Sogar Kündigung möglich

Wie Chefs auf Verspätungen reagieren

24.07.2017 von Andrea König
Insgesamt 20 Prozent der Deutschen bekommen Ärger mit dem Chef, wenn sie zu spät am Arbeitsplatz erscheinen. Ein Fachanwalt für Arbeitsrecht empfiehlt, bei einer Verspätung den Arbeitgeber zu informieren. Tut man das nicht, droht im schlimmsten Fall die Kündigung.
Stau ist ein häufiger Grund für das Zuspätkommen.
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Das Karriereportal Monster wollte wissen, ob Zuspätkommer von ihren Chefs Strafe fürchten müssen. Mehr als 2.700 Befragte in Deutschland, Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil.

Ein Fünftel der Befragten aus Deutschland gab an, dass sie bei Verspätungen Ärger mit ihrem Chef bekommen. 44 Prozent der Umfrageteilnehmer berichten von einer liberaleren Einstellung des Arbeitgebers: Ihre Chefs dulden vereinzelte Verspätungen, aber keine regelmäßigen. 36 Prozent dürfen sich verspäten, wenn sie kurz Bescheid geben.

"Im Falle einer Verspätung sollte der Arbeitnehmer möglichst umgehend den Arbeitgeber beziehungsweise Vorgesetzten informieren. Wer ohne eigenes Verschulden zu spät kommt, muss dann grundsätzlich keine Konsequenzen fürchten", zitiert das Karriereportal Monster Urs Peter Janetz, einen Fachanwalt für Arbeitsrecht.

Wer seine Verspätung allerdings verschulde, müsse mit Abmahnung oder im Wiederholungsfall auch mit Kündigung rechnen, so Janetz. Ein Verschulden liege auch dann vor, wenn man im üblichen Morgen-Stau steckt, hier sollte man früher zu Hause losfahren. In jedem Fall dürfe der Arbeitgeber versäumte Arbeitszeit vom Gehalt des Mitarbeiters abziehen.

In Österreich reagieren die Chefs weniger streng auf Zuspätkommer. Dort dürfen 46 Prozent der Arbeitnehmer unpünktlich sein, wenn Sie kurz Bescheid geben. 41 Prozent haben nichts zu befürchten, wenn sie sich vereinzelt verspäten. Ärger droht 13 Prozent der Befragten, wenn sie nicht rechtzeitig am Arbeitsplatz erscheinen.

Skurrile Verspätungsgründe

Solchen Ärger fürchten 16 Prozent der Befragten aus der Schweiz. Über die Hälfte der Umfrageteilnehmer darf dort zu spät kommen, wenn es nicht zur Regel wird. Ein Drittel der Arbeitnehmer in der Schweiz muss nichts befürchten, wenn sie kurz Bescheid geben und die Verspätung ankündigen.

Als das Internetportal Careerbuilder mehr als 5.200 US-Bürger zum Thema Pünktlichkeit befragte, gaben 16 Prozent der Teilnehmer an, dass sie mindestens einmal pro Woche zu spät zur Arbeit erscheinen. Häufig genannte Gründe für eine solche Verspätung sind Stau (32 Prozent), Schlafmangel (24 Prozent), schlechtes Wetter (7 Prozent) und das Vorbereiten der Kinder auf die Schule (7 Prozent).

Careerbuilder fragte in Unternehmen nach bislang vorgetragenen Verspätungsgründen und hat die schrillsten Antworten veröffentlicht:

Das Internetportal Careerbuilder hat über 5.200 US-Bürger zum Thema Pünktlichkeit am Arbeitsplatz befragt. An der Umfrage des Karriereportals Monster nahmen mehr als 2.700 Befragte in Deutschland, Österreich und der Schweiz teil.

Die acht stressigsten Jobs der IT-Branche
Platz 8: Programmierer
Programmierer sehen sich ähnlichen Anforderungen ausgesetzt wie Software-Entwickler - allerdings schreiben, testen und codieren sie die Applikationen und Software, die von den Entwicklern erarbeitet wurde. Erstaunlicherweise werden am Markt laut dem amerikanischen Bureau of Labour Statistics (BLS) immer weniger Programmierer gesucht.
Platz 7: Software-Entwickler
Die Aufgabe eines Software-Entwicklers ist es, Computer-Programme zu entwickeln. Dabei sollte er im Idealfall seine Deadlines einhalten, Kunden zufriedenstellen und die Erwartungen seines Unternehmens an die Software-Entwicklung erfüllen. Die Nachfrage nach diesem Jobprofil wird sich bis 2024 laut BLS um 17 Prozent erhöhen. Auch das macht den Job als Software-Entwickler stressiger.
Platz 6: IT-Service-Techniker
Mit dem technologischen Aufschwung wächst der Bedarf an Service-Technikern, die Computer und andere Devices am Arbeitsplatz am Leben halten. Es ist also wenig überraschend, dass der Beruf des IT-Service-Technikers unter den acht stressigsten IT-Jobs vertreten ist.
Platz 5: Data Scientist
Die "Datenwut" greift ja bereits seit längerem um sich. Viele Unternehmen suchen daher händeringend nach Daten-Spezialisten, finden aber keine (oder nur wenige) geeigneten Kandidaten. Die wenigen, die bereits eine solche Position innehaben, haben entsprechend viel zu tun.
Platz 4: Netzwerk-Administrator
Der Job des Netzwerk- und System-Administrators erfreut sich zwar keiner wachsenden Beliebtheit (BLS: minus 8 Prozent bis 2024) - gehört aber trotzdem zu den stressigsten IT-Jobs. Kein Wunder, schließlich ist der arme Kerl mit diesem Titel auf der Visitenkarte für den gesamten Netzwerkverkehr eines Unternehmens verantwortlich.
Platz 3: IT-System-Analyst
System-Analysten sind dafür zuständig, die IT-Systeme und -Prozesse eines Unternehmens zu untersuchen. Ihr Ziel: maximale Effizienz. Der Job ist an sich schon mit einem ausgeprägtem Stress-Level gesegnet - durch den Technologie-Eifer der Digitalisierungs-Ära erhält der Stressfaktor allerdings noch einmal einen deutlichen Boost.
Platz 2: Technischer Redakteur
Der Beruf des technischen Redakteurs wird laut BLS im Laufe der nächsten acht Jahre zunehmend beliebt (Wachstum bis 2024: 27 Prozent). Die Hauptaufgabe des technischen Redakteurs besteht in der engen Zusammenarbeit mit Entwicklern, auf deren Basis technische Dokumentationen, Fachartikel, Tutorials oder Bedienungsanleitungen entstehen.
Platz 1: Web-Entwickler
Entwickler von Web-Anwendungen haben den stressigsten Job der IT-Branche. Aber auch den von den Unternehmen am meisten nachgefragten - mehr als jeder vierte Personaler ist laut BLS jetzt oder in den kommenden Jahren auf der Suche nach Fachkräften.