Geht es der Wirtschaft gut, ist das auch gut für den IT-Sektor. Nach den Ergebnissen der IDC-Studie ist davon auszugehen, dass der IT-Markt in diesem Jahr zunehmend an Dynamik gewinnen wird. Das günstige gesamtwirtschaftliche Klima in Deutschland wird auch für einen Anstieg der Unternehmensausgaben für IT sorgen.
Eine verbesserte Ertragssituation, optimistische Zukunftserwartungen und weiterhin günstige Finanzierungsbedingungen werden den IT-Markt anregen, ist der Marktforscher überzeugt. Aber auch neue gesetzliche Rahmenbedingungen fördern in den kommenden Monaten den zusätzlichen Auftrieb - zum Beispiel durch Änderung der Abschreibungsmöglichkeiten oder der Reform der Unternehmensbesteuerung.
Acht Prozent sind keine Utopie
Die positive Entwicklung dürfte nach Ansicht von IDC weiter anhalten. "Am stärksten wird dabei der IT-Markt im öffentlichen Sektor expandieren“, sagt Analyst Joachim Benner voraus. Seiner Einschätzung nach beträgt das jährliche Wachstum in diesem Bereich zwischen 2006 und 2011 annähernd acht Prozent.
Benner geht davon aus, dass wegen der stark steigenden Steuereinnahmen der Investitionsstau der vergangenen Zeit abgebaut wird. Außerdem sei mit einem verstärkten Ausbau bei der IT aufgrund der geplanten Verwaltungsmodernisierung zu rechnen.
Dass die Aussichten für IT-Anbieter in der öffentlichen Verwaltung momentan sehr günstig sind, zeigt der Branchen-Index von IDC. Für das Jahr 2007 liegt der Indexwert für die öffentliche Verwaltung deutlich vor denen der anderen Branchen. Im Vergleich zum Vorjahr hat er deutlich an Wert gewonnen.
Bildungswesen hinkt einmal wieder hinterher
Aber es gibt nicht nur Gewinner: Für das Bildungswesen sind die Aussichten - schon fast traditionell - weiterhin ungünstig. Dementsprechend vorsichtig, fällt auch die Einschätzung des IDC-Analysten aus: "Zwar gibt es Bestrebungen, der IT einen höheren Stellenwert im Bildungswesen beizumessen, etwa durch den Ausbau von E-Learning-Aktivitäten, doch wird der Markt nur wenig zulegen.“
Dagegen werden die größten IT-Märkte, das verarbeitende Gewerbe und das Kredit- und Versicherungsgewerbe, die wichtigsten Absatzmärkte für IT-Anbieter bleiben. Dabei profitiert das verarbeitende Gewerbe laut IDC vor allem von der steigenden Nachfrage nach Investitionsgütern. Das wiederum werde die Bereitschaft in dieser Branche erhöhen, mehr Geld in die IT zu stecken.
Zuwachsraten bei Software auf hohem Niveau
Verantwortlich für das Wachstum in den meisten Branchen, sind die gestiegenen Ausgaben für Software. Diese werden 2007 nach Ansicht von IDC um 6,3 Prozent zulegen. Allerdings wird der Markt in den nächsten Jahren allmählich etwas an Dynamik verlieren. Ein Grund zur Panik besteht nicht: die Zuwachsraten bleiben auf einem hohen Niveau.
Die Ergebnisse der Studie beruhen auf turnusmäßigen Befragungen unter IT-Kunden und Anbietern in ganz Europa, die zwischen Januar und Juni durchgeführt wurden.