Ständig neue Aufgaben

Wie Wissensarbeiter die Arbeit verändern

23.07.2011 von Andrea König
Auf IT-Abteilungen kommen immer kürzere Planungszeiträume und erhöhter Budgetdruck zu, wie eine Studie von Personaldienstleister Hays zeigt.

Wissensintensive Fachbereiche wie IT und Finanzen werden für den Erfolg von Unternehmen immer wichtiger. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Personaldienstleisters Hays, für die 148 Führungskräfte aus Unternehmen im deutschsprachigen Raum befragt wurden. In Frage gestellt sieht nicht einmal jeder Zehnte die Bedeutung des eigenen Fachbereichs.

Angestellte wollen flexibler arbeiten.
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Für die IT bedeutet das aber auch, dass sie einem wachsenden Druck ausgesetzt ist. Denn sie und andere wissensintensive Fachbereiche müssen ihren Wertbeitrag immer häufiger anhand konkreter Kennzahlen nachweisen, lautet ein Fazit der Studienautoren. Effizienzsteigerung sowie mehr Transparenz und Serviceorientierung werden immer mehr von Abteilungsverantwortlichen gefordert.

Gleichzeitig steige ihr Kommunikations- und Abstimmungsbedarf mit internen und externen Partnern signifikant an. Fast 90 Prozent der befragten Fachbereichsverantwortlichen bestätigen dies. Eine stärkere abteilungsübergreifende Vernetzung der Mitarbeiter sehen zwei Drittel der Befragten als Kernthema.

Auch eine flexible Organisation und eine hohe Flexibilität der Mitarbeiter bekommen immer mehr Gewicht. Wissensarbeiter müssen sich dabei regelmäßig auf neue Aufgaben einstellen. 80 Prozent der Studienteilnehmer bestätigen, dass Prozesse und Verfahren immer schneller an veränderte Bedingungen angepasst werden müssen. Mehr als zwei Drittel der Befragten berichten außerdem von immer kürzeren Planungszeiträumen. Viele der Befragten - darunter überproportional viele IT-Verantwortliche - sehen sich darüber hinaus einem erhöhten Budgetdruck ausgesetzt. Vielfach sollen die Budgets im Verhältnis zu den dafür erbrachten Leistungen geringer ausfallen.

Die Führungskräfte werden nicht nur vom Fachkräftemangel gefordert. Jeder zweite Studienteilnehmer berichtet, dass immer mehr Mitarbeiter ein flexibles Arbeitsumfeld einfordern. Sie wünschen sich zum Beispiel flexiblere Arbeitszeiten oder Möglichkeiten zur Arbeit aus dem Homeoffice. Auch das Thema Weiterbildung wird immer wichtiger. Mehr als 40 Prozent der Befragten bestätigen, dass das für die Kerntätigkeiten notwendige Wissen immer schneller veraltet. Arbeitgeber sind hier zum Beispiel gefordert, Anreize für eine ständige Weiterqualifikation zu schaffen.

Mehr Projektarbeit und Externe

Bei mehr als der Hälfte der Befragten ist der Anteil der Projektarbeit gestiegen. 35 Prozent der Befragten aus dem IT-Bereich geben an, dass die Projektarbeit während der vergangenen zwei bis drei Jahre stark gestiegen ist. Weitere 26 Prozent geben an, dass der Anteil der Projektarbeit auch künftig weiterhin stark zunehmen wird. Mit externen Dienstleistern und Spezialisten arbeitet mehr als die Hälfte der Studienteilnehmer zusammen. In der IT sind es 58 Prozent der Befragten. Weitere 57 Prozent aus diesem Bereich meinen, dass der Bedarf an externen Spezialisten in den kommenden zwei bis drei Jahren weiter steigen wird.

Um die Wissensarbeit im Unternehmen zu erleichtern, setzen 80 Prozent der befragten Firmen Collaboration-Tools zum Beispiel für Web- und Video-Conferencing ein. Die Studie kam zu dem Ergebnis, dass andere Tools wie Blogs und Wikis zwar in vielen Fachbereichen implementiert sind, aber kaum genutzt werden. 40 Prozent der Befragten fänden eine intensivere Nutzung wichtig.

ERP- und CRM-Anwendungen nutzt bislang jedes fünfte Unternehmen intensiv. Technologien zum mobilen Zugriff auf Büro- und Unternehmensanwendungen über Smartphones, Tablets oder Laptops kommen in 39 Prozent der Unternehmen intensiv zum Einsatz.

Die Studie "Fachbereiche im Wandel" untersucht den Stellenwert der Fachbereiche IT, Research & Development und Finance. Berlecon Research hat sie im Auftrag des Personaldienstleisters Hays durchgeführt. Befragt wurden 148 Führungskräfte aus Unternehmen im deutschsprachigen Raum.