Lieferanten-Konsolidierung

Wie Unternehmen IT-Freiberufler steuern wollen

15.09.2009 von Thomas Pelkmann
Große Unternehmen arbeiten oft mit über hundert verschiedenen IT-Dienstleistern zusammen. Hartmut Lüerßen, Partner bei Lünendonk, findet es daher sinnvoll, einen Spezialisten für die Steuerung der externen Dienstleister zu beauftragen.
Kostenkontrolle und Lieferantenkonsolidierung gehören zu den wichtigsten Herausforderungen beim Thrid Party Management, so eine Lünendonk-Studie.

Zwischen IT-Abteilungen als Auftraggeber und IT-Freiberuflern als Auftragnehmer hat sich in den vergangenen Jahren vermehrt das so genannte Third Party Management (TPM) geschoben. Dabei werden Projekte und Aufträge zwischen beiden Parteien vermittelt. Die Vorteile aus der Sicht der Freiberufler: In Zeiten schwieriger Auftragslage bieten Vermittlungsagenturen zusätzliche Marktchancen.

Auch mit Unternehmensblick bietet TPM Chancen, wie die Lünendonk-Marktsegmentstudie "Der Markt für Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung freiberuflicher IT-Experten in Deutschland" ergab.

Im Rahmen der Studie hatte Lünendonk Anbieter gebeten, "in freier Assoziation" die drei wichtigsten Herausforderungen für Umsatzzuwächse in den nächsten zwei bis drei Jahren zu nennen.

Ganz oben auf der Liste stand mit acht Nennungen das Stichwort "Kostenkontrolle", an zweiter Stelle folgt die "Lieferantenkonsolidierung" mit sechs Nennungen. "Outsourcing", "Flexibilisierung von Personalkapazitäten" und "Fachkräftemangel" erwähnten die Befragten je drei Mal.

Vor allem große Unternehmen, so eine frühere Erhebung von Lünendonk, arbeiten mit zum Teil über hundert verschiedenen IT-Dienstleistern zusammen. Dabei seien Umfang der Zusammenarbeit und Qualität der erbrachten Dienstleistungen nicht transparent, merkt Hartmut Luerßen, Partner bei Lünendonk, an. Um Redundanzen auszuschließen und ineffiziente Strukturen zu beseitigen, sei es daher sinnvoll, einen Spezialisten für die Abwicklung und Steuerung der externen Dienstleister zu beauftragen.

Lieferantenkonsolidierung wird Markt stark beeinflussen

"Der Trend zur Lieferantenkonsolidierung dürfte den Anbietermarkt in den nächsten Jahren stark beeinflussen", kommentiert Lüerßen die Ergebnisse der von ihm verfassten Studie.

Für große Unternehmen bedeute dieser Schritt weniger Steuerungsaufwand und bessere Konditionen durch Rahmenverträge. Darüber hinaus steige das Interesse nach so genanntem "externen Third Party Management" in letzter Zeit an. "Bei dieser Outsourcing-Variante übernimmt ein externer Dienstleister die Abrechnung und Steuerung der nicht strategischen Dienstleister und freiberuflichen IT-Experten und entlastet damit zusätzlich die internen Ressourcen des Auftraggebers", so Lüerßen weiter.

Für die Freiberufler bedeutet das, indirekt über den externen Third Party Manager beauftragt zu werden. Unter den Anbietern von Rekrutierung, Vermittlung und Steuerung freiberuflicher IT-Experten trägt diese Entwicklung zum Verdrängungswettbewerb bei. Das externe Third Party Management gehört zum Leistungsportfolio aller führenden Anbieter-Unternehmen.

Die erwarten einer Umfrage von Lünendonk aus dem Juli dieses Jahres zufolge trotz eines insgesamt rückläufigen Gesamtmarktes steigende Umsätze von durchschnittlich immer noch 1,7 Prozent.