Eine Umfrage des Branchenverbands Bitkom unter Internetnutzern zeigt, dass mittlerweile 76 Prozent der Internetnutzer Mitglied in mindestens einer Online-Community sind, 73 Prozent sind aktive Nutzer. Insgesamt muss man hier aber beachten, dass nur Internetnutzer befragt wurden. Wie viele der Web-Nutzer sich auch in Online-Communities aufhalten, kann diese Umfrage deshalb nicht mit aktuellen Zahlen zeigen.
Bei Internetnutzern unter 30 Jahren sind 96 Prozent in mindestens einer Online-Community angemeldet. In der Gruppe der über 50-Jährigen ist nur rund jeder zweite Internetnutzer in einem sozialen Netzwerk registriert.
Das beliebteste soziale Netzwerk unter deutschen Internetnutzern ist Facebook. Rund vier von zehn Internetnutzern geben an, dass sie bei Facebook angemeldet sind. An zweiter Stelle in der Beliebtheitsskala folgt wer-kennt-wen, an dritter Stelle StayFriends. Neun Prozent der Befragten haben außerdem einen Xing-Account. Bei dieser Zahl sollte man allerdings im Hinterkopf behalten, dass nicht nur Berufstätige sondern Internetnutzer ab 14 Jahren befragt wurden. Bei den Befragten zwischen 30 und 49 Jahren sind 14 Prozent bei Xing angemeldet.
Zwischen 30 und 200 Freunde
Die Mitglieder sind durchschnittlich in 2,4 Communities registriert und unterhalten dort im Durchschnitt insgesamt 133 Kontakte. Allerdings würden die einzelnen Werte stark um den Mittelwert streuen, heißt es in der Studienauswertung. Bei den Nutzern unter 30 Jahren hat fast jeder Dritte mehr als 200 Personen in seinen Kontaktlisten. Bei den Nutzern ab 50 Jahren sind es größtenteils weniger als 30 Freunde.
Die Nutzungsdauer variiert bei den einzelnen Mitgliedern stark. Elf Prozent bezeichnet Bitkom als sogenannte heavy User. Ein heavy User ist man für den Branchenverband bereits dann, wenn man das Netzwerk mehr als zwei Stunden täglich nutzt. Ein Viertel der Nutzer ist pro Tag ein bis zwei Stunden im Netzwerk aktiv. Die Mehrheit - zwei Drittel der in Online-Communities Registrierten - verbringen weniger als eine Stunde am Tag in ihrem meist genutzten Netzwerk. Wie viel Zeit die Nutzer in Netzwerken verbringen, unterscheidet sich je nach Plattform. So wird zum Beispiel bei Facebook durchschnittlich mehr Zeit pro Tag verbracht als in anderen sozialen Netzwerken wie zum Beispiel dem CIO-Netzwerk.
Die Erfahrungen in sozialen Netzwerken
Die Nutzer sozialer Netzwerke wurden darüber hinaus gefragt, welche Erfahrungen sie in sozialen Netzwerken machen. Die Antworten waren überwiegend positiv. Die Community-Mitglieder pflegen Freundschaften, erhalten Informationen zu Veranstaltungen (50 Prozent) oder lernen online neue Freunde kennen (31 Prozent). Die beiden am häufigsten genannten negativen Erfahrungen sind unangenehme Kontaktanfragen von Fremden (26 Prozent) und Belästigungen durch Netzwerkmitglieder (zehn Prozent). Acht Prozent der Befragten bemängeln, dass Unbefugte schon einmal ihre Daten einsehen konnten.
Viele Nutzer sozialer Netzwerke achten darauf, wer ihre persönlichen Daten zu sehen bekommt. Bei 41 Prozent der Befragten dürfen nur Freunde beziehungsweise eigene Kontakte gemachte Angaben sehen, bei acht Prozent dürfen das sogar nur bestimmte Freunde.
Wo bewusst falsche Angaben gemacht werden
Tragen die Nutzer sozialer Netzwerke persönliche Daten auf ihrer Profilseite im Netzwerk ein, sind das am häufigsten der Vor- und Nachname (77 Prozent), das Alter (76 Prozent), ein Portrait-Foto (60 Prozent) und oft auch der Beziehungsstatus (57 Prozent). Darüber hinaus gibt ein Viertel der Community-Mitglieder an, in sozialen Netzwerken schon einmal bewusst falsche Angaben gemacht zu haben. Am häufigsten waren das der Name (elf Prozent), der Beziehungsstatus (sieben Prozent) und die Adresse (fünf Prozent).
Im Auftrag des Branchenverbands Bitkom befragte Forsa 1.001 deutschsprachige Internetnutzer ab 14 Jahren. Die Ergebnisse wurden unter dem Titel "Soziale Netzwerke: Eine repräsentative Untersuchung zur Nutzung sozialer Netzwerke im Internet" veröffentlicht.