"In der IT hasst man nichts mehr als Veränderung", behauptet Diane Hagglund. Sie ist Analystin beim Marktforscher Dimensional Research und hat die Studie "Windows 7 Adoption: A survey of technology professionals" geleitet. Resultat: Weil Vista bei den Anwendern gefloppt ist, wollen die meisten auch Windows 7 nicht implementieren. Sie hängen an Windows XP.
Dazu ein paar Zahlen: 97 Prozent der Befragten geben an, noch immer mit XP zu arbeiten, obwohl das Betriebssystem mittlerweile rund acht Jahre alt ist. Zusätzlich ist Vista nur in 40 Prozent der Unternehmen vertreten. Linux kommt auf 32 Prozent und Mac OS X auf 28 Prozent der Nennungen.
Dabei erklären 83 Prozent der Studienteilnehmer, Vista überspringen und gleich auf Windows 7 gehen zu wollen. Diesen Schritt wollen sie allerdings so lang wie möglich hinauszögern, um weiter mit XP zu arbeiten. Diane Hagglund sagt, selten seien Anwender mit einem System so verheiratet gewesen wie mit XP.
Als Gründe für das Zögern mit Windows 7 werden Zweifel an der Kompatibilität und Scheu vor den Kosten der Migration genannt. Diane Hagglund glaubt aber, dass das neue Betriebssystem vor allem unter dem schlechten Ruf von Vista leidet.
XP-Vertrieb doch nicht eingestellt
Diese Diskussion spiegelt sich auch im szene-bekannten "Boldly blog" wider, wo zu lesen ist, "what no man has blogged before". Wie ein Nutzer namens Michael Friedrichs schreibt, hätte Ende Mai dieses Jahres Schluss mit dem Vertrieb von XP sein sollen. Microsoft hat Hewlett-Packard aber erlaubt, bis Ende April 2010 neue Rechner mit dem alten Betriebssystem zu verkaufen - obwohl der Mainstream-Support eingestellt wird und nur noch Premium-Kunden Unterstützung erhalten.
Ein Nutzer namens Joey kommentiert: "Haha, wenn das kein indirektes Eingeständnis ist, dass Windows Vista … sagen wir mal: Nicht ganz die Erwartungen erfüllt hat ;-)"