Wir werfen einen Blick auf die Netzwerkdienste des aktuellen Betriebssystems von Microsoft. Diese haben sich seit Windows Vista wenig geändert - neu sind allerdings die Dienste rund um die Heimnetzwerkgruppen.
Wir liefern zu jedem Dienst einen Info-Kasten. Darin finden sich nicht nur die die verschiedenen Abhängigkeiten, sondern auch die Kurznamen der einzelnen Dienste. Diese benötigen Sie beispielsweise, wenn Sie Scripte erstellen oder für Windows 7 anpassen möchten.
DFÜ und Wählverbindungen
DFÜ ist mit Windows 7 keinesfalls tot. Auch im aktuellen Betriebssystem werden diese Verbindungen wieder unterstützt. Eine Reihe von Diensten ist erforderlich, wenn per Wählverbindung eine Internet-Verbindung aufgebaut wird. Das ist nicht nur bei Modem oder ISDN der Fall, sondern auch bei direkter DSL-Anwahl per PPPoE. Hier werden dann die Dienste "RAS-Verbindungsverwaltung", "Telefonie", "Verwaltung für automatische RAS-Verbindung" sowie gegebenenfalls "Gemeinsame Nutzung der Internetverbindung" und "Gatewaydienst auf Anwendungsebene" benötigt.
Bauen Sie dagegen die Internet-Verbindung über ein LAN und einen Router auf, können Sie getrost auf diese Dienste verzichten und sie komplett abschalten. Nicht allerdings, wenn Sie beispielsweise VPN-Verbindungen aufbauen wollen.
Dienstname |
RAS-Verbindungsverwaltung |
---|---|
Kurzname |
RasMan |
Default-Starttyp |
manuell |
Empfohlener Starttyp |
-/- |
Abhängig von |
Telefonie |
Abhängige Dienste |
Gemeinsame Nutzung der Internetverbindung, Routing und RAS, Verwaltung für automatische RAS-Verbindung |
Dienstname |
Gemeinsame Nutzung der Internetverbindung |
---|---|
Kurzname |
SharedAccess |
Default-Starttyp |
deaktiviert |
Empfohlener Starttyp |
-/- |
Abhängig von |
Basisfiltermodul, Netzwerkverbindungen, RAS-Verbindungsverwaltung, Windows-Verwaltungsinstrumentation |
Abhängige Dienste |
-/- |
Dienstname |
Routing und RAS |
---|---|
Kurzname |
RemoteAccess |
Default-Starttyp |
deaktiviert |
Empfohlener Starttyp |
deaktiviert / automatisch |
Abhängig von |
Basisfiltermodul, RAS-Verbindungsverwaltung, RPC |
Abhängige Dienste |
-/- |
Dienstname |
Telefonie |
---|---|
Kurzname |
TapiSrv |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
Plug & Play, RPC |
Abhängige Dienste |
Fax, RAS-Verbindungsverwaltung, Verwaltung für automatische RAS-Verbindung |
Dienstname |
Verwaltung für automatische RAS-Verbindung |
---|---|
Kurzname |
RasAuto |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
RAS-Verbindungsverwaltung, Telefonie |
Abhängige Dienste |
-/- |
Dienstname |
Gatewaydienst auf Anwendungsebene |
---|---|
Kurzname |
ALG |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
-/- |
Abhängige Dienste |
-/- |
Peer-Netzwerk-Dienste
Drei Dienste beschäftigen sich explizit mit Peernetzwerken. Dazu gehört die Peernetzwerk-Gruppenzuordnung. Diese sorgt dafür, dass mehrere Mitglieder einer Gruppe per P2P verbinden können. Der Dienst benötigt das Peer Name Resolution-Protokoll sowie den Peernetzwerkidentitäts-Manager. Das Peer Name Resolution-Protokoll sorgt dafür, dass die Namen der Peers aufgelöst werden können - selbst ohne aktive Server.
Der Peer-Netzwerkidentitäts-Manager führt beide Dienste zusammen. Zusammen sind die Dienste beispielsweise für Windows-7-Funktionen wie die Teamarbeit, die Heimnetzwerkgruppen oder den Remote-Zugriff zuständig.
Dienstname |
Peernetzwerk-Manager |
---|---|
Kurzname |
p2pimsvc |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
-/- |
Abhängige Dienste |
Peer Name Resolution-Protokoll, Peernetzwerk-Gruppenzuordnung |
Dienstname |
Peernetzwerk-Gruppenzuordnung |
---|---|
Kurzname |
p2psvc |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
Peer Name Resolution-Protokoll, Peernetzwerkidentitäts-Manager |
Abhängige Dienste |
-/- |
Dienstname |
Peer Name Resolution-Protokoll |
---|---|
Kurzname |
PNRPsvc |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
Peernetzwerkidentitäts-Manager |
Abhängige Dienste |
Peernetzwerk-Gruppenzuordnung, PNRP-Computernamenveröffentlichungsdienst |
Heimnetzgruppen
Komplett neu in Windows 7 sind die Heimnetzwerkgruppen. Diese sollen dafür sorgen, dass sich Computer im gleichen Netzwerk einfacher finden. Die Heimnetzwerkgruppen sollen es selbst Anfängern ermöglichen, einen einfachen Datenaustausch einzurichten. Zwei Dienste sind in erster Linie für die Heimnetzwerke verantwortlich. Das ist der Heimnetzgruppen-Anbieter sowie Heimnetzgruppen-Listener. Beide benötigen wiederum eine Reihe von anderen gestarteten Diensten. Dazu gehören etwa „Server“, „Netzwerklistendienst“ oder der „Funktionssuchanbieter-Host.
Dienstname |
Heimnetzgruppen-Anbieter |
---|---|
Kurzname |
HomeGroupProvider |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
Funktionssuchanbieter-Host, Funktionssuche-Ressourcenveröffentlichung, Netzwerklistendienst |
Abhängige Dienste |
-/- |
Dienstname |
Heimnetzgruppen-Listener |
---|---|
Kurzname |
HomeGroupListener |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
Server |
Abhängige Dienste |
-/- |
Netzwerk-Dienste
Eine Reihe von Diensten sind für den ordnungsgemäßen Ablauf der diversen Netzwerk-Funktionen notwendig. Je nach Netzwerkumgebung kann man aber den einen oder anderen Dienst abschalten.
Der DHCP-Clientist beispielsweise nur notwendig, wenn Sie einen DHCP-Server in Ihrem Netzwerk einsetzen. Ansonsten müssen Sie die TCP/IP-Einstellungen für die Netzwerkkarte ohnehin fest einstellen. Dennoch installiert und aktiviert Windows Vista diesen Dienst. Auch hier können Sie den Dienst gefahrlos und ohne Nachteile abschalten.
Der DNS-Client speichert Anfragen an einen DNS-Server zwischen, so dass die IP-Adresse bei späteren Anfragen schneller gefunden wird. In schnellen Netzwerken oder bei DSL-Verbindungen ist das nicht unbedingt erforderlich, mitunter sogar nachteilig: Da nicht einstellbar ist, wie lange ein Domain-Name im Cache verbleibt, gibt der DNS-Client eventuell eine falsche IP-Adresse zurück, wenn ein Server plötzlich eine andere Adresse hat. Für langsame Internet-Anbindungen, wie etwa per Modem, kann dieser Dienst sich jedoch als hilfreich erweisen.
Der Netzwerklistendienst identifiziert die Netzwerke, mit denen der Computer eine Verbindung hergestellt hatte, sammelt und speichert Eigenschaften für diese Netzwerke, und benachrichtigt Anwendungen, wenn sich diese Eigenschaften ändern. Er wird automatisch gestartet und wenn Sie ihn abschalten, funktionieren weder das Tray-Icon für Netzwerke noch das Netzwerkcenter. Eine Verbindung zum Netzwerk besteht allerdings weiterhin. Für diesen Dienst benötigen Sie auch den NLA (Network Location Awareness). Dieser sammelt Informationen über die verbundenen Netzwerke und stellt sie anhängigen Diensten zur Verfügung. Der Dienst Netzwerkverbindungen verwaltet das Netzwerkcenter, in dem alle LAN- und Remote-Verbindungen angezeigt werden.
Der IP-Hilfsdienst bietet IPv6-Verbindungen über ein IPv4-Netzwerk.
Dienstname |
DHCP-Client |
---|---|
Kurzname |
DHCP |
Default-Starttyp |
automatisch |
Abhängig von |
Ancillary Function Driver for Winsock, NetIO-Legacy-TDI-Supporttreiber, Netzwerkspeicher-Schnittstellendienst |
Abhängige Dienste |
WinHTTP-Web Proxy Auto-Discovery-Dienst |
Dienstname |
DNS-Client |
---|---|
Kurzname |
dnscache |
Default-Starttyp |
automatisch |
Abhängig von |
NetIO-Legacy-TDI-Supporttreiber, Netzwerkspeicher-Schnittstellendienst |
Abhängige Dienste |
-/- |
Dienstname |
Netzwerklistendienst |
---|---|
Kurzname |
netprofm |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
NLA, Remoteprozeduraufruf |
Abhängige Dienste |
Heimnetzgruppen-Anbieter |
Dienstname |
IP-Hilfsdienst |
---|---|
Kurzname |
iphlpsvc |
Default-Starttyp |
automatisch |
Abhängig von |
NetIO-Legacy-TDI-Supporttreiber, Netzwerkspeicher-Schnittstellendienst, Remoteprozeduraufruf, TCP/IP-Protokolltreiber, Windows-Verwaltungsinstrumentation |
Abhängige Dienste |
-/- |
Netzwerk-Konfiguration
Windows 7 bietet zwei Dienste zur automatischen Konfiguration von Netzwerken. Einen für drahtgebundene und einen für drahtlose. Letzterer hieß unter XP noch „Konfigurationsfreie drahtlose Verbindung“ und wurde automatisch gestartet, auch wenn keine WLAN-Karte im Rechner vorhanden war. Ersterer ist seit Windows Vista dabei und dient der Authentifizierung nach IEEE 802.1x.
Beide Dienste sind in Windows mit dem Starttyp „manuell“ versehen und können auch so belassen werden. Windows 7 startet die Dienste bei Bedarf nach. Als Hilfsdienst dient der Host für das Extensible Authentication-Protokoll (EAPHost). Der EAPHost stellt eine austauschbare Infrastruktur für verschiedene Authentifizierungsmethoden bereit.
Dienstname |
Automatische Konfiguration (verkabelt) |
---|---|
Kurzname |
dot3svc |
Default-Starttyp |
manuell |
Abhängig von |
Extensible Authentication-Protokoll, NDIS Usemode I/O Protocol, Remoteprozeduraufruf |
Abhängige Dienste |
-/- |
Dienstname |
Automatische WLAN-Konfiguration |
---|---|
Kurzname |
wlansvc |
Default-Starttyp |
automatisch |
Abhängig von |
Extensible Authentication-Protokoll, NDIS Usemode I/O Protocol, Remoteprozeduraufruf |
Abhängige Dienste |
-/- |
Fazit
Der Zuwachs bei den Netzwerkdiensten zeigt, wie viel wichtiger verknüpfte Systeme geworden sind. Windows 7 besticht vor allem durch die neuen Funktionen rund um die Heimnetzwerkgruppen. Aber auch IPv6 ist wieder ein integraler Bestandteil des Microsoft-Betriebssystems. Das Protokoll ist zwar längst final, es hapert aber noch an der Umsetzung.
Die Netzwerk-Dienste sind inzwischen allerdings essentiell für den Betrieb von Windows. Hier bietet sich wenig Einsparungspotenzial, es sei denn, der Rechner soll mit keinen anderen in Verbindung treten.
Quelle: PC-Welt