Haben Sie Sich schon einmal die Frage gestellt, was Sie Ihrem wichtigsten Wettbewerber am Markt wünschen, damit Sie ihn zukünftig übertrumpfen können? Wünschen Sie ihm am besten Erfolg!
Erfolg? Ja, Erfolg! Nichts anderes macht ein Unternahmen so träge und so anfällig im Wettbewerb. Schauen Sie sich mal einige an: Neckermann, Grundig oder Quelle mögen Beispiele aus der Old Economy sein, aber wie steht es mit Nokia oder Blackberry? Erfolg ist das sichere Rezept dafür, anfällig zu werden, Veränderungen am Markt zu ignorieren oder neue Entwicklungen gänzlich zu verschlafen.
Nun sollte man nicht gleich in den Umkehrschluss verfallen, dass man nur durch Misserfolg erfolgreich wird. Es gibt ja durchaus auch Beispiele für erfolgreiche Unternehmen, die weiterhin erfolgreich geblieben sind beziehungsweise bleiben. Aber was genau sollte man tun, um Erfolg nicht nur zu sichern sondern um nachhaltig erfolgreich zu sein?
7 Fragen - ehrlich und selbstkritisch beantworten
Gönnen Sie sich ab und an eine kleine Auszeit vom Tagesgeschäft und reflektieren Sie über die folgenden sieben Fragen:
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1. Was haben wir in unserem Geschäft / in unserer Branche "schon immer so gemacht"? Suchen Sie nach den Routinen und Gewohnheiten, die sich eingeschlichen haben. Nicht alle sind schlecht, aber manche könnten bestimmt verbessert werden oder sind gar ganz überflüssig.
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2. Womit sind wir so zufrieden geworden, dass wir die Suche nach neuen Möglichkeiten gestoppt haben? Überprüfen Sie Ihre Hauptergebnisträger auf Aktualität und nachhaltige Tragfähigkeit.
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3. Warum machen wir die Dinge eigentlich immer genau so und nicht anders? Einfach mal Abläufe hinterfragen. Über manche Antworten werden Sie sich wundern.
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4. Wie können wir das was wir tun schneller, besser oder billiger tun? Hängen Sie die Messlatte dabei hoch! Es geht nicht um inkrementelle Verbesserungen sondern um grundsätzliche.
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5. Welche ungelösten Probleme oder unerfüllten Bedürfnisse haben unsere Kunden? Fragen Sie dazu Ihre Vertriebsmitarbeiter und auch direkt Ihre Kunden. Denken Sie dabei aber auch an den Satz von Henry Ford "Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt schnellere Pferde".
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6. Wer in unserer Branche kümmert sich um die Lösung dieser Probleme? Und im Zweifel auch mal außerhalb der Branche nachschauen, damit nicht plötzlich jemand ganz anderes Ihre Kunden bedient.
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7. Wie könnten wir sie in einer Weise und Weise lösen, wie es niemand zuvor je getan hat? Prüfen Sie dabei an allererster Stelle Lösungen und erst im zweiten Schritt die dazu gehörenden Kosten. Denken Sie von Außen nach Innen und nicht umgekehrt. Ihr Controller sagt Ihnen schon früh genug, was geht und was nicht.
Nicht mit Strategieprozess verwechseln
Das alles können und sollten Sie für sich alleine tun, aber auch im Team. Der Zeitaufwand kann von weniger Minuten bis hin zu ein oder zwei Tagen reichen. Es hat sich durchaus als hilfreich erwiesen, bei einer größeren Runde auf externe Hilfe zurückzugreifen. Geeignet sind externe unter anderem als Moderator oder als Impulsgeber, vereinzelt auch als Lösungsanbieter, aber fast nie als jemand, der Ihnen Ihre Arbeit abnimmt. Das Ganze ist nicht zu verwechseln mit einem Strategieprozess. Dieser kann, muss aber nicht in jedem Fall, der Übung folgen. (Quelle: CFOworld)
Hansjörg Leichsenring befasst sich seit über 30 Jahren beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern und verfügt über die Bankleiterqualifikation nach §33 KWG. Leichsenring arbeitet derzeit als (Interims-)Manager und Berater von Banken und Finanzdienstleistern. Ebenso ist er als Referent und Moderator im In- und Ausland sowie als Fachautor tätig. Er führt privat den Bank Blog. Weiteres zur Person unter hansjoerg-leichsenring.de.