Unsere Schwesterpublikation CIO.com hat drei IT-Verantwortliche gefragt, wie sie in ihrer Unternehmens-IT für eine erfolgreiche interaktive mobile Umgebung sorgen.
Vince Kellen, CIO der University of Kentucky: "Unser Ziel besteht darin, so viele der 26.000 Interaktionen unserer Studenten mit der Universität wie möglich auf mobilen Geräten zu ermöglichen. Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir einen Dreijahresplan entworfen. Wir rechnen damit, dass sich so auch das Engagement der Studenten erhöht und sich ihre akademischen Leistungen verbessern.
Momentan können Studenten über mobile Geräte Informationen rund um das Leben auf dem Campus abrufen. Bald wollen wir ihnen auf diesem Weg auch den Zugang zu Noten ermöglichen und Kursanmeldungen über mobile Geräte einführen. Außerdem wollen wir eine App entwickeln, mit der man über Blackberry, Android, iPhone und iPad unsere Lernmanagement-Plattform erreichen kann.
Häufig beobachte ich, dass IT-Abteilungen existierende Portale an die Bedürfnisse der Nutzer mobiler Geräte anpassen. Wir planen das Gegenteil. Wir wollen ein Portal für die Nutzer mobiler Geräte entwickeln und dieses dann für PC-Nutzer anpassen. So können wir den Mobil-Nutzern ein viel besseres Interface bieten. Für all diese Aktivitäten müssen wir auch sicherstellen, dass wir über das notwendige Know-How zu mobilen Themen verfügen."
Dennis Stevens, Vice President of Digital Solutions and Connectivity, Diabetes Franchise, Johnson and Johnson: "Für unsere Diabetes-Patienten sind mobile Apps ein sehr wichtiger Bestandteil ihres Krankheitsmanagements. Sie benötigen sie, um ihren Blutzucker zu messen und jederzeit an Informationen zu gelangen. Als wir medizinische Datenbanken für die mobilen Apps integriert haben, haben wir den Fokus auf Datensicherheit gelegt und darauf geachtet, dass wir unsere Sicherheitsstandards auch auf mobilen Geräten erfüllen.
Interface bei mobilen Plattformen anders
Ich stimme Vince Kellen zu, dass man nicht einfach Portale die man bereits für PCs nutzt, für die mobile Nutzung anpassen sollte. Das Interface muss völlig anders angelegt sein. Bei mobilen Geräten muss man viel genauer auswählen, was man zeigt und wo man es auf dem Bildschirm platziert.
Mit Hilfe einer Entscheidungsmatrix legen wir fest, welche Apps auf dem Client installiert werden und welche man besser über einen Browser erreicht. Um sich Trainingspläne anzusehen oder sich über Sportergebnisse zu informieren, ist der Browser unserer Meinung nach besser geeignet. Sind mehr Benutzerschnittstellen notwendig, zum Beispiel für GPS, ist eine installierte App notwendig. Der Nachteil daran ist, dass man an Software-Updates denken muss und sich eine Change Management-Strategie zurechtlegen sollte."
Dave Corchado, CIO bei iCrossing, einer Agentur für Digitalmarketing: "Bei uns im Unternehmen ist es schon länger üblich, Technologien zu entwickeln, die auf mehreren Plattformen laufen. Unsere Web-Entwickler haben sich erfolgreich darauf eingestellt, auch für mobile Plattformen zu entwickeln. Diese Expertise im Haus zu haben, ist sehr wertvoll. Alle Entwicklungen für mobile Geräte, auch die für das iPad und Android, haben interne Mitarbeiter übernommen. Häufig programmiert man den Code mit familiären Standards. Wir arbeiten momentan zum Beispiel oft mit HTML5, für Android nutzen wir Java intensiv.
Bei der Entwicklung von Portalen haben wir unterschiedliche Vorgehensweisen ausprobiert. Am erfolgreichsten waren wir damit, die Portale gleichzeitig für PC-Nutzer und die Nutzer mobiler Geräte zu entwickeln. Dadurch vernachlässigen wir keine der Plattformen."
Kellen, Stevens und Corchado sind Mitglieder des CIO Executive Councils, der den Erfahrungsaustausch von IT-Verantwortlichen fördert. Mehr als 500 CIOs sind bereits Mitglied.