blackberry, Android ...

Wie berühmte IT-Produkte zu ihren Namen kamen

21.11.2008 von Stefan Holler
Eine technische Innovation zu kreieren und auf den Markt zu bringen ist ein harter Kampf. Mindestens genauso schwer ist es, einen treffenden Namen für das neue Produkt zu finden - zumal marken- und urheberrechtliche Hindernisse im Weg stehen können. Wie etwa der Blackberry oder der iPod zu ihren Namen kamen, lesen Sie in unserer Bildergalerie.
IT-Produkte und ihre Namen
Einen Namen zu wählen, der das Wesentliche eines Produkts zum Ausdruck bringt, kann kompliziert sein, wie Leute der Organisation Mozilla herausfanden. Die frühere Version von Mozillas Browser wurde Firebird genannt. Doch aufgrund eines Open-Source-Projektes mit dem gleichen Namen benannte der Ältestenrat von Mozilla seinen Browser in Firefox um - englische Übersetzung der chinesischen Bezeichnung "Feuerfuchs". Damit ist sowohl der Rotfuchs als auch der kleine rotbraune Panda gemeint. "Der Name ist leicht zu merken, klingt gut und ist einzigartig". (Foto: cio.com)
Noch während der MP3 Player entwickelt wurde, sprach Apple-Chef Steve Jobs von seiner Strategie, den Mac in den Mittelpunkt aller anderen Geräte zu stellen. Der freie Werbetexter Vinnie Chieco wurde eigens dafür engagiert, dem Gerät vor seiner Markteinführung 2001 einen Namen zu geben. Angeregt wurde Chieco durch den Film "Eine Raum-Odyssee", in dem mit Bezug auf das Raumschiff der Satz fiel "Öffne die Hülsebuchttür, Hal!". Hülse bedeutet auf Englisch "pod"" - in Verbindung mit i für Internet oder Information wurde daraus die Bezeichnung iPod. (Foto: cio.com)
Für die Namensgebung des drahtlosen E-Mail-Gerätes nahm die Firma Research in Motion 2001 ein Marken-Lexikon zu Hilfe: Die Unternehmensberater von RIM kamen vom Wort "E-Mail" ab und suchten stattdessen nach einen Begriff, der Freude hervorruft. Da die kleinen Drucktasten an dem Gerät an Obstkerne erinnern, kam das Team zum Wort "strawberry" (Erdbeere). Als Ersatz für die langsam klingende Silbe "straw" schlugen die Experten die schwarze Farbe des Gehäuses vor - so wurde daraus der "Blackberry". (Foto: cio.com)
Als Mitbegründer Biz Stone die Anwendung sah, die Jack Dorsey im Jahr 2006 schuf, fühlte er sich daran erinnert, wie Vögel miteinander kommunizieren: "Kurze Häufung von Informationen. Jeder zwitschert und unterhält sich gut". Stone fiel das Wort "twttr," ein, und das Team fügte vermutlich einige Vokale hinzu. Das Micro(b)logging Werkzeug Twitter ermöglicht eine einfache und systemunabhängige Speicherung von kleinen Texthäppchen, die aus maximal 140 Zeichen bestehen. In den USA hat sich Twitter mittlerweile als soziales Netzwerk etabliert. (Foto: cio.com)
Die Bezeichnung "Windows 7" als Nachfolger des Betriebssystems Windows Vista ist ein Novum in der Namenspolitik des Software-Konzerns Microsoft. Mike Nash begründete im offiziellen Windows-Vista-Blog den Namen folgendermaßen: "Einfach ausgedrückt, das ist die siebte Version von Windows, und von daher macht "Windows 7" einfach Sinn". Mit einer Ziffer als Namensbestandteil setzt sich Microsoft aber auch von Vista ab. (Foto: cio.com)
Die ehrwürdige Reihe der PC-Notebooks kam erstmals 1992 in der Computer-Szene auf. Während das Konzept genau ins Schwarze getroffen hatte, gab es bei IBM einen Aufruhr um die Frage, wie die neue Innovation denn heißen solle. IBMs Pen-Computerteam wollte sich kurz fassen und entschied sich für den Namen ThinkPad - ein kleines, ledernes Notizbuch, das jeder IBM-Mitarbeiter bei der Einstellung erhielt. Es hatte den Aufdruck Think und Notizbücher heißen auf Englisch Notepad. Diese beiden Worte wurden zu ThinkPad verschmolzen. (Foto: cio.com)
Nach eigener Definition setzt sich der Begriff Wikipedia aus "Wiki" (Hawaiisch für schnell) und "Encyclopedia" (Englisch für Enzyklopädie) zusammen. Ein Kofferwort wie Wikipedia ist ein Kunstwort aus mindestens zwei Wörtern, die zu einem inhaltlich neuen Begriff verschmelzen - einzelne Wortsegmente können getilgt werden. Das Hauptmerkmal von Wikipedia: Alle Menschen können unmittelbar Artikel zu Begriffen und Personen erstellen oder verändern. Bestand hat, was von der Gemeinschaft akzeptiert wird. (Foto: cio.com)
Der Buchstabe X des neuen Macintosh-Betriebssystems steht zum einen für die römische Zahl 10 und verweist auf die Nachfolge früherer Versionen wie Mac OS 8 und Mac OS 9. Zum Zorn vieler Mac-Fans beziehen viele Menschen das X auf den Buchstaben. Auf der anderen Seite folgt Mac OS X der Tradition anderer Unix-Derivate, deren Namen fast ausschließlich mit einem X enden, wie zum Beispiel AIX, IRIX, A/UX, Sinix, HP-UX und Xenix. (Foto: cio.com)
Für den Namen der Firma Red Hat, die aktiv ist bei der Entwicklung, Einführung und Management von Linux- und Open-Source-Lösungen, gibt es verschiedene Herkunftsquellen. Mitbegründer Bob Young (Foto) gibt folgende: So steht die Farbe Rot in der westlichen Geschichte für die Befreiung sowie Kampfansage an die Autorität. Mitbegründer Marc Ewing trug außerdem den roten Lacrosse-Hut seines Großvaters im College und war bekannt für seine technische Kompetenz. Darüber hinaus benannte Ewing seine Projekte mit Red Hat 1, 2, und so weiter. (Foto: cio.com)