Foto: Aberdeen
Fachkräftemangel - das ist nicht nur ein Thema für die Personalabteilungen. Beim Buhlen um Bewerber kann die IT helfen. Das legt die Studie "Recruitment Technology: Quality candidates and quality process" des US-Marktforschers Aberdeen nahe.
Dazu ein paar Zahlen: Besonders erfolgreiche Firmen ("Best in class", kurz Bics) verkürzten die Besetzungsfrist vakanter Stellen binnen eines Jahres um sechs Prozent. Die Unternehmen, die bei der Studie am schlechtesten abschneiden ("Laggards"), brauchten dagegen länger. Im Jahresvergleich verstrich acht Prozent mehr Zeit bis zur Stellenbesetzung.
Außerdem scheinen die Bics geeignetere Kandidaten zu finden. 89 Prozent ihrer neuen Mitarbeiter waren nach einem Jahr noch im Unternehmen. Bei den Laggards waren es nur 68 Prozent.
Die Bics setzen folgende Mittel ein, die Aberdeen als Recruiting Technologies zusammenfasst: Externe Karriere-Site im Internet (92 Prozent), interne Karriere-Site (89 Prozent) und Bewerber-Tracking-Systeme (83 Prozent). Außerdem arbeiten sie mit Hiring-Management-Systemen (72 Prozent) und Employee Referrals Tracking (66 Prozent).
Konkret heißt das zum Beispiel, dass Bic-Unternehmen ihre externen wie internen Karriere-Sites automatisch updaten. Außerdem standardisieren sie die Kommunikation zwischen Bewerbern und Personalern. Neun von zehn Bic-Firmen geben an, Personaler hätten jederzeit Einblick in den Status des Bewerbungs-Prozesses. Solche Maßnahmen sollen die Qualität des Auswahl- und Einstellungsverfahrens steigern.
Daten aus verschiedenen Quellen integrieren
Aberdeen versteht den Einsatz solcher Tools und Maßnahmen als integriertes Talent-Management. Für die IT heißt das, Daten aus verschiedenen Bereichen - Rekrutierung, Mitarbeiter-Performance-Management, Bonifikation und anderes - zusammenzuführen und aufzubereiten. Ziel ist, die Entwicklung der Mitarbeiter beobachten und einschätzen zu können.
Dabei wird es zunehmend darum gehen, die virtuellen Orte zu finden, an denen sich Top-Talente treffen. Ein Unternehmen muss wissen, in welchen Karriere-Netzwerken die passenden Mitarbeiter zu finden sind.
Trotzdem: Beziehung ist das A und O zwischen Menschen, so Aberdeen. Die Technology kann unterstützen, den richtigen Ton müssen die Gesprächspartner finden.