Rund die Hälfte der Führungskräfte nutzt seit mindestens drei Jahren Social Media Anwendungen aktiv - geschäftlich und privat. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Umfrage der Agentur defacto.x und der Deutschen Telekom. Nur zehn Prozent der Befragten haben gar keine Erfahrungen mit dem Thema.
Am häufigsten begegnet man den Befragten bei Xing. 89 Prozent der Führungskräfte nutzen das Karrierenetzwerk. Auf dem zweiten und dritten Rang liegen Facebook (44 Prozent) und Youtube (39 Prozent).
27 Prozent der Führungskräfte speichern und teilen Daten, Fotos und Musik im Web 2.0, jeder Vierte nutzt Microblogging-Dienste wie Twitter. 20 Prozent geben sogar an, einen eigenen Blog zu führen.
Wenn Führungskräfte Social Media Anwendungen nutzen, tun sie dies zu 47 Prozent geschäftlich. Die Studienautoren beschreiben die Nutzung allerdings als eher passiv. So lassen es viele Befragte zu, dass Mitarbeiter sich mit ihnen verbinden (73 Prozent) oder sie verbinden sich selbst mit ihren Kollegen (59 Prozent).
Die Prozentzahl aktiv kommunizierender Manager fällt geringer aus. 32 Prozent der Führungskräfte kommunizieren häufig mit Mitarbeitern und Kollegen über Social Media Anwendungen. Eigene Nachrichten veröffentlichen 27 Prozent der Befragten. Sieben Prozent nutzen gelegentlich einen Ghostwriter, der für sie solche Nachrichten verfasst.
Google Docs, Wikis und Xing
29 Prozent arbeiten über Wikis oder Google Docs gemeinsam mit ihren Mitarbeitern an Dokumenten. Ein Viertel der Befragten gibt ihr Wissen im Web 2.0 weiter, beispielsweise über Wikis. Jeder Fünfte bringt sich als Moderator ein, etwa bei einer Xing-Gruppe.
Bisher gibt es nur wenige Unternehmen, die auf strategischer Ebene eine Organisationseinheit eingerichtet haben, die sich mit dem Thema Social Media beziehungsweise Enterprise 2.0 beschäftigt. Bei großen Unternehmen (mehr als 10.000 Mitarbeiter) sind es zwölf Prozent, bei mittleren (100 bis 10.000 Mitarbeiter) sieben Prozent und bei kleinen Unternehmen (weniger als 100 Mitarbeiter) sind es neun Prozent.
In großen Unternehmen läuft allerdings in 35 Prozent der Firmen ein strategisches Enterprise 2.0 Projekt, 25 Prozent verfügen über Initiativen, haben jedoch keine konsequent abgestimmte Strategie. Ein klares Nein zum Enterprise 2.0 gab es nur von elf Prozent der Befragten aus großen Unternehmen.
In mittleren und kleinen Unternehmen gaben 55 beziehungsweise 57 Prozent der Führungskräfte diese Antwort. Ein strategisches Enterprise 2.0 Projekt läuft bei sieben Prozent der mittleren und acht Prozent der kleinen Unternehmen. 24 Prozent der mittleren Unternehmen verfügen über Initiativen, aber keine Strategie. Bei den kleinen Unternehmen sind es 26 Prozent.
Wenn große Unternehmen Web 2.0 Tools einsetzen, arbeiten sie am häufigsten mit Blogs, Chat und Foren (76 Prozent), Wikis (75 Prozent) und Kollaborationsplattformen. Führungskräfte mittlerer Unternehmen nennen auf den vorderen drei Rängen soziale Netzwerke (49 Prozent), Wikis (46 Prozent) und Instant Messaging (45 Prozent). Bei kleinen Unternehmen liegen soziale Netzwerke (74 Prozent), Instant Messaging (61 Prozent) und Wikis (46 Prozent) vorn.
Führungskräfte wollen Wissen im Web 2.0 teilen
Grundsätzlich signalisieren die Führungskräfte in der Studie die Bereitschaft, ihr Wissen als Führungskraft stärker mit Mitarbeitern und Kollegen zu teilen. 51 Prozent wollen das "Ja, voll und ganz", 42 Prozent antworten mit einem "Ja, schon". Abgeneigt sind acht Prozent der Befragten.
Die Daten basieren auf einer Online-Umfrage der Agentur defacto.x und der Deutschen Telekom. Es wurden 477 Führungskräfte verschiedener Unternehmensbereiche befragt, ein Viertel von ihnen arbeitet in großen Konzernen.