In den frühen 90ern stand CIO eher für "Career is over" als für Chief Information Officer. Der Grund war, dass die meisten nur zwei oder drei Jahre in ihrer Position blieben, wie man häufig hörte.
Dabei stimmte das überhaupt nicht. Unsere amerikanische Schwesterpublikation CIO.com verweist auf eine Studie aus dem Jahr 1996. Die enthüllt, dass CIOs in den 90ern tatsächlich knapp fünf Jahre in ihrem Job blieben. Sie waren auch längst nicht diejenigen Vorstände, die am häufigsten die Kündigung traf. Personalvorstände etwa erwischte es öfter als CIOs.
In den 2000ern stabilisierte sich die Verweildauer von CIOs weiter. Wie die CIO-Studie "State of the CIO" zeigt, kletterte die Zeit eines IT-Vorstands in seinem Job von viereinhalb Jahren (2004) bis auf fünf Jahre (2007).
In diesem Jahr kommt die Studie zum folgenden Ergebnis: Ein CIO bleibt im Schnitt 5,3 Jahre in einem Job. Das sind elf Monate mehr als ein Jahr zuvor.
Die Verweildauer von CEO, CFO und HR-Chef
Der Vergleich mit anderen Vorstandsposten zeigt, dass der CIO sich mit seiner Verweildauer von 5,3 Jahren im Mittelfeld bewegt. Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2008.
CEOs: Einzig der CEO bleibt deutlich länger im Amt. Laut einer Studie von Booz sind es durchschnittlich 7,9 Jahre.
CFOs: CFO.com nennt für CFOs eine Verweildauer von 4,5 Jahren.
CMOs: Im Marketing scheint das Stühlerücken häufiger zu sein. Recruiter Spencer Stuart sagt, CMOs bleiben nur 2,3 Jahre im Amt.
HR-Vorstände: Sie bleiben länger als CIOs im Amt. Im Durchschnitt beträgt ihre Verweildauer 6,5 Jahre.
Experten vermuten, dass die längere Verweildauer mit der Krise zusammenhängen könnte. Unternehmen haben in turbulenten Zeiten häufig an ihren CEOs festgehalten. Und der auch an seinem CIO, wenn das Verhältnis stimmt.
Wenn es also im kommenden Jahr zu einer Erholung kommt, könnte sich auch die Verweildauer von CIOs wieder verringern.