BYOD-Studie von Dell

Wie Mitarbeiter Privat-Smartphones nutzen

05.04.2012 von Kolja Kröger
Wo private Smartphones und Tablets erlaubt sind, nutzen sie über die Hälfte der Angestellten für Business-Apps. Favoriten sind aber E-Mail und: Telefonieren.
Wie Mitarbeiter Privat-Tablets nutzen.
Foto: Mihai Simonia, Fotolia.de

Private iPads, iPhones oder Android-Handys setzen sich zusehend in deutschen Firmen durch. Diesen Schluss zieht Dell nach einer Umfrage zur Consumerization, die TNS Infratest für den Dienstleister unter 328 IT-Verantwortlichen durchgeführt hat. Nur 20 Prozent der Unternehmen verbieten demnach den Einsatz privater Geräte explizit, gut die Hälfte erlaubt ihn offiziell. Der Rest von ihnen toleriert, dass Mitarbeiter ihre eigenen Smartphones und Tablets mit zur Arbeit bringen.

Das Resultat: Gibt es kein Verbot, dann nutzen vier von fünf Mitarbeitern ihre eigenen Geräte auch dienstlich. Vor allem telefonieren sie mit ihren Super-Handys (89 Prozent), schreiben Mails (88 Prozent) und knapp die Hälfte dieser Mitarbeiter greift auf Firmen-Dokumente zu. Beliebt sind auch Unternehmensanwendungen wie SAP, Microsoft Dynamics oder Oracle. In 53 Prozent der Firmen, in denen private Smartphones und Tablets im Einsatz sind, nutzen die Mitarbeiter derartige Business-Apps.

Spielregeln nötig für BYOD und Business-Anwendungen

Business-Apps auf Privat-IT
Zugriff auf Business-Apps:
Frage: Können Mitarbeiter mit diesen privaten Geräten auf Unternehmensanwendungen (wie SAP, Microsoft Dynamics oder Oracle) zugreifen?
Mitarbeiter wollen die eigenen Smartphones und Tablets nutzen:
Frage: Verwenden in Ihrem Unternehmen Mitarbeiter tatsächlich private mobile Geräte wie Smartphones oder Tablets für geschäftliche Zwecke?
Kaum Verbote:
Frage: Dürfen Mitarbeiter private mobile Geräte in Ihrem Unternehmen offiziell für geschäftliche Zwecke verwenden oder ist das grundsätzlich verboten?

Sehr wahrscheinlich regeln Firmen, in denen BYOD bei Business-Apps praktiziert wird, die Nutzung von Consumer-IT auch verbindlich. Insgesamt hat je etwa ein Drittel solche Regeln bereits aufgestellt, bereitet sie vor oder verzichtet in absehbarer Zeit auf eine Regulierung privater Mobile-IT. Fast zwei Drittel haben zumindest eine Positivliste erlaubter Geräte.

Diese verhaltene Regulierungspraxis sieht Dell kritisch. "Hier müssen die Unternehmen noch erheblich nachbessern und den Einsatz der mobilen Geräte besser steuern, ohne gleich ins andere Extrem zu verfallen und diese Geräte im Unternehmen zu verbieten", äußert sich Petra Wolf, Marketing Director für Deutschland.

Spielregeln für Privat-IT seien notwendig, kommentiert Dell seine Consumerization-Studie. Schließlich bestehe angesichts bekannter Sicherheitsprobleme "dringender Handlungsbedarf". Kürzlich berichtete CIO.de: "Die häufigsten Sicherheitsvorfälle sind gestohlene oder verlorene Hardware, Virus- und Malware-Attacken, veraltete Patches bei Software und Betriebssystem oder das Entfernen von Nutzungsbeschränkungen durch die Endanwender. Hinzu kommen bösartige MMS und SMS-Nachrichten oder die automatische Verbindung zu ungesicherten Wi-Fi-Netzen."

Mobile IT: Gefahren - und produktivere Mitarbeiter

Wie ebenfalls jüngst berichtet, sehen CIOs in privaten Smartphones und Tablets ein Sicherheitsrisiko. Sie unterstützen den Einsatz aber dennoch, teilweise auch finanziell, weil sie ebenfalls große Vorteile sehen: vor allem gesteigerte Produktivität der eigenen Mitarbeiter und einen besseren Kundenservice.