The State of the CIO 2009

Wie sich die Rolle des CIOs verändert

28.01.2009 von Riem Sarsam
Noch nie war die Position von CIOs so stark wie heute. Gemütlich machen können sie es sich aber nicht. Mit der Akzeptanz kommen neue Verantwortung und mehr Erwartungen dazu. Mehr denn je gilt: Wer ruht, der fliegt.
Ob es für CIOs die Karriereleiter hoch oder runter geht, entscheidet sich 2009 dadurch, wie sie mit der Finanzkrise umgehen. Fakt ist: Ausruhen ist nicht.
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Die Rolle des CIO innerhalb des Unternehmens hat sich im vergangenen Jahr deutlich verbessert - jedenfalls in den USA. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "The State of the CIO 2009" unserer US-amerikanischen Schwesterpublikation CIO Magazine.

So berichtet heute mit 47 Prozent fast die Hälfte aller IT-Verantwortlichen direkt an den CEO. In den vergangenen fünf Jahren lag der Anteil dagegen relativ konstant bei jeweils 40 Prozent. Dem CFO sind jetzt nur noch 16 Prozent unterstellt. Das sah 2004 noch ganz anders aus. Damals waren es noch 30 Prozent.

CIOs verdienen außerdem mehr. So stieg das durchschnittliche Jahresgehalt von IT-Verantwortlichen von 237.400 US-Dollar im Jahr 2007 auf 247.900 Dollar im Jahr 2008. 2006 waren es noch 185.200 Dollar.

IT-Manager behalten auch wieder länger ihren Job. Im Durchschnitt arbeiten die befragten CIOs bereits seit fünf Jahren und vier Monaten für dasselbe Unternehmen. Im Jahr zuvor lag die Dauer noch bei vier Jahren und fünf Monaten. Am längsten bleiben CIOs bei Firmen aus dem herstellenden Bereich. Am schnellsten fliegen oder wechseln den Arbeitgeber IT-Verantwortliche beim Handel.

Zwar kommen immer noch 77 Prozent aller CIOs aus der IT-Branche. Aber immer häufiger führen sie Geschäftsbereiche, die nicht direkt mit Technologie zu tun haben. Die Zeiten sind vorbei, in denen sie sich nur darum kümmerten, dass Server und Rechner laufen.

Bei 71 Prozent der Befragten liegt die Hauptbeschäftigung mittlerweile darin, IT-Initiativen und Business-Ziele zusammenzuführen. CIOs verbringen heute die meiste Zeit mit Mitarbeitern außerhalb der IT-Abteilung.

Neue Business-Anforderungen an CIOs

CIOs und Geschäftsführung stimmen heute darin überein, dass IT eine wichtige Rolle für den Unternehmenserfolg spielt. Das heißt aber nicht, dass beide immer auf gleicher Augenhöhe kommunizieren.

70 Prozent der IT-Verantwortlichen sehen die IT zwar heute als integrierter Partner des Managements. Sie sind sich aber auch bewusst, dass sie wahrscheinlich nur bei der Hälfte aller wichtigen Entscheidungen frühzeitig involviert sind.

Mit der sich verändernden Rolle des CIO wächst auch die Verantwortung der IT-Abteilung. Vor allem bei großen Unternehmen ist sie gestiegen. Bei neuen von zehn Firmen geht es nicht mehr nur darum, sich um die Nutzer im Unternehmen zu kümmern. Immer mehr Unternehmen fordern von ihrer IT-Abteilung, sich direkt mit Systemen in Geschäftsprozesse einzubinden und diese zu managen.

Dabei gehen die Erwartungen etwas auseinander: CIOs gehen davon aus, Hauptziel der IT sei es, die Produktivität der Enduser zu verbessern. CEOs sehen in der IT vor allem ein Mittel neue Kunden zu gewinnen und alte zu behalten.

Finanzkrise als Stolperstein für CIOs

Einen wichtigen Punkt sollten CIOs für das kommende Jahr auf jeden Fall berücksichtigen: Wer als IT-Chef die Finanzkrise unterschätzt und sein eigenes Können überschätzt, der verliert 2009 seinen Job. Die Gefahr besteht vor allem bei IT-Verantwortlichen, die schon länger im Geschäft sind. Sie fühlen sich recht sicher. Dabei übersehen sie häufig die Kluft, die sich zwischen der eigen Einschätzung und der vom Boss auftut.

Für den achten Report "State of the CIO" befragte CIO Magazine 506 IT-Chefs nordamerikanische Unternehmen.