Durch den Einsatz von mobilen Geräten wird der Datenaustausch über das WLAN immer wichtiger und gleichzeitig problematischer. Oft klagen dabei Anwender über eine unzureichende Geschwindigkeit der Datenverbindung. Wir geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihr WLAN wieder auf Tempo bringen können.
Funkkanal im WLAN-Router wechseln
Das Frequenzband mit 2,4 GHz verfügt nur über 13 Sendekanäle, und diese überlappen sich auch noch gegenseitig. Befinden sich noch weitere WLAN-Router in Reichweite, können sich die Router gegenseitig stören, was zu einer geringeren Übertragungsleistung führt. Um herauszufinden, auf welchen Kanälen sich die anderen Geräte befindenden, bieten die meisten Router ein entsprechendes Menü in Ihre Firmware. In dem Menü zeigen die Geräte den eignen Funkkanalbeziehungsweise Funkfrequenz an und auch die "Störenfriede".
Eine Alternative ist das kostenlose Programm Netstumbler, das alle erreichbaren WLANs auflistet. Stellt sich heraus, dass das eigene WLAN sich denselben Kanal mit anderen Routern teilt, öffnet man im Browser die Konfigurationsseite des Routers und stellt einen anderen Kanal ein, der möglichst weit von allen anderen benutzten Kanälen entfernt ist. Oder man versucht es mit der Einstellung "Automatisch" und überlässt es dem Router, sich selbst den besten Kanal zu suchen.
Tipp: Fritz!Box-Expertenmodus aktivieren. Wer eine Fritz!Box als WLAN-Router verwendet, kann einige Einstellungen erst dann vornehmen, wenn zuvor der Expertenmodus aktiviert wurde. Dazu klickt man im Konfigurationsfenster auf "Ansicht" und stellt dann vom Standardmodus zum Expertenmodus um. Danach erscheinen auf den einzelnen Konfigurationsseiten zusätzliche Optionen.
Sichere und schnelle Verschlüsselung nutzen
Für die Verschlüsselung eines WLANs gibt es drei verschiedene Optionen: WEP (Wired Equivalent Privacy), WPA (Wi-Fi Protected Access) und WPA2. WEP ist nicht nur ein leicht knackbares und damit unsicheres Verschlüsselungsverfahren, sondern bremst ein WLAN zudem aus, da moderne Router ihre volle Geschwindigkeit nur bei einer Verschlüsselung nach WPA oder WPA2 erreichen. Alle aktuellen Rechner unterstützen neben WPA auch das sichere WPA2, so dass es eigentlich keinen Grund mehr gibt, WEP zu verwenden, denn auch mobile Geräte wie Smartphones und Tablets verwenden die moderneren Verschlüsselungsverfahren.
Sofern im Router WEP eingestellt sein sollte, ist unbedingt anzuraten, auf WPA besser auf WPA2 umzustellen. Man bekommt dann nicht nur mehr Sicherheit, sondern auch mehr Geschwindigkeit. Am besten testet man - sofern möglich - zuerst WPA2, da diese Verschlüsselungsmethode die größte Sicherheit bietet. Einen Router, der nur WEP anbietet, sollte man gegen ein neueres Modell austauschen.
Langsame Verbindungen deaktivieren
Im Frequenzband mit 2,4 GHz lassen sich drei Geschwindigkeiten verwenden: 802.11b, 802.11g und 802.11n. Sofern man nur Geräte besitzt, die den schnellsten Standard 802.11n unterstützen, ist es sinnvoll, im Router die Einstellung so vorzunehmen, dass nur dieser Standard aktiviert ist.
Müssen auch Geräte ins drahtlose Netz, die nur 802.11g verwenden können, stellt man den Router auf einen Mischbetrieb mit 802.11g und 802.11n ein. Die langsamste Option 802.11b wird zumeist nicht benötigt, da nur noch sehr alte Geräte auf diese Geschwindigkeit begrenzt sind. Man kann sie deshalb meist problemlos deaktivieren.
Funkfrequenz des WLAN-Routers wechseln
Während auf der Frequenz mit 2,4 GHz enge Verhältnisse herrschen, da die meisten WLANs und auch andere Geräte wie Schnurlostelefone und Mikrowellenherde diese Frequenz benutzen, ist im 5-GHz-Netz bisher wenig los. Das Netz hat zum einen mehr Kanäle als die 2,4-GHz-Frequenz, und zum anderen überlappen sich die Kanäle nicht, da sie einen Abstand von 20 MHz zueinander haben. Konkurrenz gibt es aber ebenfalls, denn bei den höheren Kanälen gibt es Überschneidungen mit der Frequenz von Radargeräten. Sendet ein solches Gerät in der Nähe, muss sich der Router automatisch zurückhalten und zu einem anderen Kanal wechseln.
Unterstützen alle Geräte, die das WLAN verwenden, die 5-GHz-Frequenz, ist es immer einen Versuch wert, im Router auf diese Frequenz umzustellen. Besonders, wenn Gedränge auf der 2,4-GHz-Frequenz herrscht. Rechner und mobile Geräte wie aktuelle Notebooks passen sich automatisch an den Frequenzwechsel an, man muss nichts neu konfigurieren. Achtung: iPhone und iPod Touch unterstützen die 5-GHz-Frequenz nicht.
Kanalbreite im Frequenzband erhöhen
Standardmäßig verwenden Router einen Kanal, der bei 2,4 GHz 22 MHz und bei 5 GHz 20 MHz breit ist. Um den Durchsatz zu erhöhen, kann man bei der ausschließlichen Verwendung des schnellen Standards 802.11n die Kanalbreite auf 40 MHz erweitern, was den Datendurchsatz erhöht.
Im Airport-Dienstprogramm des Apple Routers zum Beispiel findet man die Option "Kanalbreite ausnutzen" unter "AirPort > Drahtlos > Optionen für Drahtlose Netzwerke", sofern der Sendermodus auf 802.11n und 5 GHz eingestellt ist. Für die Frequenz mit 2,4 GHz gibt es diese Option nicht, da es bei der geringen Anzahl der Kanäle sonst zu Störungen anderer WLANs kommen kann. Bei anderen Routern lässt sich die Kanalbreite häufig für beide Frequenzen erhöhen, wobei in etlichen Fällen auch ein automatischer Modus verfügbar ist, der zwischen 20 MHz und 40 MHz selbstständig auswählt.
Firmware des Routers aktualisieren
Die Firmware der Router wird von den Herstellern weiterentwickelt und von Zeit zu Zeit gibt es ein Update, das Optimierungen bietet und auch neue Funktionen umfassen kann. Besitzen Sie zum Beispiel eine Airport-Station von Apple, wird eine aktualisierte Firmware über die Softwareaktualisierung auf den Mac übertragen. Oder man ruft im Airport-Dienstprogramme AirPort-Dienstprogramm / Nach Updates suchen auf. Bei anderen Routern wie etwa die Fritz!Box gibt es auf den Konfigurationsseiten oder im Konfigurationsprogramm eine Option, um nach einer aktuellen Firmware automatisch oder manuell im Netz zu suchen und diese dann auf das Gerät zu laden.
In manchen Fällen benötigt auch der "Computer" ein Update, um einen Engpass in der drahtlosen Datenübertragung zu beseitigen. Dass erfolgt in dem Sie die Treibersoftware des Wireless-Adapters auf Aktualität überprüfen und gegebenen falls durch den neuen Treiber ersetzen.
Funkreichweite erhöhen
Ist der Abstand zwischen dem WLAN-Router und den sich damit verbindenden Geräten sehr groß, verringern sich der Datendurchsatz und auch die Stabilität der Verbindung. Um die Reichweite zu verbessern, kann man zum einen den Router an einer zentraleren Stelle als bisher aufstellen, oder ihn am momentanen Ort in eine günstigere Position bringen und ihn beispielsweise höher aufstellen.
Ansonsten lässt sich die Reichweite durch den Einsatz eines Repeaters erhöhen, oder man erweitert das drahtlose Netz mit einer weiteren WLAN-Station (Wireless Distribution System). Das funktioniert in der Regel aber nur mit Geräten desselben Herstellers. Wenn die Daten mehrere WLAN-Router passieren müssen, verringert sich aber der maximal mögliche Datendurchsatz. Abhilfe schafft dann nur, die Router untereinander per Ethernet zu verkabeln.
WLAN-Router erneuern
Wenn der vom Internet-Provider mitgelieferte oder von diesem gekaufte Router schon ein paar Jahre alt ist, besteht die große Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht den aktuell schnellsten Standard 802.11n unterstützt. In diesem Fall lohnt es sich, ein neueres Gerät anzuschaffen. Alle aktuellen Router, die auf den Markt sind unterstützen diesen Standard. Das trifft auch auf die mobilen Geräte zu. So arbeitet das iPad nach dem aktuellen Funkstandard, während beim iPhone erst die aktuelle Generation mit 802.11n klar kommt, wenn auch nur auf der 2,4-GHz-Frequenz. Neben dem Handel sollte man auch auf der Webseite des eigenen Providers nachschauen, ob es dort ein aktuelles Gerät zu einem vernünftigen Preis gibt.
Dual-Band-Router einsetzen
Steht sowieso die Anschaffung eines neuen Routers ins Haus und hat man mehrere Geräte im lokalen Netz, von denen die einen maximal den Standard 802.11g unterstützen, während die anderen 802.11n verwenden, lohnt es sich, einen Router anzuschaffen, der auf zwei Frequenzen gleichzeitig funkt (simultanes Dual Band). Dann richtet man für die schneller funkenden Geräte ein Netz im Frequenzband mit 5 GHz und 802.11n ein und eine anderes Netz mit 2,4 GHz und 802.11g für die langsameren Geräte. Dadurch bremsen die "Langsamfunker" die "Schnellfunker" nicht aus. (Macwelt/TecChannel)